Wie begeht Markranstädt den heutigen Schniblo-Tag?

Zum 16. Mal seit seiner Erstausrufung wird heute der Internationale Schnitzel- und Blowjob-Tag begangen. Was im Jahr 2002 eher als frivoler Gag begann, hat sich inzwischen zu einem weithin zelebrierten Pendant zum weiblich inszenierten Valentinstag entwickelt. Nur viel einfacher, eben männlicher. Schauen wir mal, wie der Schniblo-Tag in Markranstädt begangen wird.

Bei immer mehr Männern ist der 14. März im Kalender rot angestrichen. Es ist ihr Tag! Einmal nicht den Kopf darüber zerbrechen, wo man Blumen bekommt oder was noch zu schenken wäre und wie man die damit verbundenen Gesten formuliert.

Die Männer wissen, wie das ist. Jedes Jahr am 14. Februar gibt ihnen die Gesellschaft die Chance, ihre Frau mit Küssen und Schwüren, vor allem aber Blumen, Essenseinladungen, Kinokarten oder anderen originellen Ideen zu zeigen, dass sie wirklich und unangefochten die einzige Frau unter all den Milliarden da draußen ist, die man wirklich und ewiglich liebt. Valentinstag nennt sich das.

Darüber hinaus gibt es noch den Frauentag, den Muttertag, ihren Hochzeitstag, ihren Geburtstag und sicher noch zahllose weitere Anlässe, sich ihr zu unterwerfen. Da kann man als Mann allein bei der Formulierung der jeweiligen Karte an seine Grenzen stoßen.

Auch Männer brauchen Liebe

Im Bestreben, zur Wahrung des Anscheins tiefer Gefühle immer mal ein paar andere Worte zu finden, hat schon mancher Mann bei Google die erlösende Formel kopiert: „Aufrichtige Anteilnahme …“ und dann einfach die Worte „…zum Frauentag“ dahinter geschrieben. Es kommt auf die Geste an und nicht auf den Inhalt.

Der Schnitzel- und Blowjob-Tag wurde eigens auf den 14. März gelegt, damit er sich für die Frauen leicht merken lässt. Und genau vier Wochen nach dem 14. Februar, dem Tag, an dem sie selbst mit Blumen, Küssen und anderen Zeichen tiefster Verehrung gewürdigt werden, sollte der Valentinstag zudem noch frisch genug in Erinnerung sein, um die Frauen ihrerseits zu einem Liebesbekenntnis zu motivieren.

Feministinnen meinen, Männer sollten auch am Schniblo-Tag ihre Schnitzel gefälligst selber braten.

Der Clou lautet also: Um am 14. März einen überzeugenden Akt der Würdigung zu erfahren, legen sich die Männer am 14. Februar richtig ins Zeug! Die Kombination von Valentins- und Schniblo-Tag wird so einem „Perpetuum Mobile der Liebe“. Ein immerwährender, sich selbst ernährender Kreis gelebter Zuneigung.

Genauso einfach wie Männer gestrickt sind, haben sie’s den Damen aber nicht nur mit dem Termin gemacht. Alles was sie erwarten, steht schon in der Bezeichnung des Ehrentages. Da erübrigen sich die sonst üblichen Diskussionen und Brainstormings beim Friseur oder im Büro mit solch stressigen Fragen wie „Was schenkst du deinem Mann zum Schniblo-Tag?“

Die katholische Variante des Blowjob ist vor allem in Kreisen sittlich-konservativer Frauen deutlich beliebter als die völlig überzogenen Phantasien realitätsferner Männer.

Leider gibt es jedoch in den Reihen der Damen noch einige konservative Hardlinerinnen, die sich den am 14. März gebotenen Handlungen unter Zuhilfenahme geradezu gynokratischer Argumente entziehen. Zu ihnen zählt die bekennende Feministin Lisa Jerking-Cumshot (42) aus London. Sie meint: „Ich finde das sexistisch. Die Männer sollen sich auch an diesem Tag ihre Schnitzel gefälligst selber braten!“

Sprachkurs im Supermarkt

Geteilt sind die Meinungen über den Schniblo-Tag auch in Markranstädt. Was ein Schnitzel ist, das wisse sie, meint beispielsweise Rosalinde M. (48). Von einem Blowjob habe sie hingegen noch nie etwas gehört.

Die Kassiererin des Supermarktes klärt sie auf, übersetzt die Begriffe Blow sowie Job und vergisst dabei nicht, die Wesensmerkmale dieser Betätigung durch Anstoßen der Zunge ans Innere ihrer Wange bildlich in Szene zu setzen.

Die unwissende Kundin kontert voll schlecht gespielter Abscheu, dass dies viel zu anstrengend sei und winkt ab. Der in der Schlange hinter ihr stehende Mann nimmt diese Geste zum Anlass, die aufklärerische Arbeit der Kassiererin fortzusetzen. „Klar ist das anstrengend. Das ist richtig Arbeit! Drum heißt es ja auch Blow-Job und nicht Blow-Holiday!“

Probleme mit fremden Begrifflichkeiten scheint auch Melisande M. (44) zu haben. Als wir sie fragen, was sie vom Schniblo-Tag wisse, erhalten ihre Augen einen seltsamen Glanz. Wenige Sekunden später formen Zeige- und Mittelfinger der Frau eine imaginäre Schere, die sie in Richtung Gemächt des Fragenden stößt, wobei sie mit völlig entrückter Stimme sagt: „Abschnibbeln? Ich bin dafür!“

Allerdings gibt es in Markranstädt nicht nur Frauen, die auf die mit dem Schniblo-Tag verbundenen Würdigungen verzichten. So hat beispielsweise Joachim M. (52) vor ein paar Jahren in einem nahe gelegenen Swinger-Club ganz eigene Erfahrungen gemacht.

Liebe geht durch den Magen

Weil er sich mit der kontaktierten Dame auf das Kriterium „Safer“ geeinigt hatte, wurde ihm wenig später ein „Cordon Bleu à la france“ kredenzt.

Das Schnitzel wird dabei in ein Kondom gesteckt, behält dadurch im folgenden Brat-Vorgang seine saftige Konsistenz und kommt schlussendlich in einem hauchdünnen, gleichwohl transparenten Latex-Outfit sozusagen stilecht überbacken auf den Teller.

„Sehr zerrig“, erinnert sich Joachim M. an das kulinarische Desaster, „Aber weil das Schnitzel heiß war, musste ich viel blasen und damit waren alle vertraglichen Vereinbarungen hinsichtlich Schnitzel und Blowjob erfüllt.“

Das habe ihm ein ebenfalls anwesender Rechtsanwalt erklärt, der lediglich mit Feinripp-Unterhose bekleidet an der Bar saß und ihm von einer Klage abriet.

Auch der Advokat fühle sich übrigens getäuscht, hatte eigentlich ein Konzert mit Swing-Musik erwartet. Nun wolle er jedoch das Beste draus machen. Immerhin sei ja heute Schniblo-Tag.

Das böse Erwachen am Abend

Einen Haken hat der Schnitzel- und Blowjob-Tag allerdings. Bei der Festlegung ihres Feiertages haben die Männer im Übereifer ihrer Libido nämlich richtig geschusselt. Nach der Sache mit dem Schnitzel erwarten sie auch hinsichtlich des Blowjobs das, was sie gemeinhin gern als „das volle Programm“ bezeichnen.

Liebe Männer, da hättet Ihr bei der Terminierung besser aufpassen müssen. So gern Eure Frauen das auch tun würden, sie dürfen das gar nicht!

DER 14. MÄRZ FÄLLT IN DIE FASTENZEIT…

„Dumm gelaufen“, sagt sich so manch frustrierter Mann am Abend des Schniblo-Tages mit Blick in die Lümmeltüte. Welcher Dussel kam nur auf die Idee, das Ereignis in die Fastenzeit zu legen?

 

1 Kommentar

  1. Liebe Redaktion, stylistisch wohl gelungen strotzt der Beitrag aber vor geschichtlichen Sach- und Fachmängeln.
    Der Ursprung des Schniblo-Tages geht in die Zeit zurück als die Männer noch Helden waren und in Höhlen lebten. War im Winter Eiweiß rar, war es Geschenk und Liebesbeweis des Helden. Diese überlebenswichtige Geste, so Forscher, hätte sich in den Wintermonaten häufiger zugetragen und schliesslich auch im Sommer als Ritual zelebriert Einzug in die Höhlen Europas gehalten. Damals gehörte ja bekanntlicherweise England noch zu Europa. Dort war der Eiweismangel bei Frauen stärker verbreitet und es gibt dort auch heute noch verbreitet das typische „Red-Headed-Woman-Symptom“.
    Also ab und an mal auf den teuren Diät-shake verzichten und wieder auf Omas Hausmittel zurückgreifen, nicht nur am 14. März.

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