Keinen Bock mehr? Am Kulki kriegen sich Schafe in die Wolle

Das war ein Aufreger am Samstagmorgen. Am Kulki haben sich ein paar Schafe in die Wolle gekriegt. Die Gruppendynamik hat, ähnlich wie beim Menschen, für den Rest gesorgt. Herdenimmunität beim Grasen im Pappelwald oder wie der Volksmund sagt: Mähen bis der Schäfer kommt.

Mit den Schafen ist es wie mit Menschen: Wenn die Weibchen keinen Bock mehr haben, gehen sie stiften. So geschehen am Samstag auf der Weide am Kulki.

Es geht ja bekanntlich das Gerücht um, dass Schafe, wenn sie nicht einschlafen können, Chuck Norris zählen.

Glaubt man den alten Ammenmärchen unserer Großeltern, kann es aber auch so gewesen sein, dass die Schäfchen schön der Reihe nach über den Zaun gesprungen sind und der Schäfer beim Zählen eingeschlafen ist.

Eine Spezialeinheit ausgebildeter Schafschützen der Freiwilligen Feuerwehr half bei der Rückführung der geflüchteten Schafe.

Eine Spezialeinheit ausgebildeter Schafschützen der Freiwilligen Feuerwehr half bei der Rückführung der geflüchteten Schafe.

Wie auch immer: Am Kulki waren jedenfalls die Schafe los, während sich die Ohren der städtischen Satiriker noch an den Kopfkissen festgesaugt hatten.

 

Offenbar aus Sorge, ob überhaupt noch Leben in den Nachtschichten steckt, testete Bürgermeisterin Nadine Stitterich die Funktionen des lebenswichtigen Organs und schreckte die örtlichen Satiriker gegen 11 Uhr morgens aus der REM-Phase ihres verdienten Tiefschlafs. „Raus aus den Federn, die Schafe sind los!“, ließ sie wissen.

Eigentlich kein Akt. Rein in die Klamotten, Kamera geschultert und raus an die Luft. Mit dem Auto freilich, denn der Weg zurück zur Natur ist zu Fuß einfach zu beschwerlich. Das wussten wohl auch die wollenen Flüchtlinge und zogen sich dahin zurück, wo man mit dem Auto nicht hinkommt, in den Pappelwald. Diese hinterhältigen Mistviecher, die.

Ohne Kellerbier im Gepäck einen Fußmarsch durch den Wald und noch zu so früher Morgenstunde – das ist hardcore. Und nicht ein einziges Schaf zu sehen. Ab und zu mal ein Blöken aus dem Dickicht, das sich nach seiner Ortung als Krähen eines Eichelhähers herausstellt. Frust pur!

 

Aber eine Spezialeinheit aus Schafschützen der Freiwilligen Feuerwehr war auf Zack und hat die Rettungsaktion bildhaft festgehalten. Ausnahmsweise mal nix mit Schilf löschen am Kulki, sondern mähandern am Westufer.

Offenbar waren zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht allzu viele Passanten aus Grünau unterwegs. Am Ende der Aktion befanden sich jedenfalls ausschließlich Schafe auf der Weide – Rassentrennung wie aus dem Lehrbuch!

Ausgemäht! Jetzt noch den Zaun schön flicken, damit die Lämmer wieder drüberspringen und die Kinder beim Zählen einschlafen können.

Ausgemäht! Jetzt noch den Zaun schön flicken, damit die Lämmer wieder drüberspringen und die Kinder beim Zählen einschlafen können.

Fazit: Besten Dank an dieser Stelle an Nadine Stitterich für die wirkungsvolle Alarmierung ohne Sirene, an Feuerwehrchef Sven Haetscher für die astreinen Fotos von der Lallendorfer Alm und an die Kameraden für die unkomplizierte Rückführung der geflüchteten Schafe mit Markranstädter Migrationshintergrund.

 

 

7 Kommentare

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  1. Vielleicht hättet Ihr auch mal mit dem Schäfer gesprochen und seinen Kommentar gehört.

      • Tilo Lehmann auf 1. Juni 2021 bei 9:42
      • Antworten

      Nämlich?…

    1. Ja, vielleicht. Wir hatten allerdings gehofft, dass Sie das machen und uns seinen Kommentar zuschicken. Sie wissen schon: Qualitätsjournalismus….

    • Tilo Lehmann auf 31. Mai 2021 bei 9:43
    • Antworten

    Na- nun ist aber ein fettes Dankeschön vom Schafsvermisser Herrn Schäfer fällig! Vorschlag: Schaf am Spieß oder Feuerwehrfest für alle FF-Helfer in der Bürgernot mit Schaf aus dem Backofen an der Lindennaundorfer Bockwindmühle? Ohne „Deckmantel“, dafür aber Offen für alle Bürger. Sollten aber dann gerne 2-3 Schafe sein. Gott sei Dank gibt es viele Freiwillige Feuerwehrinnen und -Wehrer. in M. Dafür ein fettes Danke!

    1. Und was hat das jetzt mit einer Sonnenfinsternis zu tun?

    • Pici Formes auf 30. Mai 2021 bei 12:52
    • Antworten

    Ein Highlight für alle Freunde kleiner Wiederkäuer. Und die Qualitätspresse im Außendienst immer schön am Mäher, so lieben wir es.

    • markranster auf 30. Mai 2021 bei 8:13
    • Antworten

    Einfach köstlich!

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