Eindrucksvolles Votum für nichts

Die MN-Umfrage zur Namensfindung für die neue Kita ist abgeschlossen. Sie endete mit einem geradezu überwältigenden Ergebnis. Eine eindrucksvolle Mehrheit hat bekundet, dass es ihr scheißegal ist, wie die in Bau befindliche Kinderaufbewahrungsanstalt später mal genannt wird. Also wird’s dann wohl doch auf die originelle Variante „Kita am Stadtbad“ hinauslaufen.

Im Gegensatz zu den politischen Wahlverfahren fußte die Umfrage der Markranstädter Nachtschichten von Beginn an auf demokratischen Grundfesten.

Wenn beispielsweise zur kommenden Bundestagswahl niemand hingeht, würde Angie ihre eigene Stimme reichen, um wieder Kanzlerin zu werden.

Bei den Markranstädter Nachtschichten sind solche Auswüchse diktatorischer Mehrheitsbeschaffung streng verpönt. Hier wählen auch die Nichtwähler mit, ob sie nun wollen oder nicht.

Und wenn es bei unserer Umfrage abzüglich der Stimmen der eigenen MN-Sklaven grade mal 81 Bürgerinnen und Bürger geschafft haben, den Mauszeiger dahin zu bewegen, wo man klicken kann, dann ist das eine völlig unbedeutende Minderheit, die zu Recht nichts zu melden hat.

Lassen wir kurz die Mathematik sprechen. Immerhin 63 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf den Kita-Namen „Fix & Foxi“.

Damit wäre das der Sieger gewesen, wenn sich dahinter nicht die lächerliche Zahl von 56 Stimmen verbergen würde, was knapp 4 Prozent der MN-Leser entspricht und – noch schlimmer – lausige 0,4 Prozent des gesamten Markranstädter Bürgertums widerspiegelt.

Kläglich gescheitert…

Mit einem solch erbärmlichen Votum im Rücken kann man unmöglich beim Bürgermeister auflaufen und ihm einen Antrag zur Namensgebung der Kita unterjubeln. Satire darf zwar lustig sein, aber lächerlich machen sollte man sich damit möglichst nicht. Also wars das dann mit dem Versuch, sich einzubringen.

Die MN-Mitstreiter mit Markranstädter Wurzeln hatten es eh schon prophezeit, dass das eine Luftnummer wird. Man kann den Markranstädter fragen, wogegen er ist – das würde funktionieren, sagen sie. Da kann man meckern und mal richtig Luft ablassen. Frage ihn aber nie, wofür er ist und gleich gar nicht, wenn er so neumodische Dinge tun muss wie mit der Maus zu klicken.

Was bleibt? Vielen Dank all den Leserinnen und Lesern, die den Spaß mitgemacht haben. Aber auch den anderen Teilen des Publikums sind wir keineswegs böse. Bleiben Sie schön ernst und lesen Sie die Ihnen dargebotene Satire ruhig weiterhin im Verborgenen. Das Leben ist auch ohne Spaß bitter genug.

 

1 Kommentar

    • jabadu auf 21. August 2017 bei 22:34
    • Antworten

    Hallo,
    ich kann euch verstehen und eure Entscheidung, euch nicht zum „Robert“ zu machen, nachvollziehen. Wirklich schade, dass sich die Markranstädter nicht wagen, einfach mal eine Position zu beziehen und für etwas kämpfen. Aber vielleicht gefällt der Name der Kita, „Am Stadtbad“, den Markranstädtern.
    Mir gefällt der Name überhaupt nicht und ich halte ihn für völlig phantasielos.
    Die 84 neuen Erdenbürger würden dann in die Kita „Am Stadtbad“, Am Stadtbad 31, gehen – grotesk, oder? Und da gibt es ja noch das „Stadion am Bad“, Am Stadtbad 30 und das „Stadtbad Markranstädt“, auch Am Stadtbad 30. Und wer (dann mal) mit dem Bus zur Kita „Am Stadtbad“, Am Stadtbad 31 gelangen will, der müsste an der Haltestelle „Am Bad“, vor dem Stadtbad Markranstädt, Am Stadtbad 30, aussteigen, stände dann allerdings in der Weststraße. Von dort aus ginge es dann in die Straße Am Stadtbad, um zur Kita „Am Stadtbad“, Am Stadtbad 31 zu gelangen, wäre doch verrückt?

    Also liebe Stadtverwaltung und liebe Markranstädter.
    Wie begrüßt uns unser Bürgermeister auf der Homepage der Stadt Markranstädt?

    Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Markranstädt, sehr geehrte Gäste,
    „die Stadt, das sind wir, die Menschen“, so habe ich einmal gesagt. Denn wir alle haben die Stadt und die Ortsteile zu dem gemacht, was sie sind: Orte der Vielfalt!

    Orte der Vielfalt – hat er mal gesagt. Und da werden wir doch nicht wirklich bei der Namensfindung für die neue Kita in trister Einfältigkeit versinken. Na los, da geht noch was. Fünf Vorschläge für kreative Namen gibt es schon.

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