Pusten kann jeder, aber Friederike … die konnte blasen

„Wo geblasen wird, da fallen Späne“, heißt es in einem Zitat von Beate Uhse. Eine, die besonders gut blasen kann, heißt Friederike. Die kam gestern über uns und hinterließ nicht nur eine Spur der Verwüstung, sondern in einer Markranstädter Ortschaft sogar auch ein gerüttelt Maß Hoffnung.

So etwa gegen 18 Uhr kam gestern die Kapitulationserklärung der digitalen Kommunikation. Da hieß es: Die Leitstelle ist momentan mit Notrufen überlastet. Es kommen keine Anrufe bei der Integrierten Regionalleitstelle Leipzig (IRLS Leipzig) an. Bitte melden Sie sich bei Notfällen bei der ortsfesten Landesfunkstelle Markranstädt unter 034205/88430. Die Meldungen werden per Funk an die IRLS Leipzig weitergeleitet.

In einigen Ortschaften ging diese Information sprichwörtlich ins Leere. So beispielsweise in Frankenheim, wo es zeitweise keinen Strom gab und mithin auch kein Internet. Trotzdem könnte diese Situation positive Folgen haben.

Was macht man, wenn der Strom weg ist? Voraussichtlich so Ende September bis Anfang Oktober werden wir sehen, womit sich die Frankenheimer die Zeit vertrieben haben, während Friederike draußen geblasen hat. Würde ganz gut passen: Im Kita-Neubau haben wir ja nun sowieso einschlägige Erfahrungen.

In der Kernstadt waren vor allem Bäume die Leidtragenden. Während bei der Eröffnung der neuen Kita die dort rund drei Dutzend gefällten Bäume gefeiert wurden, fielen draußen reihenweise weitere Holzgewächse.

Am Promenadenring machte eine Eiche schlapp. Zurück zur Natur, könnte man sagen, denn die Wurzel legte den alten Teich wieder frei, der sich einst an dieser Stelle befand.

Nur noch Wasser einfüllen und wir haben ein eindrucksvolles Beispiel ökologischer Renaturierung unter Wahrung denkmalpflegerischer Aspekte. Der Klimawandel machts möglich.

An der Promenade hat Friederike den alten Teich wieder freigelegt.

Besonders eindrucksvoll ließ Friederike ihre Muskeln auf dem Marktplatz spielen. Dort brach sie den Weihnachtsbaum kurz über dem Boden einfach ab und ließ ihn da liegen. Nicht auszudenken, wenn sich der Bürgermeister ein paar Minuten früher zur feierlichen Eröffnung der Kita am Bad auf die Socken gemacht hätte.

Sauber über dem Boden abgetrennt, weil der städtische Bauhof eine Bodenhülse geschaffen hat, für die sogar Friederike zu schwach war. Glück im Unglück: Wenn der Baum nur ein paar Minuten später gefallen wäre…

Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr rückten gar nicht mehr ein. Teilweise war zwischen den Einsätzen nicht mal genug Zeit, um die Garagentore zu öffnen. Die paar Minuten konnten die Fahrzeuge auch gleich draußen stehenbleiben und das Blaulicht auszumachen, lohnte sich auch nicht.

Sie hatten gestern den gefährlichsten Job. So beispielsweise am Alten Ratsgut direkt vorm Eingang zu EDEKA. Dort kamen Dachziegel runter und noch während die Stelle gesichert wurde, kam von oben schon Nachschub. Allen Respekt unserer Feuerwehr und vielen, vielen Dank für die teilweise waghalsigen Einsätze!

 

1 Kommentar

    • jabadu auf 18. Januar 2018 bei 23:32
    • Antworten

    Na da wollen wir mal sehen, was die Frankenheimer so gemacht haben. Hoffentlich nicht mit Friederike um die Wette gepustet. Da wird’s wohl nichts mit was Vorzeigbarem.
    Wenn wir Glück haben, hat Friederike gleich mal ein Bisschen frischen Wind ins Rathaus geblasen – na mal sehen.
    Anschließen möchte ich mich an eure Dankesgrüße an die Markranstädter Feuerwehr. Die machen einen harten Job. Danke.

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.