Salonfähiger Viertelnazi bleibt Ehrenbürger von Markranstädt

Markranstädt ist braun! „Donkölbrrraun“, hätte der Führer gesagt. Und das nicht erst seit heute, sondern schon seit 85 Jahren. So jedenfalls klingt die Botschaft, die seit Sonntag durch einschlägige Nachrichten-Portale ins World Wide Web transportiert wird. Darin geht es um Gefahren für die Demokratie, die Neue Rechte, Rechtspopulismus und Hetze. Als bildhaftes Beispiel der Gefahr von Rechts wird ausgerechnet Markranstädts berühmtester Ehrenbürger gezeigt.

Foto: screenshot gmx.de

Das ist eine geradezu beispiellose Frechheit, was sich das internationale Politjournalistentum da erlaubt! Ein Ehrenbürger der Stadt Markranstädt wird als Sinnbild für die Gefahren einer gesellschaftlichen Spaltung durch rechte Kräfte verunglimpft. Was sollen wir uns noch gefallen lassen?

Mit solchen Botschaften werden alle Bemühungen des Markranstädter Bürgertums und vor allem deren Volksvertreter lächerlich gemacht. Was wurde hier in den letzten Jahren nicht alles getan, um ein humanistisches Gesellschaftsbild frei von allen Einflüssen durch rechte, linke und nicht selten sogar mittige Kräfte zu projizieren?

In der Geschichtsschreibung der Stadt findet man keinen Nazi, nicht mal ein mit der Grußformel „Heil Hitler“ gezeichnetes Dokument in den Archiven. Diese standhafte Überzeugung hat sich auch später fortgesetzt.

Deutsche Tugenden

Kein Stasi-Mitarbeiter in sämtlichen Stadtparlamenten nach der Wende, kein Kommunist, der es ins kapitalistische Finanzmanagement geschafft hat! Wir sind ein Stadt gewordenes Beispiel gelebter politischer Mäßigung.

Nicht zu vergessen die fünf Stolpersteine, die in der Leipziger Straße gepflanzt wurden. Mit dieser Aktion hat doch die ganze Stadt gezeigt, wo sie steht. Noch heute hält jeder Passant vor den Messingwürfeln an und gedenkt in einer Schweigeminute der Opfer sowie der schlimmen Zeit, in der das alles geschah. Ist das nichts?

Und zeugt es nicht von einer starken gesellschaftlichen Mitte, dass die Grenze zum Deutschen Reich, die ein Reichsbürger nur zwei Kilometer Luftlinie von den Stolpersteinen entfernt samt Reichsadler seit Jahren an seinem Grundstückseingang proklamiert, von der Gesellschaft konsequent ignoriert wird?

Auch Fremdenfeindlichkeit kann man den Markranstädtern nicht vorwerfen. Seit Jahren schon vermehrt sich hier ungehemmt der Riesen-Bärenklau. Ein giftiger, aggressiver Einwanderer ohne Bleiberecht, der dennoch geduldig toleriert wird, als gäbe es ihn gar nicht. Kein Mob, keine Hetzjagden, nichts!

Auszug aus der Liste der Ehrenbürger der Stadt Markranstädt. Seit 1933 mit Hindeburg.

Wir legen Kränze nieder oder lassen sie niederlegen, bei jedem Anlass zwischen Neujahrsempfang und Weihnachtsmarkt wird die Weltoffenheit der Stadt betont und dass hier kein Platz für rechtes Gedankengut ist. Probleme mit anderen Ethnien werden mit geradezu ohrenbetäubendem Schweigen derart niedergerungen, dass sich die 27 Prozent der AfD wie 2,7 Promille anfühlen.

Und sollte es doch etwas geben, was die friedliche Koexistenz in Markranstädt stören könnte, sind garantiert nicht wir dafür verantwortlich. Es reicht ein Gang ins Rathaus um zu erfahren, dass dafür der Landkreis, die Polizei, der Freistaat oder der Bund zuständig ist. Im Zweifelsfall auch der DFB. Wir sind jedenfalls sauber und tun unser Bestes!

Lückenpresse diffamiert Markranstädt

Und weil es deshalb nichts Sensationelles zu schreiben gibt über die bunte, friedliche Stadt am See, haben die Schreiberlinge unseren Ehrenbürger nun per Photoshop kurzerhand neben Hitler ins Auto gesetzt und diffamieren uns homo marcransis damit als Steigbügelhalter rechter Ideologien. Unerträglich ist das, jawoll!

Hindenburg muss bleiben!

Man könnte jetzt natürlich klein beigeben und den Hindenburg aus der Ehrenbürgerliste einfach mal streichen, aber auch dafür ist niemand zuständig. Außerdem wäre ein solcher Akt das völlig falsche Signal. Wir müssen zu unserer Geschichte stehen und die erforderlichen Lehren aus ihr ziehen!

Ganz nebenbei bemerkt, war er ja nicht mal in der SS. Also bestenfalls ein Viertelnazi, der Hindenburg. Und die Sache mit dem Foto im Auto … mein Gott, wenigstens wars kein MAF.

Also: Hindenburg bleibt Ehrenbürger! Und sei es als stete Mahnung an die jüngeren Generationen, dass man als Steigbügelhalter nationalsozialistischer Ideologien auch 85 Jahre danach noch Geschichte schreiben darf.

 

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