Obwohl skandinavische Behörden unter der Woche vier neue, spektakulär sprudelnde Gasvorkommen in der Ostsee entdeckt haben, gibt es auf dem Markt keine Entwarnung. Im Gegenteil: Die Lage im Energiesektor spitzt sich zu. Mit immer neuen Ideen werden die Menschen gezwungen, Sparsamkeit zu üben. Besonders kreativ ist man dabei in Markranstädt und das macht Hoffnung!
In der jüngsten Ausgabe des Amtsblatts kündigte die Bürgermeisterin formatfüllend an, dass die Büroräume im Rathaus nur noch auf 19 Grad Celsius beheizt werden.
Eine weise Entscheidung, die zugleich auch wichtige Aspekte des Gesundheits- und Arbeitsschutzes berücksichtigt. Experten haben schon vor Jahren herausgefunden, dass sich Körper und Geist bei Schlafzimmer-Temperaturen zwischen 16 und 19 Grad am besten regenerieren.
Wer sich in heißen Sommernächten schon mal stundenlang im Bett herumgewälzt hat, kann das Argument nachvollziehen. Zudem haben die Schlafforscher festgestellt, dass bei kühleren Temperaturen die Schleimhäute nicht so schnell austrocknen und man nicht so viel schwitzt.
Außerdem haben die Experten in den Schlaflabors unter rathausähnlichen Bedingungen herausgefunden: „Bei kühleren Temperaturen arbeitet das Gehirn mehr, um die Temperatur auszugleichen und wird deshalb stärker durchblutet.“
Das heißt jetzt allerdings nicht, dass von den Insassen des Markranstädter Rathauses sozusagen über Tag gleich Wunderdinge wie ein Plan fürs Stadtbad, eine fertige Kita-Zeichnung oder gar eine ebenso neue wie endlich mal fügsame Beigeordnete zu erwarten sind. Sie träumen einfach nur besser und das ist doch auch schon was.
Auch in den Markranstädter Privathaushalten liegt das größte Einsparpotenzial offenbar in den Schlafzimmern. So hat der Verband Deutscher Sexologen festgestellt, dass der Stromverbrauch beim Einsatz von Womanizern, Vibratoren und anderen elektrosexuellen Verkehrsmitteln noch immer viel zu hoch sei.
Insbesondere Verkehrsteilnehmer in höherem Alter könnten sich hier beispielsweise die Parkinson-Erkrankung ihrer Partner zunutze machen und auf das Einschalten der Geräte verzichten. „Einfach reinschieben, Hand dran halten und genießen“, raten die Experten.
Ohnehin haben elektrisch betriebene Hilfsmittel ungeahnte Tücken. So hätten Rettungskräfte vor einigen Wochen nicht schlecht gestaunt, als eine leblose Frau auf dem Kulkwitzer See im Kreis herum trieb. „Der Vibrator war noch an“, musste ein Notarzt nach ihrer Bergung konstatieren.
Spar-Tipps der Experten
Eine weitere Möglichkeit, im Schlafzimmer Energie zu sparen, ist der Umgang mit der Nachttischlampe. Weil viele Markranstädter vor dem Einschlafen lieber ein Buch lesen statt Sex zu haben, will die Volkshochschule demnächst Kurse zum Erlernen der Blindenschrift anbieten.
Wer Braille beherrscht, braucht kein Licht zum Lesen und spart damit 100 Prozent! Interessanter Nebeneffekt vor allem für ältere Paare: Wer vor dem Einschlafen noch kurz seinen Partner streichelt, findet selbst auf dessen Haut manchmal noch spannende Kurzgeschichten. Vor allem das Gesäß, die Oberschenkel und Teile des Dekolletés der Frau bieten hier gute Literatur aus dem Genre Cellulite, während beispielsweise der Hodensack des Mannes in zunehmenden Alter den Fundus ganzer Bibliotheken offenbart.
Aber auch an anderen Stellen lässt sich die Preisschraube zu Hause rückwärts drehen. So kann man zum Beispiel satte 60 % (in Worten: sechzig Prozent!!!) Energie sparen, wenn man sein Frühstücksei statt der üblichen sechs Minuten nur noch zwei Minuten kocht.
Das sei zwar kulinarisch gewöhnungsbedürftig, aber wenn erst ein paar C-Promis die „Auster für Arme“ bei RTL öffentlichkeitswirksam geschlürft haben („Rooobääärt, das schmeckt geil!“), wird das Zwei-Minuten-Ei in der Gesellschaft genauso salonfähig sein wie Tattoos am ganzen Leib oder rosa Leggins für dicke Frauen.
Spar-Tipps der MN-Leser: Vom Ein-Phasen-Strom bis zum Öko-Durchlauferhitzer
Etwas geringer, aber mit 50 Prozent immer noch bemerkenswert, ist das Einsparpotenzial durch die Anwendung eines simplen technischen Tricks: Einfach am Stecker einen der beiden Kontakte abkneifen, absägen oder abknaubeln. Statt 220 Volt kommen dann nur noch 110 Volt aus der Steckdose.
Auch MN-Leser haben sich zu diesem Thema schon Gedanken gemacht und sind dabei auf innovative Lösungen gekommen. Das größte Potenzial hat dabei wohl der Durchlauferhitzer „Lallendorf 2.0“, der die Warmwasserversorgung in Küche und Bad revolutioniert.
Der „Lallendorf 2.0“
Einfach ein Teelicht unter den Wasserhahn stellen und schon kann man für die nächste Urlaubsreise durch den Markranstädter Pappelwald sparen.
Ebenso innovativ ist die Idee eines MN-Lesers, im Überweisungsformular für die Jahresabrechnung des Energieversorgers „versehentlich“ die 15-stellige Zählernummer einzutragen.
Gescheiterte Innovation
Allerdings war das Ergebnis eher frustrierend. Die von ihm eigenmächtig vorgenommene Anpassung der monatlichen Abschlagszahlungen sei zwar löblich, aber bei weitem nicht ausreichend, wurde ihm postwendend mitgeteilt.
Am wirkungsvollsten ist dann wohl doch der Tipp unserer Bundesregierung. Denken ist Arbeit, Arbeit verbraucht Energie und Energie sollte man sparen, lautet die Formel aus dem Kanzleramt, auf die man allerdings nur kommt, wenn man nachdenkt.
5 Kommentare
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In Sachsen braucht keiner Energie! Am Tag der Deutschen Einheit war am Rathaus Markranstädt die National Fahne der DDR gehisst!
Okay, es war zwar ein Feiertag, aber Sie sollten trotz des festlichen Anlasses nicht so viel trinken.
Elektrosexuelle Verkehrsmittel – einfach nur herrlich. Ich glaube aber, Parkinson braucht man nicht unbedingt, weil man in deutschen Schlafzimmern demnächst auch vor Kälte zittern wird. Ist das dann der „Ampel-Vobrator“? Am besten hat mir aber im letzten Beitrag der Ein-Aus-Schalter am Habeck-Hauskraftwerk gefallen. Ihr macht einen Top-Job. Humor ist wichtig in diesen dunklen, kalten Zeiten.
Sie geht immer voran, unsere Bürgermeisterin. Ich sehe noch die Aufforderungen zum Maskentragen in freier Natur hoch an jeder Laterne hängend, während der unsäglichen Pandemiezeit, wobei Corona andernorts schon für beendet erklärt worden war. Dann extra Meldung im MDR, das hier in Markranstädt Feuerverbot im Pappelwald herrscht, obwohl die höchste Waldbrandstufe im ganzen Land über jeden Kanal von früh bis Abend dominierte und dies nicht jeder wußte . Jetzt „müssen“ die Energiesparmaßnahmen im Rathaus umgesetzt werden. Sie wird die Opposition im eignen Haus herausfordern, denn solch ein Akt wird nicht in jeder Dienststelle umgesetzt werden!
Einfach nur Super.( abknaubel!!?)