Schluss mit lustig: Ab jetzt Aschermittwoch für immer?

Haben Sie die letzten Faschingstage noch mal richtig genossen? Gut. Damit ist es nämlich vorbei. Und nicht nur bis 11. 11. oder weil heute Aschermittwoch ist, sondern für immer. Fasching ist zu einer ernsten Sache geworden. Die Verbitterten haben die Macht übernommen und sorgen mit Shit-Storms dafür, dass die Faschingsvereine aus Angst vor politischer Verfolgung nur noch Fritzchen- und Klein-Erna-Witze aus der Bartwickelmaschine von den Kanzeln predigen.

Er war ein Urgestein des Faschings und aus seiner Feder stammen solche Klassiker wie „Heile, heile Gänsje“, „Rucki Zucki“ oder „Humba tätärä“. Die Fassenachtslegende Ernst Neger (heute Ernst Farbiger) würde sich im Grabe umdrehen, könnte er sehen, was aus seiner fünften Jahreszeit geworden ist.

Keine Scherze mehr erlaubt, in denen Diverse oder Nichtdiverse vorkommen (Stockach), in denen Doppelnamen auf die Schippe genommen werden (Köln) oder eine Döner-Polizei als Security im Saal agiert (Lützen). Sogar der Begriff „Weiberfastnacht“ soll wegen seiner frauenfeindlichen Ausstrahlung auf den Prüfstand gehoben werden.

Was sich wie ein gesellschaftliches Problem liest, ist aber das Werk nur einiger weniger Spaßbremsen. Meist sind es sogar immer die Gleichen. Ihr auch sonst sinnentleertes Dasein bekommt in der fünften Jahreszeit noch eine zusätzliche Bedeutungslosigkeit aufgebrummt, weil sie mit ihrer ebenso angeborenen wie inbrünstig ausgelebten Verbiesterung nun total im Abseits stehen.

Die im närrischen Müll wühlen

Statt die Zeit zu nutzen, um mal ein paar Wochen die Klappe zu halten oder sich derweil um die eigene Klospülung zu kümmern, suchen sie im Wortsalat der Narrenzunft nach verwertbaren Resten, um sich damit ins Gespräch zu bringen und ihr eigenes Sendungsbewusstsein zu befriedigen. Herr Lehrer, ich weiß was!

Leider finden sie in den Medien immer wieder willfährige Helfershelfer, die sie um der eigenen Quote Willen gar zu gern bei der Verbreitung ihres geistigen Durchfalls unterstützen.

Und so klingt es dann, als wäre angesichts Kramp-Karrenbauers Steh-Sitzpinkler tatsächlich ein Aufschrei durch Deutschland gegangen. In Wahrheit waren es nur eine Handvoll verblendeter Sexual-Stalinisten, die da meinten, Partei für die diversen Faschingsopfer ergreifen zu müssen.

Denen muss geholfen werden

Ob die Sitzpinkler das überhaupt wollten oder im Zweifelsfall nicht selber drüber gelacht haben? Sie wurden nicht gefragt. Ebenso wenig wie die Neger damals, als sie in Farbige umgetauft wurden oder die Zigeuner, die heute als Rotationseuropäer durch die Gegend fahren. Man meint es ja gut mit ihnen, also muss man sie nicht erst fragen, ob man sich für sie ein- und ihren Willen durchsetzen darf. Selbst wenn sie noch gar nicht wissen, dass es ihr Wille ist. Grade dann! Totalitäre Toleranz.

Insbesondere in den kleinen Faschingsvereinen, die keinen namhaften Rechtsanwalt in ihren Reihen wissen, macht sich angesichts dieser Entwicklung Verunsicherung breit. Was darf man noch sagen, was besser nicht? Auf Unterstützung der großen Dachverbände brauchen sie nicht zu hoffen. Die sind schon bei wesentlich unbedeutenderen Sketchen eingeknickt und haben ihre Vereine allein im Regen stehenlassen.

Da kann ein kleiner Dorfkarneval wegen einer Burka ganz schnell mal wegen „Rassistenfasching“ zu deutschlandweiter Berühmtheit gelangen und hat danach Aschermittwoch für immer. Zu gefährlich.

Das Ende vom Lied? Von den Bütts schallen nur noch flache Witze über Fritzchen und Klein-Erna. Wer sich mehr wagen will, macht Scherze über Nazis oder die AfD, deren Pointen oft so hilflos klingen, als seien sie durch die EU gefördert. Die Gags gegen Rechts sind zwar meist nicht lustig, aber wenigstens gesellschaftskonform und man bekommt sogar mit, an welcher Stelle geklatscht werden muss. Meist dann, wenn der Vortragende über seinen Gag selbst lacht.

Neue Traditionen

An den Närrinnen und Narren vorbei hat sich die Welt des Klamaucks verändert. Wenn sie nicht untergehen will, muss sie sich anpassen und neue Wege finden. Da kam zuletzt ein ganz brauchbar erscheinender Vorschlag. Statt am 11. 11. den Bürgermeistern der Republik die Rathausschlüssel abzunehmen, sollte man den intoleranten Wortführern der mutmaßlichen Toleranz reichlich Gaffa um die Münder wickeln und ob latenter Twittergefahr auch die Finger dabei nicht vergessen.

Könnte eine schöne karnevalistische Tradition werden und ganz nebenbei dafür sorgen, dass das närrische Volk auch künftig noch was zu lachen hat. Es gibt aber einen eleganteren Weg. Man gebe den Verbitterten einfach eine vernünftige Arbeit. Vielleicht füllt sie das aus und sie können ganz von selber wieder mitlachen?

 

2 Kommentare

    • Bernd Hollwitz auf 11. März 2019 bei 21:03
    • Antworten

    Political Correctness im Karneval? – Das fehlte noch,
    Jetzt erst Recht,immer drauf!
    Ein schönes Thema, mindestens 1 Strophe wird geben!

  1. Der Artikel trifft, karnevalistisch verbrämt, den Nagel auf den Kopf!

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