Markranstädter Stadtgeschichte: Was man nicht vergessen sollte

Mit der Erinnerung ist das so eine Sache. Im persönlichen Bereich half früher ein Knoten im Taschentuch. Nützte aber wenig, wenn man vergessen hatte, welcher Erinnerung der Knoten galt. Im Zeitalter der Klettverschlüsse ist aber sowieso kaum noch jemand in der Lage, Knoten zu binden – gleich gar nicht in ein Zellstofftuch. Gesellschaftlich muss man sich hingegen selten was merken. Fast auf Schritt und Tritt wird man vor allem in Deutschland ganz von selbst an seine historische Erbsünde erinnert. Den Rest der Geschichte kann man getrost vergessen und genau das wird in Markranstädt mit einer derart aufrechten Konsequenz zelebriert, dass man es wirklich nur vergessen möchte. Zum Glück ist das alles nur Satire und kein Wort davon wahr.

Jugendliche forschen nach den Lebensdaten wildfremder Namenspatronen ihrer Schulen und Straßen werden nach Personen benannt, die nie in der Stadt waren, während längst vergessene Töchter und Söhne dieser Stadt im Ausland wie Stars gefeiert werden: Das ist Markranstädt im Jahr 2025.

Mahnmale auf Friedhöfen erinnern an große weltgeschichtliche Ereignisse, die in ihrer Komposition den Schluss zulassen, dass nicht die Amerikaner 1945 hier für Befreiung gesorgt haben, sondern die ruhmreiche Sowjetarmee den Endsieg um die Frontstadt Markranstädt errungen hat.

Ist das Geschichte oder kann das weg?

Aber was ist mit der eigentlichen Historie der Stadt, mit ihren großen Söhnen und Töchtern, den Meilensteinen der Entwicklung vom Mittelalter bis heute? „Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt sie zu wiederholen“, hat George Santayana mal gesagt.

Helmut Kohl hat den Satz später, wie es heute in der Politik vor allem bei Doktorarbeiten usus ist, abgewandelt aufgegriffen und der Menschheit mitgegeben: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“

Januar 2021: Der Fundus des Heimatmuseums wird für den Transport ins atomare Zwischenlager hinter dem Volkshaus vorbereitet.

Januar 2021: Der Fundus des Heimatmuseums wird für den Transport ins atomare Zwischenlager hinter dem Volkshaus vorbereitet.

Schauplatz Markranstädt: Hier gibt es zwar sowas wie ein historisches Gedächtnis, aber das wurde vor fast fünf  Jahren unter Ausnutzung der deutschen Erfahrungen im Umgang mit nuklearem Abfall in eine Art Castor-Behälter geschüttet.

Historie im Castor-Behälter

Seither vergammeln wertvolle Zeugnisse der Stadtgeschichte, den klimatischen Bedingungen der Jahreszeiten und zersetzender Bio-Kulturen ausgesetzt, auf dem Parkplatz hinter dem Volkshaus.

Jeder weiß das, jeder schaut zu. Die wenigen Menschen, die das ändern wollen, sind selbst schon historische Exponate der Stadtgeschichte. Ihr letzter Versuch, im Inneren des Containers eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, scheiterte an der Suche nach dem Schlüssel, der zuletzt im Rathaus gesehen wurde.

Schlüsseltechnologie „made in markranstädt“

Weil der bislang nicht auffindbar war, dürfen wertvolle Gemälde international (wohlgemerkt: nicht in Markranstädt) geachteter Künstler, geschichtliche Zeitzeugnisse und einzigartige historische Dokumente im Innern des Behälters weiterhin den natürlichen Verrottungsprozessen anheim fallen.

Satirisches Festmahl

Ein wahres Festmahl für kommunale Satiriker. In einer Stadt, in der keine Autotür in keiner noch so unterirdischen Tiefgarage, kein Schloss einer Kellertür und keine Geldkassette in einem noch so hoch gesicherten Büro vor den handwerklichen Fähigkeiten junger Nachwuchskräfte sicher ist, scheitert eine hochqualifizierte Stadtverwaltung an der Öffnung einer lächerlichen Stahltür. Wer sich da nicht auf die Schenkel klopft, steht mit dem Humor auf Kriegsfuß.

Wenn es in der Markranstädter Bürgerschaft handwerkliche Kompetenzen gibt, dann in Sachen Zutrittsbeschaffung in Autos, Keller oder Büros. Man muss die jungen Nachwuchskräfte einfach nur mal fragen.

Wenn es in Markranstädt handwerkliche Kompetenzen gibt, dann in Sachen Zutrittsbeschaffung in Autos, Keller oder Büros. Man muss die jungen Nachwuchskräfte einfach nur mal fragen.

Natürlich könnte man es zur unterhaltsamen Abwechslung mal mit der verschwörungstheoretischen Formel „Sesam öffne dich“ versuchen, aber die Satire bietet ein noch viel breiteres Spektrum an Lösungsmöglichkeiten.

So könnte man beispielsweise mal einen der nächtlich in Markranstädt spukenden Kellergeister fragen, ob er seine Kompetenzen in Sachen Zutrittsbeschaffung nicht auch mal offiziell und gegen legale Bezahlung in die Gesellschaft einbringen will.

Oder noch sicherer: Jemand organisiert einen Fotografen sowie einen Bolzenschneider und verkündet einen Fototermin unter dem Titel: „Bürgermeisterin öffnet feierlich historischen Abfallcontainer!“ Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht zum Erfolg führt. Notfalls auch drei Uhr morgens und mit Winkelschleifer oder Schweißbrenner.

Wohin mit dem Kompost?

Allerdings müsste man der Kämmerei im Rathaus vorher genug Zeit geben, um die Folgekosten zu berechnen. Nein, nicht die für einen kaputten Container, sondern für die Entsorgung des inzwischen wahrscheinlich schon kompostierten Inhalts bei der LAV.

Die natürliche Zerfallszeit solcher Dokumente könnte unter dem Einfluss der Jahreszeiten längst erreicht sein. Kohlendioxid-Ausstoß halbiert: Aus CO2 wird CO1.

Die natürliche Zerfallszeit solcher Dokumente könnte unter dem Einfluss der Jahreszeiten längst erreicht sein. Kohlendioxid-Ausstoß halbiert: Aus CO2 wird CO1.

Der müsste zudem vorher zumindest mal durchgesiebt werden, vielleicht hat ja noch ein Eisernes Kreuz oder eine Verdienstmedaille aus dem Ersten Weltkrieg der Umwandlung in deutschen Mutterboden widerstanden.

Das Kreuz mit dem Kreuz

Das Bundesverdienstkreuz, das Stadthistorikerin Hanna Kämmer anno 2022 für ihr Lebenswerk bei der Bewahrung der Markranstädter Geschichte erhalten hat, wird man darin nicht finden. Aber die Darsteller, die sich seinerzeit auf Fotos gemeinsam mit ihr feiern ließen, haben dabei zugeschaut, wie genau jenes Lebenswerk zunichte gemacht wurde.

Geschichte schreiben die Sieger

Ironie der Geschichte: Allein jene Bilder werden nicht auf dem Komposthaufen landen. Als digitale Zeitzeugen berichten sie nachfolgenden Generationen schon heute von jenen aufrechten Menschen, die sich an der Seite einiger namenloser Akteure einst aufopferungsvoll für die Wüdigung des geschichtlichen Bewusstseins der Stadt engagiert haben. Das sollte man wirklich nicht vergessen.

28 Kommentare

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    • Wolfram Friedel auf 11. August 2025 bei 14:51
    • Antworten

    Konzeptlos finde ich den Umgang der Hauptamtlichen beim Thema Heimatmuseum. Hier wird sehenden Auges jahrzehntelange Arbeit vernichtet. Ein blauer Container hinterm Volkshaus drückt dies aus.
    Erst Kostenfragen bringen ihn wieder ins Gespräch. Den Ehrenamtlichen wäre eine ehrliche Antwort lieber als das stille Sterben. Entweder sagt man, wir brauchen ein Heimatmuseum, oder wir brauchen kein Museum.
    Es genügt nicht nur, keine Idee zu zu haben, gepaart mit der Unfähigkeit diese zum Ausdruck zu bringen. Schöne Fotos für`s Album helfen nicht.
    Ohne gemeinsame Arbeit und ein tragendes Konzept wird nichts verändert.

    1. Wenn es ein Konzept gäbe, hätten wir kein Problem mehr, das wir so ausschweifend bewundern könnten. Haben Sie mal überlegt, was Sie dann mit Ihrer Freizeit anfangen würden? Es gibt Menschen, die fangen dann plötzlich an zu gendern oder entdecken kulturell aneignende Stereotype in Getränken wie Lumumba. Da ist es doch besser, man trifft sich nachts bei der Bewachung eines Containers, so kommt man wenigstens nicht auf dumme Gedanken.

    • Eine Freundin des MGH auf 11. August 2025 bei 12:14
    • Antworten

    Eine traurige Geschichte. Das Verpacken und Zwischenlagern des Inventars des Heimatmuseums wurde noch von Hanna Kämmer mit wachem Auge und eigenem Handanlegen begleitet. Ihr wurde damals zugesagt, dass an einer gute dauerhaften Lösung für das Museum gearbeitet wird. Ihr Wunsch war es ursprünglisch, dass das Museum aus dem Keller ans Tageslicht kommt. Mit verschiedenen Optionen wurde immer wieder Hoffnung geweckt , nicht nur bei ihr. Das hat sich nun zerschlagen, der Containerinhalt soll nun in einen Abstellraum im Keller des MGH umgelagert werden. Diese Lagerfläche, offensichtlich viel zu klein und leider auch teilweise feucht, macht gleich wieder aus einem Problem zwei. Dort hatte das MGH, allerdings ohne Vertrag und Zusage durch die Stadt, mit ehrenamtlichen Engagement eine kleine Werkstatt für das beliebte Repair-Cafe‘ und ein Lager für saisonale Ausstattung und Deko eingerichtet. Das soll nun weg, wieder werden ehrenamtlich Tätige in den A…. getreten. Für die Ziegelstrasse gab es schon einmal eine Studie und Varianten, ja sogar Fördermittel, die aufgrund der Teuerung wegen Zeitverzögerung alle ins Stadtbad geflossen sind. Sicherlich gibt es für das stadteigene historische Ziegelstrassenareal auch noch eine gute Lösung, da bin ich recht zuversichtlich. Dennoch muss es doch nicht sein, Probleme immer wieder durch die Schaffung neuer beseitigen zu wollen.

    Hoffentlich gibt es noch ein Einlenken mit Blick auf die Erhaltung von etwas Funktionierenden im MGH und eine würdige Behandlung unserer Vergangenheit.

    1. Nicht verzweifeln! Der sprichwörtliche Erfindergeist, die Innovationskraft und der Tatendrang der Gesellschaft sind nach wie vor da. Weil das allein aber nicht ausreicht, um die bürokratischen Hürden, ausgefeilten Paragraphen und die Barrieren der Bedenkenträger zu überwinden, verlagern sich diese Tugenden mehr und mehr in Bereiche abseits der öffentlichen Gesellschaft. Kellerwerkstätten, Hobbyräume und Kleingärten – hier findet man das wahre Silocon-Valley, auch in Markranstädt. Um die hier geborenen Ergebnisse der gesamten Gesellschaft nutzbar zu machen, gibt es nur zwei Wege. Entweder man wartet auf die nächste Wende oder man jubelt seine Ideen jemandem unter, der sie umsetzen kann. Wichtig: Dieser Jemand muss davon überzeugt sein, dass es seine Idee ist!

        • Wanderer auf 11. August 2025 bei 17:09
        • Antworten

        Es gibt verlassene Gaststätten, Räume in Betrieben, die mehr Anziehungskraft entwickeln könnten, Neuansiedlungen, hinter denen gute Einnahmequellen stehen… Da könnte man doch mal Klinken putzen. Mancher lernt dabei vielleicht sogar, dass Markranstädt nicht zu Leipzig gehört.

        1. Noch nicht. Aber wir sind auf einem guten Weg und das Ziel ist nicht mehr fern. Das sagen inzwischen sogar die, die denen vertrauen, die offiziell ein anderes Ziel verfolgen. Oder anders gesagt: Niemand hat hier die Ansicht, ein Teil von Leipzig zu werden.

          • Ralf Dell auf 11. August 2025 bei 21:57
          • Antworten

          Im Januar könnte man die Exponate in der Stadthalle präsentieren. Sofern dann noch jemand da ist, der den Schlüssel für die Halle findet.

    • Ulrich Naser auf 10. August 2025 bei 14:12
    • Antworten

    Manchmal hilft nur noch der Glaube. Auch wenn das Lebenswerk von Hannah Kämmer darüber in einem Container zerbröselt.
    Ähnlich geht es dem Aktionskreis, Modernes Markranstädt“ barrierefrei. Dem wurde schon von Bürgermeister und Bürgermeisterin die Unterstützung für einen Aufzug zu den Bahnsteigen im Bahnhof in Markranstädt versprochen. Dagegen stand das Argument der Bahnverwaltung, es müssen täglich mindestens 1000 Fahrgäste ein- und aussteigen.
    Diese Zahl wird jedoch ganz sicher nicht mehr erreicht, wenn ab Dezember 2025, RB 20, statt den achtgliederigen Zügen von Abellio, die dreigliederigen Züge der S 6 des Zweckverbandes für den Nahverkehr den Bahnhof in Markranstädt anfahren. Es werden wegen überfüllter Züge viele Fahrgäste auf dem Bahnsteig zurückbleiben.
    Doch der Fußweg von Markranstädt nach Leipzig soll sehr schön sein.

    1. Glückwunsch, Sie haben die wahre Tragweite der Information erfasst! Eigentlich sollte am Bahnhof längst ein Baukran errichtet sein, der den Container als Personenaufzug abwechselnd hochzieht und niederlässt. So lange diese Fahrgastzelle allerdings als Zeitkapsel für Heimantgeschichte herhalten muss, müssen Sie sich halt noch etwas in Geduld üben. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.

    • Ralf Dell auf 10. August 2025 bei 13:14
    • Antworten

    Im Bauamt sind jede Menge Zimmer frei. Auch das Büro von Frau Lehmann wird nicht mehr gebraucht. Auch die MBWV hat demnächst ein schönes Zimmer frei. Dort könnte man die Sachen mit einem spannenden Bezug zu Gegenwart und Zukunft präsentieren.

    1. Das ist dochmal ein konstruktiver Vorschlag, der auch soziale Aspekte berücksichtigt. Wenn der Container nach dem Umzug leer ist, steht eine begehrte Einraum-Wohnung frei. Aber wie hoch ist eigentlich die Miete für so einen Behälter???

    • Sven Schulze auf 10. August 2025 bei 12:46
    • Antworten

    Im Container soll übrigens die letzte Flasche Markranstädter Bier aufbewahrt werden. Ein Foto folgt.

    1. Foto ist angekommen, danke. Wir sind gerade dabei, ein virtuelles Heimatmuseum zu errichten – das Markranstädter Herrengedeck bekommt einen Ehrenplatz.

    • Olaf Karl auf 10. August 2025 bei 10:49
    • Antworten

    Ich kann Frau Renate Röder nur zustimmen und den Worten des Beitrages vom Autor nur beipflichten, denn ich habe selber mehrere Gegenstände als Dauerleihgabe dem Heimatmuseum zur Verfügung gestellt. Es „vergammeln wertvolle Zeugnisse der Stadtgeschichte“. Es ist eine Schande, dass der Schlüssel unauffindbar ist. Bei der nächsten Bürgermeister-Sprechstunde werde ich Frau Stitterich dazu fragen und bin gespannt, wie sie darauf antwortet, wenn ich sie bitte, meine Gegenstände zeitnah auszuhändigen.

    1. Tun Sie das.

    • Michel Ziebell auf 10. August 2025 bei 10:42
    • Antworten

    Stadtgeschichte in einen Seecontainer einzulagern dabei zu vergessen wo der Schlüssel liegt, kann durchaus therapeutisch wertvoll sein. Für die monatlichen Ausgaben vom Markranstädter Bildband „Mein Monat und ich…“ wäre ein Seecontainer der perfekte Schutzraum.

    1. Ein Seecontainer ist in einer Stadt am See nicht die schlechteste Idee. Mangels Kenntnissen über die Heimatgeschichte klingt es zumindest glaubhaft, dass der Kulki seit seiner Entstehung in der Eiszeit alle 100 Jahre über die Ufer tritt. Da ist so ein Schutzraum schon sinnvoll.

    • Frank Helge Meißner auf 10. August 2025 bei 10:04
    • Antworten

    Ich denke mal, hier sind die Stadträte gefragt. Wohl wissend, dass von der Rathausspitze vorrangig das vorangetrieben wird, was glänzt, glitzert und den Bauch pinselt. Alles, was nicht das eigene Projekt ist, droht hinten runter zu fallen.
    Und wohl wissend, dass man als Stadtrat manchmal ganz dicke Bretter bohren muss, bevor im Rathaus was erledigt wird, was nicht das Lieblingsthema ist.
    Also, lieber Ältestenrat, das Ding muss auf die Tagesordnung! Viel Erfolg! Ihr schafft das!

    1. Aber Sie haben Ihre Hände bei diesen Worten jetzt nicht vorm Bauch zur Raute gefaltet, oder?

    • markranster auf 9. August 2025 bei 21:52
    • Antworten

    „Amen“ ist alles, was mir dazu kopfschüttelnd einfällt!

    1. Wenn Sie schon höhere Mächte anrufen, können Sie sich auch deren Kräfte zunutze machen. Nehmen Sie sich einfach eine Fanfare, stellen sich vor den Container und blasen mal kräftig ins Instrument. In Jericho hat’s funktioniert.

      1. Fanfaren? Wir hatten zwar nie Religionsunterricht und die nächste katholische Kirche war so weit weg von unserer Kita, dass ich sogar mit 14 noch Jungfrau war, aber was die da seinerzeit in Jericho geblasen haben, sollen Posaunen gewesen sein. Vielleicht ist mit Ihnen die Hoffnung auf den Markranstädter Fanfarenzug durchgebrannt, aber den gibt es auch schon längst nicht mehr.

    • Renate Röder auf 9. August 2025 bei 21:03
    • Antworten

    Für mich ist es unfassbar u.mir fehlen Worte, die Frau Kämmers Frust auffangen könnten.
    Eine offizielle Öffnung des Contaoners, mit welcher Methode auch immer, sollte doch möglich sein. Das Problem ist ja schon länger bekannt. Sollten die Bürger eine Spendenaktion zur Beauftragung u. Finanzierung eines Schlüsseldienstes ausrufen, damit gerettet werden kann, was noch zu retten ist, wenn man das im Rathaus nicht schafft???

    1. Im deutschen Assi-TV gibt es eine Serie, die einen weiteren Lösungsweg zeigt. Da werden solche Container samt unbekanntem Inhalt meistbietend versteigert. Googel Sie einfach mal nach „Storage Wars“. Leider haben wir in Markranstädt nur einen solchen Container. Aber der Erlös wird vielleicht reichen, um die Beregnung des Kulkwitzer Sportplatzes für weitere drei Wochen abzusichern.

    • Bürger Gutherz auf 9. August 2025 bei 20:42
    • Antworten

    Gut geschrieben und…..leider nicht zum Lachen! Es ist eine Schande und es tut mir körperlich weh, dass das Rathaus und vor allem auch die so genannte Rathausspitze mit einer 150-prozentigen Ignoranz dieses Thema einfach aussitzt. Und nicht nur dieses.
    Selbst wir Stadträte beißen hier auf, wie so oft, Granit.
    Mich würde es nicht wundern, wenn erst die nächtlich umherstreifenden Aushilfskräfte – die im obigen Text skizziert sind – irgendwann diesen Container ohne Schlüssel öffnen und entsetzt von dannen ziehen.

    Möglicherweise unterlassen diese oft gut informierten Kräfte auch die Finger davon, weil sie bereits wissen, dass sich dort nur kompostierte Stadtgeschichte und nichts wirklich wertvolles mehr befindet.
    Hannah Kämmer, die zurecht zur Ehrenbürgerin ernannt und mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet wurde, muss das Herz bluten. Wie gesagt eine Schande!
    Ich habe den Eindruck, dass die im Rathaus verantwortliche nicht wirklich an der Geschichte unserer Stadt, den Ortsteilen und an unserer Gemeinde als solches interessiert ist, sondern lediglich wert darauf legt auf bunten Bildern omnipräsent zu sein. Wie gesagt, das, und vieles mehr, tut mir weh.

    1. Nach der letzten öffentlichen Situationsbeschreibung via Presse im Januar gab es aus den Reihen des Stadtrates aber auch nur eine (halbherzige) Nachfrage dazu. Das war im Februar. Druck sieht anders aus.

    • Meißner auf 9. August 2025 bei 17:08
    • Antworten

    Das ist schon traurig wie mit der Geschichte in Markranstädt umgegangen wird. Da sind Menschen die diese Dinge im Container über Jahre ehrenamtliche zusammen getragen haben und diese Gegenstände sind nun den Verfall preisgegeben. Bis vor einigen Jahren hatte die Stadt noch ein Heimatmuseum,aber dieses musste für einen Raum im MGH weichen der fast nicht genutzt wird. Dies ist sehr Traurige!!!

    1. Eigentlich ist es aber eine folgerichtige Entwicklung. Mit Blick auf den Wohnungsmatkt und explodierende Mieten wird klar, dass immer mehr Markranstädter aus ihrer Heimat wegziehen müssen. Wozu da noch ein Heimatmuseum?

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