Bildungsnotstand: Ex-Schüler kann nur nächtliche Hilferufe

Kurz vor Ende des Jahres haben sich endlich auch in Markranstädt die ersten Erfolge der GroKo in Sachen Bildung und Digitalisierung gezeigt. Im Rahmen eines praxisnahen Vortrages präsentierte ein ca. 25 Jahre alter Grundschüler das gesamte Repertoire seines erworbenen Wissens. Dass sein Wortschatz nur aus dem Wort „Hilfe“ besteht, ist laut Expertenmeinung allein dem fehlerhaften Download der Lernsoftware zuzuschreiben. Die wiederholte, sozusagen als Endlos-Schleife, jahrzehntelang nur das erste Kapitel der Fibel des Lebens.

Was genau sich in der Leipziger Straße zutrug, war in der Dunkelheit schwer zu erkennen – dafür umso deutlicher zu hören.

Verzweifelte Hilferufe hallen fast eine halbe Stunde lang durch das Zentrum der Kernstadt, unterbrochen von gellenden Schmerzensschreien und dem Flehen nach Alarmierung der Polizei.

Folter durch Waterboarding fällt schon mal aus, weil man sich mit einem nassen Lappen im Mund nicht so gut und gleich gar nicht so laut artikulieren kann. Rein akustisch hätte man mithin meinen können, dass das Opfer eines Terroranschlags mit dem Tode ringt.

Dann aber nahmen im Restlicht des scheidenden Tages die Konturen schattenhafte Formen an. Sie fügten sich zusammen zu einem Fahrrad, einem am Boden sitzenden Jüngelchen (etwa Mitte 20) und zwei in uniformähnliche Textilien gekleidete Männer mit offenbar ordnungshütendem Auftrag.

Wenn Sie den MediaPlayer von Windows nutzen, wird das Video 90 Grad verdreht angezeigt. Ist bei der Dunkelheit aber eh wurscht. Einfach mal draufklicken.

Nein, der am Boden Sitzende war kein Terror-Opfer und nein, man hatte ihm nicht das Hirn weggeschossen. Das muss ihm schon vorher abhanden gekommen sein. Ohne jegliche Einwirkung von außen saß das Jüngelchen am Boden und brüllte. Mal um Hilfe, mal nach Polizei, mal wegen ihm angeblich zugefügter Schmerzen.

Allerdings standen die zwei anderen Beteiligten dieses Unterhaltungsprogramms (Security oder Polizei – war in der Dunkelheit aus der Ferne schlecht zu unterscheiden) nur da, ohne den Brüllenden zu berühren.

Angriff der Aliens

Die ihm zuteil gewordene Folter muss ihm daher von Individuen beigebracht worden sein, die für den Normalbürger nicht sichtbar waren. Aliens vielleicht oder geheimnisvolle Wesen aus einer fremden Parallelwelt. Am Ende gar vom Weihnachtsmann?

 

1 Kommentar

    • Schnatterinchen auf 30. Dezember 2018 bei 9:44
    • Antworten

    War auch Zeugin dieses Ereignisses, finde aber den Vergleich mit der digitalisierten Bildung nicht ganz zu Ende gedacht. Er hat jetzt mal in der analogen Realität erfahren, dass von denen keine Hilfe zu erwarten ist, gegen die sich der Inhalt seines Lebens richtet. Die zahlreichen Passanten zeigten sich jedenfalls nicht einmal berührt von seinen Hilferufen. Man sollte hoffen, dass das bei ihm was bewirkt hat. Dass es einen Denkprozess in Gang setzt, ist mangels Hardware allerdings nicht zu erwarten. Hoffen wir also, dass sich wenigstens die Reste der menschlichen Instinkte durchsetzen.

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