Blitz-Transfer von Kabul über Leipzig nach Markranstädt

Bisher hatte es Markranstädt nur durch eine verkorkste Bürgermeisterwahl und ein missglücktes Tierschutzprojekt für importierte Jungbullen in die internationale Presse geschafft. Nicht mal die Stadtmöbel-Aktion war peinlich genug, um wenigstens ins Guiness-Buch aufgenommen zu werden. Da kommt jetzt plötzlich ein abgehalfterter Telefonminister aus Kabul zum Arbeiten hierher und schon geben sich hier die Schmierfinken von den Alpen bis zur Nordsee die Klinke in die Hand. Ist das noch normal?

Ein ehemaliger Minister Afghanistans arbeitet jetzt in Markranstädt. Das ist mal eine Nachricht, gelle?

Oder hätten Sie etwa vorher gewusst, dass bei uns eine Firma ansässig ist, die Schutzmasken herstellt und diese sogar weltweit ausliefert? Sehnse!

Bei den Masken, die man hier in Markranstädt zu kaufen kriegt, steht allerdings „made in china“ drauf. Entweder werden die Dinger in Peking umdeklariert und kommen dann mit einer Antonow pressewirksam ins Land zurück oder irgendwas stimmt mit unseren Lieferketten nicht.

Die zweite Nachricht hinter der Nachricht deckt allerdings eine infame Lüge auf. Da wird immer behauptet, dass die Asylverfahren zu lange dauern und die Flüchtlinge bis zur Anerkennung jahrelang nicht arbeiten dürfen.

 

Bei Ex-Minister Sayed Sadaat ging das ruck-zuck. Laut Focus im Jahr 2020 in Leipzig eingetroffen, fuhr er schon ein paar Wochen später ganz offiziell Pizza aus. Und das, obwohl selbst das Nachrichtenmagazin offenbart: „Sadaats genaue biografische Angaben lassen sich nicht nachprüfen.“

Und wer jetzt behauptet, es läge daran, dass Sadaat mal Minister war, der möge sich bitte an Oskar Fischer erinnern. Der DDR-Außenminister hat nach der Wende schließlich auch keine Arbeit gefunden, obwohl er Minister war und zu alledem noch nicht mal Flüchtling. Sogar deutscher Staatsbürger war er. Also bitte keine Verschwörungstheorien.

Im Gegenteil, man sollte den Fall Sadaat als leuchtendes Beispiel pflegen. Wie erstrebenswert wäre es doch, wenn auch unsere Minister nach ihrem Rückzug arbeiten müssten? Muss ja nicht gleich in ihrem alten Beruf sein.

 

Angie im Physiklabor, das wäre schon aus Gründen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes kontraproduktiv. Minuswachstum im Reagenzglas, das ist in der Naturwissenschaft nicht vorgesehen.

Merkel den Zapfen gestrichen

Warum nicht, nachdem sie sich von den Mitgliedern einer Bundeswehrkapelle völlig entrückt den Zapfen streichen ließ, zusammen mit Jens Spahn in einem Markranstädter Pflegeheim die Bettpfannen durch die Gänge jonglieren?

Da könnten beide den gesellschaftlichen Nährwert ihrer Entscheidungen endlich auch mal selbst genießen. Im Namen des Volkes sozusagen.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Hätten Sie gedacht, dass hinter einer so unwichtigen Information wie der über den afghanischen Ex-Minister so viele wichtige Nachrichten stecken? Wir lernen: Augen auf beim Lesen.

 

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