Markranstädter Ordnungsamt kooperiert mit US-Ermittlern

Als die Jacken der Mitarbeiter des Markranstädter Ordnungsamtes plötzlich mit der Aufschrift „Polizeibehörde“ versehen waren, wurde in Lallendorf schon allerhand über die Hintergründe dieser Offenbarung gemunkelt. Im aktuellen Amtsblatt gibt es jetzt allerdings einen Hinweis auf eine viel weiter gehende Unterwanderung des Amtes. Offenbar wurde es inzwischen von der zentralen Ermittlungsbehörde der USA infiltriert.

So ist das nun mal, wenn etwas heimlich, still und leise passiert und das Ergebnis dem gemeinen Promuchel als nicht nur vollendete Tatsache, sondern auch als völlig normaler Vorgang präsentiert wird. Der homo marcransis (und nicht nur der) macht sich dann seine eigenen Gedanken.

So geschehen bei der Umbenennung des Ordnungsamtes. Weil es plötzlich eine Behörde war, frohlockte die Ethnie jener Bürger, die in der Bundesrepublik eine GmbH sehen und mit Dienst- statt Amtsausweisen ausgestattete Vollzugsbeamte regelmäßig wegtreten ließ. Als Vertreter einer Behörde braucht man keinen Amtsausweis, deshalb wird der Vorgang als Einknicken der GmbH-Geschäftsführung gewertet.

So unterhaltsam kann Politik sein, wenn man Präastronautiker, Biomathematiker oder die Anwälte von Meister Propper auch mal zu Wort kommen lässt. Was allerdings jetzt auf Seite 12 im aktuellen Amtsblatt der Stadt Markranstädt zu lesen ist, dürfte selbst den verwegensten Verschwörungstheoretiker vor Staunen verstummen lassen.

Unter der Überschrift „Die Polizeibehörde informiert“ werden zunächst solch ganz alltägliche Dinge wie illegale Müllentsorgung kriminalisiert. Weil die Ankündigung „seit 5.45 Uhr wird zurückentsorgt“ in Lallendorf bestenfalls Gelächter auslösen würde, wird jetzt damit gedroht, dass „die Ortspolizeibehörde ab sofort jegliche illegale Müllentsorgung deutlich intensiver verfolgen und stärker sanktionieren“ wird.

"Glohmse ja nich wer mir sind!" Wer's nicht glohm will: Im aktuellen Amtsblatt auf Seite 12 steht's schwarz auf weiß.

„Glohmse ja nich wer mir sind!“ Wer’s nich glohm will: Amtsblatt Seite 12

Insider wissen indes, dass dies ohne die Vernachlässigung der Hauptaufgabe in ihrer Einheit von ruhendem Verkehr und Knöllchen gar nicht möglich ist. Aber das Lachen sollte den gar zu optimistischen Parksündern schon beim Lesen der letzten Zeile im Halse stecken bleiben. Das Edikt ist unterzeichnet mit der Grußformel „FBI, Polizeibehörde“!

Haben die Verschwörungstheoretiker am Ende doch Recht mit ihrer Annahme, dass die BRD GmbH in Wahheit von Gesellschaftern der USA gelenkt wird? Oder will man dem homo marcransis ein gewisses Sicherheitsgefühl vermitteln, indem man sich das Federal Bureau of Investigation als Feigenblatt vor die seit Jahren unaufgeklärten Kellereinbrüche und Diebstähle hält?

Zumindest klingt die Drohung mit dem FBI glaubhafter als wenn man die CIA vorgeschoben hätte. Allein das I in diesem Begriff hätte alles auffliegen lassen. Also: Egal ob FBI, Polizeibehörde oder Ordnungsamt, an der Situation wird keine der drei Einrichtungen was ändern.

Das sieht sogar der Unterzeichner, also das FBI, selber so. Es bittet nicht umsonst um Hinweise aus der Bevölkerung. „Scheuen Sie sich nicht, Ihre Feststellungen unter polizeibehoerde@markranstaedt.de zu melden“, heißt es im Amtsblatt. Wer dabei allerdings noch ein bisschen Spaß haben will, kann ja mal versuchen, seine Feststellungen direkt ans FBI zu melden. Rockford – Anruf genügt.

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