Angerichtet und eingeschaltet: Es ist Advent!

Angesichts der vorweihnachtlichen Stimmung, die mit viel sparsamem Licht ausgerufen wurde, wollen sich die Markranstädter Nachtschichten ausnahmsweise mal mit satirischen Worten zurückhalten und Bilder sprechen lassen. Immerhin hatte der Nebel in der Nacht von Samstag zu Sonntag für ein nahezu einzigartiges Flair gesorgt. Zwar froren bald die Finger an den Auslösern der Kameras fest, aber die Blicke auf Klein-London ließ den drei ausgeschwärmten Satirikern bald warm ums Herze werden.

kirchenebel

Wie in weiter Ferne zeichnen sich hinter der Nebelwand die Umrisse von St. Laurentius ab, deren Stern in der Turmhaube den Weg in der Adventszeit weist.

 

Blick in die Leipziger Straße. Die öffentliche Beleuchtung ist sparsam, besticht dafür aber nicht gerade durch warme Farben. Aber da es im Winter sowieso meist zu warm ist, passt das schon.

kirche

Der Kontrast zwischen Licht und Dunkel verschwimmt beim Blick auf den Marktplatz im Gemisch aus klirrender Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit.

 

dekostube

Wenn Weihnachten irgendwo in Markranstädt zu Hause ist, dann im Dekostübchen in der Hordisstraße. Das Schaufenster leuchtet nicht nur mit Kinderaugen um die Wette.

baeume

Geschmacksfrage: Links der Baum aus dem Vorjahr und rechts das aktuelle Exemplar. Entscheiden Sie selbst, welcher Baum sich schöner geschmückt zeigt.

 

rauchm

Um Mitternacht wirds unheimlich. Da werden die Figuren alle lebendig. Nussknacker knacken Nüsse und Räuchermännchen lesen die Markranstädter Nachtschichten.

 

 

Der Glaube versetzt Bäume

Markranstädt eben. Statt dankbar zu sein und Geld zu überweisen, hagelt es Kritik. Okay, Hagel ist übertrieben angesichts des einzelnen Eiskorns, das gestern ins Dach des Redaktionskellers der Markranstädter Nachtschichten einschlug, aber trotzdem… Das hätte der Forstschaffende ruhig auch mal früher sagen können, dass es keine Gemeine Fichte ist, die da auf dem Markt ins Pflaster gerammt wurde.

Es ist keine picea abies, wie die Markranstädter Nachtschichten im Urvertrauen auf die botanische Evolution vermeldeten, sondern es kommt noch viel schlimmer! Nicht nur einen Doppelnamen trägt die grüne Diva mit den roten Kugeln vorm schwarzen Kasten, sondern gleich eine Dreifach-Bezeichnung.

Der Mann mit den immergrünen Ratschlägen, der sich selbst als „Klugscheißer“ (intellecto excrementum) bezeichnet, identifizierte das Gewächs vor dem Rathaus nämlich nicht als Gemeine Fichte, sondern als picea pungens glauca. Das klingt zwar wie coitus interruptus, fühlt sich aber nur für Satiriker so an.

Es ist also eine Blaue Stech-Fichte, die uns auf dem Marktplatz durch die Weihnachtszeit begleitet. Nicht zu verwechseln mit der Stechpalme, mit der sich der Papst vor Ostern seine Lenden geißelt.  Trotzdem: Vielen Dank für den Hinweis und … sie hat trotzdem hängende Zapfen. Ätsch!

 

Die Klunkern hängen schon!

Was sowohl bei Frauen als auch Männern insbesondere ab einem gewissen Alter als Beleidigung aufgefasst werden kann, ist für den Markranstädter Weihnachtsbaum eher ein Ritterschlag: Die Klunkern hängen! Sie wurden gestern mit Hilfe jenes Gerätes angebracht, das in der Verwaltung wie auch in Kreisen der Feuerwehr seit Monaten für Gesprächsstoff sorgt. Der mit seinen 25 Jahren schon gern mal als „uralt“ abqualifizierte Hubsteiger durfte mal wieder zeigen, dass er seine jüngste Vorsorgeuntersuchung nicht ohne Grund bestanden hat.

Schwarzes Rathaus, grüner Baum, rote Kugeln – das politische Spektrum Deutschlands wird in der vorweihnachtlichen Stimmung auf dem Markranstädter Markt zur Genüge reflektiert. Auch der blaue Himmel hat sich kurz danach schon mal zaghaft gezeigt.

Stolze zehn Meter hoch ist er, der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz. Botanisch hört er auf den Namen Picea.

Sie müssen jetzt nicht googeln. Picea heißt Fichte. Sie gehört zur Gattung der Kieferngewächse und wird manchmal fälschlich als Rottanne bezeichnet.

neu-1

Für die einen ist der städtische Hubsteiger Vorkriegstechnik mit Oldtimer-Charakter, für andere unerlässliches und zuverlässiges Hilfsmittel beim Anputzen des kommunalen Christbaumes.

Die Fichte … das ist weiblich und wie es sich für eine nach Geltung strebende Dame gehört, hat auch das Markranstädter Exemplar einen Doppelnamen: Picea abies.

Was nicht etwa so viel heißt wie Däumling-Gremlin, Freudenhaus-Bumsberger oder Schröder-Kropf, sondern einfach nur Gemeine Fichte.

In diesem Jahr wurde der städtische Weihnachtsbaum von der Garagengemeinschaft Mitte e.V. in der Zwenkauer Straße gespendet und von der Bevölkerung bereits mit mannigfaltig bewundernder Anerkennung gewürdigt. Gerade gewachsen, üppig tailliert, hübsches Kleid und steht gut im Schuh … was will man mehr?

Übrigens hat der edle Spender sich nicht lumpen lassen und auch die kleine Schwester des Gehölzes gestiftet, die vor der Stadthalle steht, um dort die weihnachtlichen Passanten im Spiel mit dem Dezemberwind vorfreudig anzutanzen. Sie ist von nicht minder graziösem Wuchs und weiß wie ihre große Schwester auf dem Markt mit kurvenreichen Reizen zu bestechen.

Wenn es am kommenden Wochenende pünktlich zum 1. Advent hell wird in der Stadt, wird das jedoch nicht nur an am Lichterschein der beiden Bäume sowie der kommunalen Weihnachtsbeleuchtung an den Masten entlang der Leipziger Straße liegen, sondern sicher auch wieder an jeder Menge privatem Engagement.

Wie haben wir sie doch vermisst, die abwechselnd rot, gelb, blau, weiß, grün und wieder zurück blinkenden Lichtspiele in den Fenstern der Wohnzimmer. Bis hinter die tschechische Grenze mussten wir fahren, um diesen Hauch weihnachtlicher Atmosphäre auch im Sommer wenigstens ab und zu mal genießen zu können.

open

Jetzt ist das Ambiente der nordböhmischen Straßenpuffs endlich wieder in sein heimisches Winterquartier zurückgekehrt

Noch wird das abendliche Markranstädter Stadtbild vom Schein der Straßenlampen, Fußgängerampeln, Scheinwerfer und Rück- sowie Bremslichter bestimmt. Spätenstens ab Sonntag wird die Adventszeit dann aber sowohl für den Endverbraucher als auch den jeweiligen Energieversorger abrechenbar eingeschaltet.

Vom All aus wird sie als Super-Nova auf der nördlichen Erdhalbkugel wahrnehmbar sein und so manchen alten Veteranen wird der Lichtschein aus der Wohnstube seines Nachbarn an eine Zimmer-Flak aus den letzten Tagen des Volkssturms erinnern. Die Vögel werden in den taghell erleuchteten Gärten verwirrt mit dem Nestbau beginnen und die Stadtwerke rechnen die Verbrauchsdaten in den kommenden vier Wochen in Megawattstunden ab.

Man muss das allerdings nicht mitmachen. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, kann in Markranstädt verträumte Ecken finden, die auch in der alltäglichen Beleuchtung des Abendlandes eine verträumt-romantische Atmosphäre ausstrahlen.

denkmal

Man muss sich dazu nicht einmal ins Auto setzen oder sich im Gedränge tausender Menschen durch einen Weihnachtsmarkt schieben lassen.

Probieren sie es ruhig mal mit unserem Vorschlag der visuellen Entschleunigung. Es kostet nicht nur nichts, sondern man spart auch noch dabei.

 

made in markranstädt – Ein Zeichenstift mit großer Zukunft

Die Markranstädter Nachtschichten haben seit 28. August 2016 einen neuen Karikaturisten! Nachdem sein Vorgänger bereits 2013 die Segel gestrichen und seine Nase angesichts mangelnder Anerkennung ebenso voll hatte, musste es lange Zeit ohne dieses prägende Element der Satire gehen.

Fast schon hätten sich die verbliebenen schriftkundigen Vertreter der satirischen Zunft damit abgefunden, ihrem verehrten Publikum nur noch lausige Worte und ein paar digital bearbeitete Fotos um die Ohren wedeln zu können, da kam es am 28. August 2016 beim OpenAir in Seebenisch zu einer folgenschweren Begegnung an einem havarierten Bierstand.

Die Versorgungs-Kulis am Tresen hatten bei der Sommerhitze nicht nur die Hopfenkaltschale runtergekühlt, sondern damit gleichzeitig auch die CO2-Flaschen. Es folgte Vogelgrippe an der Zapfanlage: Die Hähne krähten nicht mehr und große Ungeduld machte sich in der Warteschlange breit.

Diese Herausforderung war etwas zu groß für einen durstigen Satiriker, der sich seinem Unmut darüber unter den Wartenden Luft machte. Dessen Vordermann drehte sich um und meinte deeskalierend: „Wenn’s dir zu lange dauert, dann male dir in Gedanken ein Bier.“ Worauf unser MN-Mann antwortete: „Kann nicht malen, du etwa?“ Der junge Mann mit den geduldigen Leberwerten entgegnete: „Malen vielleicht nicht, aber zeichnen.

Am Ende des Abends saßen beide Männer auf je einer Kiste Bier, stießen trotzdem pausenlos mit Seebenischer Schauß-Schaumwein an und schmiedeten große Pläne für die Zukunft. Dieser denkwürdige 28. August 2016 ging damit in die Annalen der Markranstädter Nachtschichten ein.

Schon nach den ersten zwei Karikaturen war klar, dass deren Qualität eine Nummer zu groß ist für ein lokales Satire-Organ, das zudem nur aus Markranstädt kommt. Es ist wohl das traurige Los kleiner Vereine, Talente zu entdecken und sie eines Tages für größere Aufgaben ziehen lassen zu müssen. Aber man ist ja gerne Sprungbrett, noch dazu, wenn der Springer aus der eigenen Stadt kommt.

Noch will er nicht genannt werden, unser Mann. Aus dem gleichen Grunde übrigens, warum viele Leserinnen und Leser der Markranstädter Nachtschichten die Markranstädter Nachtschichten nicht lesen und auch die meisten der Akteure lieber im Hintergrund bleiben wollen. Egal. Vielleicht erkennt ihn aber sein Lehrer (oder wars ’ne Lehrerin?) für Kunsterziehung am Stil?

Wie auch immer: Wir sind sicher, dass ihn in wenigen Jahren in Deutschland jeder kennt, unseren „Kari-M“. Deshalb widmen wir ihm hiermit diese seine und ihm allein gebührende Galerie mit sämtlichen für uns gezeichneten Karikaturen. M: Wir sind stolz auf Dich und darauf, dass Du mit uns zusammenarbeitest!

Deine Mädels und die alten Knacker aus dem Keller

Tipp zum Betrachten der Karikaturen: Einfach nur die erste Grafik anklicken und dann nach Starten der Galerie immer nur den rechten (oder für „zurück“ den linken) Navigationspfeil anklicken. Sie können natürlich auch geduldig auf dieser Seite nach unten scrollen. Das ist zwar nicht ganz so komfortabel, dafür sind aber die Bilder größer und die Texte sind lesbarer. Viel Glück bei Ihrer Entscheidung!

Rosenmontag 2017 in Markranstädt: „Unser Mann von Volkes Gnaden heißt in Markranst nicht Bin Laden. Bei uns nennt er sich Gott sei Dank einfach nur mal so Bin Krank!“ Tätäää, Tätäää, tätäää

kari

Die Personalsituation auf der Kommandobrücke des MS „Markranstädt“ spitzt sich im Dezember 2016 dramatisch zu.

1611_sanigross

Die starke Fluktuation und der hohe Krankenstand im Rathaus beschäftigen nun auch die Stadträte. Da lag es fast schon auf der Hand, dass sich unser Karikaturist diese Steilvorlagen nicht entgehen lassen kann.

karimum

Ach, fast vergessen, weil es ausnahmsweise mal kein Titelbild, sondern nur eine „Sonst-so Karikatur“ war. Die Berufsorientierungsmesse MUM fand auch statt. Ein gutes Podium für den Bürgermeister, der selbiges allerdings nicht nur nutzte, um bei den Wählern Eindruck zu machen, sondern auch für die Zukunft vorzusorgen.

srgross

Das letzte Abendmahl diente als Vorlage für das allmonatliche Geschehen in der vierten Etage. Während in da Vincis Original ein Messer auf dem Tisch liegt und weder Kelch noch Speisen gereicht werden … aber sehen sie selbst.

Wissen Sie noch? Der Facebook-Account der Markranstädter Nachtschichten wurde gelöscht, weil da Brustwarzen zu sehen waren, die an Brüsten hingen.

Der Bürgermeister hat Bergfest.

Hudel-Dudel zum 100. Geburtstag von Rolf Kauka.

 

 

.

Soda-Brücken gibt es überall in Deutschland. Also warum nicht auch in Göhrenz. Böse Zungen nennen sie „Uta-Richter-Gedächtnisbrücken“, aber wir bleiben lieber beim Soda … mit Whisky.

1611_vogelgrippe_blanko

Mutti ist im Swingerland, Swingerland ist abgebrannt…“ Zum Glück kam unmittelbar vorm drohenden Winterloch die Vogelgrippe zurück.

1610_zeitumstellung

Umstellung von Sommer- auf Winterzeit in Markranstädt. Den Pfarrer hat jeder Leser identifizieren können und sicher auch den Mann am Eingang des Rathauses. Aber wer mag da in seiner Praxis ein Stoßgebet zum Pfarrer schicken?

1610_weltmenopausetag-1

Der „Weltmenopausetag“ ist keine satirische Erfindung, sondern eine der WHO. Trotzdem gilt sie auch für Markranstädt. Leider kam die Eröffnung der Rossmann-Drogerie gerade in Bezug auf die Rolle der Bedeutung dieses Tages für manche Markranstädterin zu spät. Zum Trost gab es diese Bild gewordene Erklärung.

titel2

Das war der Einstand unseres Karikaturisten und gleich auch eine große Herausforderung. Wie setze ich die Kündigung einer Fachbereichsleiterin in Szene, deren Wirksamkeit alsbald gerichtlich angezweifelt und durch eine finanziell wie auch verbal wohlwollende Delegierung in die heimische Küche ersetzt wird?

Ein Kunstwerk für den Schulhof. Über das Fundament ist Gras gewachsen. Leider auch in den Köpfen der Stadträte. Eine Invest-Ruine, die niemanden mehr interessiert.

Alles auf Null beim SSV Markranstädt. Diese Karikatur und den entsprechenden Beitrag dazu zu bringen, haben wir uns aufgrund der Informationspolitik der damaligen Freimaurer-Loge am Bad verkniffen.

Umstellung von Sommer- auf Winterzeit anno 2017. Wenigstens bekommt dieser Laubbläser die sinnlose Stunde doppelt bezahlt…

Das Finale einer Darmspiegelung: Alles muss raus!

Koloskopie oder der Beginn einer Darmspiegelung.

.

Jennifer Oeser wurde 2011 bei der Leichtathletik-WM in Daegu Dritte. Fünf Jahre später wurde sie zur Vizeweltmeisterin geadelt und bekam nicht mal die Lorbeeren. Die Prämie verprasst eine Andere.

1611_welttoilettentaggross

Der Welttoilettentag ist in Markranstädt sowas wie ein Nationalfeiertag. Da hatte unser lebendiger Zeichenstift so viele Ideen, dass er sich gar nicht für eine entscheiden konnte und gleich derer zwei auf ein Motiv bannte. Grandios!

1610_halloween

Wer in Markranstädt lebt oder wenigstens ab und zu mal hierher kommt, der wird verstehen, warum es angesichts dieser Zeichnung keiner weiteren Worte bedarf.

1610_viertelmillion_besucher

Obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nie im MN-Keller war, hatte unser Karikaturist jedoch schon recht konkrete Vorstellungen, wie es da aussieht und was da so vor sich geht. Der viertelmillionste Seitenaufruf der Markranstädter Nachtschichten war ihm dieses besondere Kunstwerk wert, dessen Original wir als W***vorlage an die Decke der Toilette geklebt haben.

Beim Hudel-Dudel für Wolfgang Altmann anlässlich des 30. Jahrestages des Finaleinzugs von Lok Leipzig im Europacup lief unser Karikaturist zu ganz großer Form auf und lieferte für den Dreiteiler geich vier Zeichnungen.

Wolfgang Altmann auf dem Weg zu seinem Freund Gernot Rohr. Mit dem Trabi durch’s französische Zentralmassiv…

Um ein Haar hätte „der Alte“ ein Pokalspiel verschlafen.

Bei Fußball-Freund Gernot Rohr in Bordeaux hängt der Himmel für Wolfgang Altmann voller Trauben …

Sexuelle Belästigung im Alltag.

 

.

 

 

 

 

Gilt ab heute auch für Männer: Stallpflicht für den Spatzen

Wegen der grassierenden Vogelgrippe sind die Schutzmaßnahmen in Markranstädt jetzt weiter erhöht worden. In allen mit jeglicher Art gefiederter Tiere in Zusammenhang stehenden Bereichen gelten seit heute um exakt 16:00 Uhr besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen.

So dürfen die Anwohner des Kranichweges, des Drosselweges und des Kormoranweges ihre Häuser bis auf weiteres nicht verlassen.

Die Spechtstraße gilt hingegen noch als sicher, weil Spechte so scheu sind, dass sie mit gefährdeten Vogelarten kaum in Berührung kommen.

In den Schulen der Stadt dürfen Kinder ab Montag 7:00 Uhr (wegen des Wochenendes macht das früher keinen Sinn) nichts mehr in Gänsefüßchen schreiben und auch keine Wellensittiche malen.

Hingegen wurde ein angekündigtes Verbot von Geschlechtsverkehr am Kulkwitzer See in den späten Abendstunden zurückgenommen. Ein Experte: „Zum Vögeln ist es in dieser Jahreszeit sowieso zu kalt.“

oes

Während in einigen abgelegenen Gebieten Markranstädts noch ein Beobachtungsgebiet für die Wildvogel-Geflügelpest (WvGp) ausgewiesen wird, befindet sich die Zschampert-Aue längst im festen Würgegriff des Heinz-Nacht-Virus‘ (H1N8).

Das Gesundheitsamt rät dennoch, mit Liebkosungen vorsichtig zu sein. Begriffe wie „dumme Pute“ oder „blöde Gans“ sollten vorsichtshalber durch „dusslige Kuh“ oder „dämliches Rindvieh“ ersetzt werden.

Zwar sei der Rinderwahnsinn auch noch nicht ganz ausgerottet, aber gegen BSE gäbe es mit Altzheimer bereits ein wirksames Mittel, um die Folgen notfalls vergessen zu machen.

Allerdings wissen wie Behörden scheinbar auch nicht so recht, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen. So wurde in den gestrigen Abendstunden Kevin B. (19) unter Verdacht einer Infektion festgenommen und ins St. Georg eingewiesen. Der junge Mann hatte es lediglich vorgezogen, beim Urinieren in eine Bushaltestelle statt einer Taube auf dem Dach lieber seinen Spatz in der Hand zu halten. Die zuständige Behörde prüfe jetzt die Zusammenhänge, erklärte ein Sprecher noch in der Nacht.

leinenpfliecht

Die geltende Anordnung legt übrigens nicht nur die Leinenpflicht für Haustiere (Hunde, Katzen, Männer) fest, sondern auch weitere Maßnahmen zu deren Schutz vor Infektionen. (Screenshot: incocnito tv, facebook)




Info: H1N8

Der neue Virus H1N8 unterscheidet sich nur wenig von seinen Vorgängern in den letzten Jahren. Die Bezeichnung H1N8 ist auf den Leiter des us-amerikanischen Labors zurückzuführen, in dem der Virus entwickelt wurde. Es handelt sich um Dr. Heinz Nacht (H_einz = H1, N_acht =N8). Die WHO geht davon aus, dass der Virus nach der Wahl von Donald Trump zeitnah zurückgerufen wird.

Inzwischen wurde auch erforscht, wie sich der Virus auf den Menschen überträgt. Demnach fühlen sich Bürgerinnen und Bürger vor allem nach Rundfunk- und Fernsehsendungen über die entsetzlichen Auswirkungen der Vogelgrippe von den Symptomen der Krankheit befallen.

„Diese plötzlich aufkommende Angst infiziert zu sein, lähmt Körper und Geist“, sagte der aus Griechenland eingewanderte Frührentner Hypo Chonder (75) und ergänzte, dass er sogar Panik habe, im Falle einer Infektion Dr. Sperling aufzusuchen.

Vor wenigen Minuten hat es nun auch das Team der Markranstädter Nachtschichten erwischt. Der Keller wurde komplett unter Quarantäne gestellt und versiegelt.

Unter der Atemschutzmaske des Einsatzleiters war die Begründung nur röchelnd zu vernehmen. Es klang wie: „Stallpflicht gilt auch für Spaßvögel. Ihr bleibt hier drin, sonst werdet ihr gekeult!“

uhu

 

Viel Lärm um stilles Örtchen

Für Markranstädt ist der heutige Samstag sowas wie ein Nationalfeiertag. Warum? Nun – die Vereinten Nationen haben den 19. November als Welttoilettentag ausgerufen. Für uns Siedler an den Ufern des Kulki ist das wohl sowas wie ein Gedenktag an das eingestürzte Gebäude hinter dem Parkplatz Oststraße, aber auch an so mache innere Drucksituation am Strand und vielleicht hat es den einen oder anderen Leser auch schon mitten in der Stadt erwischt.

Fangen wir aber mal ganz vorne an. Was ist der Welttoilettentag und warum gibt es ihn in einem Zeitalter, da der Lokus eher als Leseraum oder Rückzugsgebiet für das ungestörte Ausfüllen von Kreuzworträtseln genutzt wird?

Bei Wikipedia heißt es: „Als Welttoilettentag wurde der 19. November erstmals 2001 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen. … Hintergrund ist das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und dadurch bedingt verschmutztes Wasser sowie wasserbürtige Krankheiten, was gesundheitliche und sozio-ökonomische Folgen nach sich zieht.“

Das wirft gleich eine Vielzahl an Fragen auf. Das Staunen über die Existenz einer Welttoilettenorganisation wundert aber kaum. Irgendwo müssen zurückgetretene Minister, Präsidenten oder Manager schließlich geparkt werden, damit sie ihr Insiderwissen nicht irgendwann mal in Interviews mit der feindlichen Siegerpresse zu Geld machen müssen.

GTO Deutschland

Auch in Deutschland gibt es übrigens eine Toilettenorganisation. Es ist die GTO, die German Toilet Organisazion. Deren Credo heißt: „Wir geben Laut für ein stilles Örtchen!“ Eigentlich wäre die GTO damit der ideale Interessensvertreter für Bürger, die sich in Markranstädt für die Errichtung von Örtlichkeiten zur Erleichterung einsetzen. Aber vielleicht passiert das ja noch und es gibt in Lallendorf bald gar eine eigene GTO-Ortsgruppe?

abenteuer

Schilder sollen auch jenen Mitmenschen den richtigen Weg weisen, die nicht lesen können. Na dann: Raten Sie mal.

Viel realistischer und vor allem für Badegäste am Kulkwitzer See absolut nachvollziehbar ist die Aussage, dass für vierzig Prozent der Weltbevölkerung Klos fehlen. Es ist nämlich so, dass sich genau diese vierzig Prozent jeden Sommer ausgerechnet bei uns am Westufer zu versammeln.

Wasserbürtige Krankheiten

Da stellt sich jedoch auch gleich die Frage nach den Konsequenzen dieser Situation. Die UNO schreibt was von verschmutztem Wasser, wasserbürtigen Krankheiten und sozio-ökonomischen Folgen. Wo sind die bei uns, am vor einem Jahr noch beliebtesten Badesee Deutschlands mit seinem ach so klaren Wasser?

Man könnte fast vermuten, dass die Fäkalbelastung im Kulki mit der gleichen Skala gemessen wird, die in Seebenisch den Wasserstand anzeigt. Die Frage betrifft übrigens nicht nur den westlichen Bereich des Sees.

Wenn man an heißen Sommertagen von bis zu 30.000 Badegästen ausgeht und einfach nur mal die Zahl der um den See verteilten Bedürfnisanstalten addiert … ja, also da fehlen vorneweg mindestens 200 Zylinder und mit ihnen ein Kanalisationssystem, in dem man aufrecht stehen kann.

Wo also machen diese tausenden von Menschen ihre Geschäfte? Und warum überhaupt stehen manche Badegäste so lange im Wasser und rudern trotzdem mit den Armen? Ja – und warum zum Teufel nochmal ist des Wasser des Kulki immer um zwei-drei Grad wärmer als das der anderen Seen?

titel

Der beim Drehen des Baggers (rechts) erzeugte Fahrtwind ließ den geplanten Toilettenbau (links) einstürzen. Seitdem vermitteln arbeitslose Hebammen über ABM, wie man es durch weghecheln der Presswehen vom Parkplatz bis runter ans Wasser schafft.

Zurück zum Lokus: Der Zustand der Toiletten sage viel über das soziale System eines Landes aus, äußerte der Präsident Singapurs vor einigen Jahren. Nimmt man die öffentliche Toilettenlandschaft Markranstädts zur Hand, wähnt man sich wohl recht bald in einer Art geschlossener Gesellschaft.

Es ist ja nicht so, dass es keine öffentlich nutzbare Toilette in der Stadt gäbe. Nur haben die oft so ihre Schwächen. Die Einrichtung an der Bushaltestelle in der Schkeuditzer Straße scheint beispielsweise allein notdürftigen Busfahrern vorbehalten zu sein. Aber auch die sah man am Wochenende schon neben dem verschlossenen Gebäude stehen und dort mit verdautem Kaffee Rostflecke auf die Edelstahlfassade applizieren.

Die Geschichte des Stuhlgangs

Wagen wir mal einen Blick zurück in die Geschichte. Die Kultur des Stuhlgangs ist ebenso alt wie die der Menschheit. An deren Beginn ließ man einfach alles dahinfahren, egal wo man sich gerade befand oder wer in der Nähe war. Ein geradezu paradiesischer Zustand. Heute darf man nicht mal dann auf dem Sofa furzen, wenn die Frau zwei Meter entfernt im Sessel sitzt und strickt.

Später wurden Löcher gebuddelt und bei den Römern kam man dann endlich auch mal in Ruhe zum Sitzen. Aus dieser Zeit stammt übrigens auch der Begriff „Sitzung“. Ja wirklich, die alten Römer kamen auf dem Lokus zusammen und haben dort stundenlang verhandelt und sich beraten. Auch ein weiteres geflügeltes Wort stammt aus dieser Epoche. Bei ihren Sitzungen auf dem Lokus haben die Römer auch ihre besten Geschäfte abgeschlossen. Noch heute fragt manche Mutter ihr Kind besorgt, ob es schon sein großes Geschäft gemacht habe.

Diese römische Sitzungskultur hat was. Man stelle sich vor, wie der Markranstädter Senat in der vierten Etage auf Schüsseln hockt und … nein, Schluss!

Diese Bilder bekommt man sonst nimmer mehr aus dem Kopf. Schon deshalb nicht, weil Bürger beim Stellen ihrer Fragen aufstehen müssen. Obwohl…es ist ja nicht gesagt, dass da bei allen auch noch alles mitkommt, wenn die aufstehen.

Andere Länder, andere Sitten. Während die kultivierten Mitteleuropäer auf die Klobrille schwören, auf der im Zweifelsfall schon hunderte ungeputzter nackter Hintern vor ihnen thronten, hängt man sich woanders genüsslich an zwei in der Decke eingelassene Haken. Das ist wesentlich hygienischer. Jedenfalls solange man in das zwischen den Füßen gähnende Loch trifft.

So mancher deutsche Urlauber hat sicher auch schon geglaubt, dass er seinen Torpedo sauber ins Wasser gelassen hat. Keine Spur von Verunreinigung am Boden zu sehen, glatt durchs Loch gegangen, Zehnkommanull. Beim Hochziehen der Hose allerdings erwachen plötzlich alle Sinne. Signale erreichen das Hirn. Fremdkörper, warm, weich… Nein, Schluss! Diese Bilder bekommt man sonst nimmer mehr aus dem Kopf.

Kopfkino geschlossen

Aber auch auf unseren heimischen Zylindern ist der Vorgang mitunter nicht ganz problemfrei. Kennen Sie das? Da sitzt man mit rotem Kopf und hechelt sich regelrecht die Presswehen weg, man glaubt, es zerreißt einen und schließlich ist man der festen Überzeugung, soeben einen Telegrafenmasten entbunden zu haben. Man hat auch noch gehört, wie er ins Wasser glitt, doch dort ist er nicht mehr. Weg! Und auch ein geflissentlich kontrollierender Blick auf das Stück Papier in der Hand (ab einem gewissen Alter sollte man das von Zeit zu Zeit mal machen), zeigt keinerlei Indizien auf einen vorangegangenen Akt der Erleichterung. So ein Klo steckt irgendwie voller Wunder.

Auf der anderen Seite kommt es dann vor, dass man nur ein kleines, von etwas Land begleitetes Lüftchen ließ, aber zur Beseitigung dessen Spuren eine ganze Rolle Klopapier verbraucht. Es scheint geradezu, als würde der gesamte Mantel des soeben abgefeuerten Geschosses innen an der Darmwand kleben und nur Stück für Stück rauskommen. Am Ende blutet der Anus und man hat eine leere Papprolle in der Hand. Nicht schön, sowas. Wirklich nicht.

klotitel

Das waren noch Zeiten. Vor allem die Winter waren hart damals.

Nein – scheiß auf den Welttoilettentag. Das ist wirklich kein Tag zum Feiern, Fahnen hissen oder Kränze niederlegen. Unsere Toilettenprobleme hier in Markranstädt kriegen wir auch ohne UNO und GTO in den Griff. Sogar mit wesentlich geringeren Kosten als einem Toilettenneubau. Wie aus einem geheimen Papier der Stadtverwaltung hervorgeht, sollen im Frühjahr entlang der Uferpromenade kleine Tütenspender aufgestellt werden.

1611_welttoilettentaggross