MN-Ideenwettbewerb: Wie soll die neue Kita heißen?

Was sich in bisherigen Pressemitteilungen durch stoische Konstanz bereits andeutete, droht so langsam zur Gewissheit zu werden. Die Kita am Stadtbad soll wohl wirklich „Kita am Stadtbad“ heißen. Sind wir Markranstädter wirklich so einfallslos und wollen das auch noch nach außen hin darstellen? Bevor also jemand mit dem Malen eines Schildes beauftragt und diese geistige Tristesse damit auf Jahrzehnte in Beton gossen wird, rufen die Markranstädter Nachtschichten das Bürgertum zu einem Ideenwettbewerb auf.

Transparenz, Bürgernähe, Einladung zum Mitmachen – nennen Sie es, wie Sie wollen, nur machen Sie bitte mit. Wir rufen Sie auf, sich an der Namensfindung für die neue Kita zu beteiligen. Der Wettbewerb soll in zwei Etappen ablaufen.

Die erste Etappe startet heute, am 5. Juli im Jahre des Herrn 2017. Dabei sind Ihre Ideen gefragt, wie die neue Kita heißen sollte. Sie können Ihre Vorschläge per Kommentar (unten), per eMail (redaktion@nachtschichten.eu) oder im Facebook einreichen. Einsendeschluss ist der 23. Juli 2017.

Sächsisch schön statt friesisch herb

Eine Jury, die sich mangels Alternativen ausschließlich aus Schriftkundigen der Markranstädter Nachtschichten zusammensetzt, wird dann die fünf besten Vorschläge auswählen und zur Abstimmung unter der Leserschaft stellen.

Der Vorschlag, der am 13. August die meisten Stimmen bekommen hat, ist sozusagen der Siegertitel. Diesen reichen wir dann beim Bürgermeister ein, verbunden mit dem Antrag, die Kita auf diesen Namen zu taufen.

Wie immer, wenn der gemeine Plebs zum Mitmachen aufgerufen wird, hat allerdings auch diese Sache einen Pferdefuß. Wir rechnen – ehrlich gesagt – nicht wirklich damit, dass die Stadt, der Stadtrat oder wer auch immer die Entscheidungsgewalt über die Namensgebung hat, einem Vorschlag aus inkompetenten Volkskreisen folgen wird.

Wenigstens bei Absage kreativ sein

Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Es geht nur um die Begründung für die Ablehnung. Darauf sind wir scharf wie Nachbars Lumpi. Denn wenigstens für die muss etwas mehr Kreativität an den Tag gelegt werden als für eine „Kita am Stadtbad“.

Noch einige Gedanken zu möglichen Vorschlägen: Ausnahmsweise sollte die Satire hier mal etwas in den Hintergrund treten. Okay, die Kita befindet sich im Stadtpark und damit wäre auch sowas wie „Kinderpark-Platz“ eine zündende Idee, aber die würde mit Sicherheit nicht ankommen.

Auch der zwanghafte Versuch, einen stadthistorischen Bezug zu konstruieren und das Kinderaufbewahrungslager „Kita Hugo Ruppe“ nennen zu wollen, ist wenig zielführend.

Dann schon lieber „Kindertagesstätte Soja Kosmodemjanskaja“. Allein bei dem Vornamen kämen wenigstens die Bälger aus veganen Elternhäusern auf ihre Kosten.

Was Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, aber niemand verbieten kann, ist eine möglichst satirische Begründung für Ihren Vorschlag. Wenn Ihnen da die richtigen Gedanken kommen, sind wir sogar bereit, Ihnen einen Hudel-Dudel zu widmen.

Mehr können wir leider nicht bieten und ein Selfie mit dem Bürgermeister als Hauptpreis, das kriegen Sie sicher auch ohne uns hin. Wo immer eine Kamera gezückt wird, ist er nicht weit…

Lieber einen Hudel-Dudel oder ein Selfie mit dem Bürgermeister?

Ein Wort noch zum Schluss: 200 Follower auf Facebook, 556 Abonnenten und mindestens nochmal rund 600 sonstige Leser – vor diesem Hintergrund ist die bisherige Leseraktivität per Kommentar, eMail, Like-Klick oder den Beteiligungen an vergangenen Abstimmungen geradezu erschütternd. Geben Sie sich diesmal einen Ruck – es geht um eine gute Sache mit nachhaltiger Wirkung.

 

8 Kommentare

Zum Kommentar-Formular springen

  1. Markranstädt ist eigebettet von vielen großen und kleinen Gewässern und natürlich auch vom Stadtbad Markranstädt. Für Kinder hat Wasser schon immer eine anziehende Kraft und jedes Kind fühlt sich, auch in der kleinsten Pfütze, sauwohl.
    Mein Vorschlag für die Namensgebung: Kindertagesstätte Wasserflöhe.

  2. Der Vorschlag von Herrn Friedel klingt klasse. Da wurde mit dem ersten Kommentar die Messlatte gleich sehr hoch gelegt. Ich versuch es trotzdem mal und würde noch den Namen „Kindergarten Faultierfarm“ in die Lostrommel werfen. Schließlich ist man Energiesparstadt – da liegt es doch nahe den Ort, in welchem unsere Zukunft geformt wird nach einem der energiesparendsten Lebewesen überhaupt zu benennen? Hinzu kommt, dass sich das Faultier nur von Blättern ernährt. Da kämen dann auch wieder die veganen Familien voll auf ihre Kosten. Man könnte sich außerdem als „Kindergarten Faultierfarm“ auf die Fahne schreiben den Kindern ein paar der beruhigenden Charaktereigenschaften des Wappentieres mit auf den Weg zu geben, um in einer immer hektischer werdenden Welt gut zurecht zu kommen. Außerdem plädiere ich dafür diesen furchtbaren Begriff „Kita“ wieder etwas aus dem Sprachgebrauch zurückzudrängen. Was war an „Kindergarten“ so schlecht, dass man den Begriff durch die Abkürzung für „Kindertagesstätte“ ersetzen muss. Da könnten wir den Zoo ja auch gleich „Tibesa“ (Tierbesichtigungsanstalt) nennen.

    • Klaus Drummer auf 6. Juli 2017 bei 20:09
    • Antworten

    Ich schlage den Namen „Kita Schwalbennest“ vor. Nein, nicht als Reminiszenz an die Gaststätte gleichen Namens im ehemaligen Dörfchen Schönau, auch nicht als Anbiederung an eine Markranstädter Enklave mit einer Einrichtung, dessen Name ebenfalls ornitologischen Ursprungs ist. Der Bezug liegt viel, viel näher. Schräg gegenüber, auf dem Bolzplatz lässt sich so manches Schwälbchen auf dem Rasen nieder…

  3. Transparenz, Bürgernähe, Einladung zum Mitmachen war mal ein großes Ziel für die neue Zeit in Markranstädt – aber denkste. Wir können nur froh sein, dass es euch gibt und ihr immer mal die Markranstädter mobilisiert am Stadtgeschehen mit zu wirken.
    Ich hoffe, dass die bereits entstehende Vorschlagswelle richtig Fahrt aufnimmt und wie eine Flut ins Rathaus brandet.
    Aber vielleicht hat sich die Stadtverwaltung mit dem Namen „Kita am Stadtbad“ was gedacht. Stadion am Bad haben wir schon. Und so Gott es will, können wir ja auch noch den Friedhof mit dem Zusatz „Am Bad“ veredeln. Und was kommt dann – Bad Markranstädt. Na da steckt doch Gestaltungskraft dahinter. Vermutlich wird unser Stadtoberhaupt noch zum „Ersten Bademeister“ gekrönt, sozusagen zum Neptun von, dann Bad Markranstädt.

      • Klaus Drummer auf 13. Juli 2017 bei 11:44
      • Antworten

      Die größte Flut scheint in Markranstädt auszubrechen, wenn ein lauer Ostwind das Wasser des Kulkis ans Westufer drückt, oder der Bademeister im Stadtbad das Wasser einlässt. Schade eigentlich…

    • Lamers, Harti auf 5. Juli 2017 bei 15:20
    • Antworten

    Dieser Vorschlag von Friedel Wolfram ist treffend gut. Kindernah, lustig, ortsbezogen und damit auch sinnvoll.
    Kinder gehen dann in die “ FF „.

  4. Dann fange ich mal an. Mein Vorschlag:

    Hurleburlebutz

    Quelle: Wikipedia
    Hurleburlebutz ist ein Märchen (ATU 425A). Es stand in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm nur in der Erstauflage von 1812 an Stelle 66 (KHM 66a).

    • Friedel Wolfram auf 5. Juli 2017 bei 10:37
    • Antworten

    Die Geschichte hält ja viele Überraschungen bereit. So wohnten Rolf Kauka und ich in einem Haus. Nämlich in der Bismarck-Straße 8, auch Heidestraße. Allerdings um Jahre versetzt. Er wohnte auch in der Heidestraße 3. Nicht dieser Umstand, aber er schuf Fix und Foxi. Was liegt also näher den Kindergarten nach diesen Comic- Figuren zu benennen? Im vergangenem Jahr wurde in München Grünwald eine Kindergrippe nach diesen Figuren benannt. Mit der Frau Schuster,der Leiterin dieser Einrichtung sind schon Kontakte geknüpft, für die Formalitäten zur Namensbeantragung.

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.