Markranstädt 2020: Stadt steht vor gesellschaftlichem Umbau

Diese Meldung schlug im Rathaus ein wie eine Bombe! Wie berichtet, steht die Stadtverwaltung vor einem nahezu kompletten Umbruch, weil der Freistaat bei der Besetzung der Stellen eine „drastische Schieflage der Geschlechterverteilung“ erkannt hat. Das zuständige Landesamt gibt der Verwaltung zwei Jahre Zeit, das zu ändern. Jetzt geht das Rathaus in die Offensive und will nicht nur die Personalstruktur, sondern offenbar die ganze Stadt neu aufstellen. Und dann ist da noch die Frage: Was wusste der Bürgermeister schon vorab vom Erlass dieser Anordnung?

Man braucht sich eigentlich nur auf den Marktplatz zu stellen und mitzuzählen, was da täglich so im Rathaus ein und aus geht. Der Freistaat hat es aber nun auch statistisch erhoben: In der Markranstädter Stadtverwaltung sind 54 Frauen angestellt. Das Problem: Ihnen stehen gerade mal 24 Männer gegenüber.

Ähnlich drastisch wie diese Proportion, liest sich denn auch das Schreiben des Sächsischen Landesamtes für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (SGG). Da heißt es: „Dieses eklatante Missverhältnis von 1 zu 2,25 steht nicht nur im krassen Widerspruch zur gesellschaftlichen Genderstruktur im Freistaat Sachsen, sondern bietet auch Raum für geschlechtsspezifischen Missbrauch.“

Konkret bezieht man sich in diesem Papier auf die im Grundgesetz verankerten Rechte von Minderheiten, die in solchen Fällen natürlich auch für Männer gelten müssen.

Nährboden für Missbrauch

Die in der Stadtverwaltung vorherrschenden Verhältnisse würden demnach den idealen Nährboden für vielfältige Formen des Missbrauchs bilden. Die Palette reiche von Mobbing über Beeinträchtigung der Karriere-Chancen bis hin zu sexuell motivierten Übergriffen.

Die Verwaltungsanordnung des Sächsischen Landesamtes sorgt für Unruhe im Rathaus.

Ein vom Verwaltungsausschuss der Stadt in geradezu überhasteter Eile verabschiedetes Konzept zum personellen Umbau des Rathauses ging allerdings sprichwörtlich nach hinten los und sorgte in Dresden für Empörung. Das im Plan der Stadt als Zielstellung formulierte Verhältnis von 50:50 zwischen Frauen und Männern reiche längst nicht aus, hieß es aus der Landeshauptstadt.

Auch Transsexuelle, Homosexuelle, Multisexuelle, Asexuelle, Pansexuelle, Heterosexuelle und Bisexuelle, ja sogar gebürtige US-Amerikaner, Swinger und Sodomisten müssten die Möglichkeit haben, sich im Personalspiegel einer öffentlichen Institution nachweislich wiederzufinden. Und Migranten sowieso.

Dieser Auszug aus dem Leitbild der Stadtverwaltung wurde in Dresden scharf kritisiert.

Da kommt was zu auf die Stadt. Was noch vorige Woche still unterm Deckel gehalten werden sollte, bricht nun auch deshalb an die Öffentlichkeit, weil sich nicht mehr nur der Verwaltungsausschuss damit beschäftigen muss. Schon tagte der Technische Ausschuss, da auch weitreichende bauliche Veränderungen erforderlich sind.

So gibt es laut sächsischem Landesamt SGG im Bürgerrathaus Am Markt 1 beispielsweise nur zwei kleine Urinale für Herren.

Dem stünden sage und schreibe doppelt so viele mondän ausgestattete Toilettenanlagen für weibliche Mitarbeiter gegenüber. Inklusive Panoramaspiegel, Hygiene-Eimer mit stufenlos verstellbaren Deckeln, großzügig geschnittene Waschbecken und was sonst noch so dazu gehört, um die Prozesse des innerkörperlichen Druckausgleichs möglichst entschleunigt und in harmonischem Wohlfühlambiente vollziehen zu können.

Wie die personelle Umgestaltung im Rathaus arbeitsrechtlich vollzogen werden soll, ist derweil noch unklar. Entlassungen, zudem noch von weiblichen Kräften, sind im öffentlichen Dienst nicht vorgesehen.

Außerdem gibt es im nahen Umfeld viel zu wenig andere öffentlich-rechtliche Anstalten wie Abwasserzweckverbände oder ähnliche Institutionen, in denen man überflüssig gewordenes Personal in solch hoher Zahl als Geschäftsführer oder in Aufsichtsräten bis zum Rentenalter parken könnte.

Was wusste der Bürgermeister?

Da hilft es auch nicht, dass zwischen Bürgermeister und Personalrat dem Vernehmen nach ein recht inniges Vertrauensverhältnis besteht. Möglicherweise hat Reiner Spiske über diese Verbindung schon vorab Wind von der Sache bekommen. Wie sonst ist es zu erklären, dass der gendergerechte Umbau der Verwaltung schon seit einiger Zeit klammheimlich betrieben wird?

Noch bei Amtsantritt war er ausschließlich von feminimösen Fachbereichsleitern umgeben. In den Dienstberatungen, so munkelte der Volksmund damals, wäre Spiske sozusagen Zuschauer und Jury in Personalunion gewesen, wenn die Führungsriege den letzten Fashion-Schrei auf dem Catwalk vorm Schreibtisch präsentierte.

Der, die das … Wer darf im Stehen?

Das hat sich geändert. Erst kam mit Sven Pleße ein neuer männlicher Leiter fürs Bauamt und seit einigen Tagen ist mit André Schwertner auch der Bürgerservice maskulin besetzt. In der Riege des Führungspersonals steht’s damit schon mal fifty-fifty. Jetzt müssen die Humanressourcen nur noch in den unteren Etagen neu gemischt werden.

Stadtumbau „Markranstädt 2020“

Aber genau das sorgt dem Vernehmen nach für Unmut. Berechtigt fragen sich die Betroffenen, weshalb das nur für die Verwaltung gelten soll und nicht für die ganze Stadt?

Um diese Gegenargumente zu entkräften, wurde inzwischen ein umfassender Maßnahmekatalog zur gendergerechten Umgestaltung des Stadtbildes verabschiedet. „Markranstädt 2020“ heißt das strategische Papier.

Die ersten Ergebnisse sind bereits sichtbar, obwohl das Landesamt SGG der Stadt Markranstädt zwei Jahre Zeit gegeben hat. So reagierte das bislang unter der Bezeichnung „Rossmann“ operierende Drogeriehaus in der Leipziger Straße geradezu vorbildlich und stellte sich gendermäßig neu auf.

Da die Zielgruppe ohnehin weiblich geprägt sei, habe man keine Sekunde gezögert und sich an die Spitze der Aktion gestellt. Seit heute prangt über dem Eingang der Name „Rossfrau“ und auch das Logo erfuhr die dahingehend zwangsläufige Genderung.

Eigentlich hätte der Begriff „Stute“ die gleiche Aussage getroffen, aber die GRÜNEN hatten zu früh Wind von der Sache bekommen und bereits eine neue Sexismus-Debatte angedroht.

Während Aktionen wie diese mitunter noch für Kopfschütteln unter der Markranstädter Bevölkerung sorgen, macht sich andernorts Erleichterung breit. Auch in den umliegenden Tierheimen atmet man auf.

„Nachdem im Zuge der Genderneutralisierung auch die Ehe für alle legitimiert wurde, finden nicht nur immer mehr vierbeinige Freunde ein liebevolles Zuhause, sondern auch Vögel und sogar Reptilien“, heißt es beispielsweise in einer Pressemitteilung des Tierheims „Second Hand Animals“.

Schon gibt es in einschlägigen Buchhandlungen erste Ratgeber für solche Beziehungen. Unerfahrene erhalten hier beispielsweise den Tipp, nicht gleich mit großen Nutztieren anzufangen, sondern zunächst vielleicht mit einem Kanarienvogel oder einem Goldhamster. Das sei einfacher als mit einem Pferd.

Partner Pferd

Wer beispielsweise in der vierten Etage wohnt, wird die Vorzüge eines kleineren Lebensgefährten bald zu schätzen wissen. Auch sei es ein Unterschied, ob der Partner beim Orgasmus zwitschert oder man im Moment zärtlichen Beisammenseins was mit dem Huf verblendet bekommt. Das wäre dann eher was für erfahrene Sadomasochisten, weshalb sich Neueinsteiger ruhig erst mal über Wellensittiche, Katzen und Dackel langsam in die vielfältigen Sphären der Ehe für alle hocharbeiten sollten.

Dass auch Schlangen zunehmend nachgefragt werden, sei übrigens ein Indiz für das zunehmende Selbstbewusstsein der Frau in unserer Gesellschaft. Letztendlich suchen Elefant, Tiger & Co. ganz gendergerecht nicht nur neue Herrchen, sondern eben auch Herrinnen.

Apropos Herrin: Die Umgenderung der Markranstädter Gesellschaft geht auch an der Kirche nicht spurlos vorüber. Nachdem in der neuen Einheitsübersetzung der Bibel seit 2017 nicht mehr davon die Rede ist, dass Gott Adam schuf, sondern ganz geschlechtsneutral einfach nur den Menschen (kein Scherz!), dürfte es nicht mehr lange hin sein, bis der Pfarrer die Gemeinde zum Beten des „Mutterunser“ auffordern muss.

Also nicht wundern, wenn’s beim Aufstehen in der Kirche plötzlich nicht mehr raschelt, sondern Ketten klirren, Handschellen klicken, Leder oder Latex quietscht und Peitschen knallen. Das klingt nun mal so, wenn man die Herrin um ihren Segen anfleht.

Freuen Sie sich also mit uns auf die neue Zeit in Markranstädt! Nie war die Zukunft aufregender als heute…

 

3 Kommentare

  1. Hättet ihr das einen Tag später geschrieben, man könnte es direkt glauben. Das Thema ufert ja wirklich aus. Eure Frage „Der, die das … Wer darf im Stehen?“ nährt ja solche Gedankengänge. Warum zögert denn der Bürgermeister den Bau der Toilette am Westufer so hinaus? Soll es eine Toilette für sie, ihn oder es werden. Sicher weiß er es, er traut sich nur nicht, es zu sagen.

    1. „Soll es eine Toilette für sie, ihn oder es werden. Sicher weiß er es, er traut sich nur nicht, es zu sagen.“
      Einfach köstlich. Der besseren Verständlichkeit halber hättest Du das entscheidende Wort hervorheben sollen. Etwa so: „Soll es eine Toilette für sie, ihn oder es werden. Sicher weiß er es, er traut sich nur nicht, es zu sagen.“
      War das eigentlich ein Zufallstreffer oder so gewollt? Jedenfalls ein geniales Wortspiel. Danke!!!

      1. Ich hab das nicht so gewollt. Das war ein Zufallstreffer. Ich finde es lsutig.

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