Reine Klicksache? Die halbe Million ist voll!

Bum, da wars passiert! Eine halbe Million Mal haben die ans www angeschlossenen Mäuse auf die Markranstädter Nachtschichten gekacktklickt. Damit ist www.nachtschichten.eu die meistgelesene Internet-Präsenz zwischen Zschampert und Floßgraben. Gern würden sich die Macher dafür bedanken. Leider wissen sie aber nicht, bei wem. Drum heute eine Danksagung mal anders.

Als die Markranstädter Nachtschichten am 1. April 2013 an den Start gingen, hatte niemand an einen Zugriffszähler gedacht.

Warum auch? Maximal 15 Klicks am Tag konnte man sich zu dem Zeitpunkt noch merken und wesentlich mehr war nicht vorstellbar. Am Ende eines jeden Monats reichte ein Griff zum Abakus.

Nachdem etwa ein Jahr später erst ein Cyberangriff und dann eine interne Revolte für das vorübergehende Aus sorgten, erfolgte im Juni 2014 ein Neustart des satirischen Start-Ups. Und seit 1. Juli 2014 läuft der Zugriffszähler mit.

In den ersten beiden Jahren danach waren die Klicks noch überschaubar. Bestenfalls mal 100 am Tag, allerhöchstns mal 1.000 in einer Woche.

Doch dann gings Dank zahlloser lustiger Ereignisse stetig nach oben und heute verzeichnen die Markranstädter Nachtschichten über 4.000 Zugriffe pro Woche.

Da kann man sich schon mal ganz relaxed in den Sessel zurückfallen lassen und genüsslich an den Fortpflanzungsorganen rumspielen.

Brot und Spiele

Der Zugriffszähler ist zwar als Brot für die Künstler untauglich, aber als teambildendes Pornomaterial für unterforderte Satiriker nicht zu unterschätzen.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische. Was hat es mit der Zahl 500.000 auf sich und warum feiert man sowas?

Statistisch gesehen, hat jeder Markranstädter in den letzten drei Jahren mindestens 35 mal die Markranstädter Nachtschichten aufgerufen. Aber man sollte Statistiken nicht trauen.

Wenn Franz zum Abendbrot einen Broiler verdrückt hat und Fritz derweil am Hungertuch nagte, haben beide zusammen im Schnitt einen halben Broiler gegessen. Lügt Fritz, wenn er angesichts dieser Rechnung noch immer behauptet, dass er hungrig zu Bett ging?

Rein mathematisch ist der Fall sowieso eher ernüchternd. Die Quersumme einer halben Million beträgt grade mal 5. Lächerlich! Auch die Anzahl der möglichen Teiler ist mit lediglich 42 ziemlich bescheiden. Das bedeutet auch, dass 500.000 keine Primzahl ist. All das klingt also eher nach Gründen, dieses Ereignis nicht zu würdigen.

Höhere Mathematik

Auch nicht fröhlicher sieht es beim Geld aus. Für fünfhunderttausend Russische Rubel bekommt man heute lausige 7.273,96 Euro.

Dafür kann man sich im Berliner Bundestag nicht mal einen Abgeordneten kaufen. Auch nicht von der FDP, die gerade Lindner und Kubicki im Sonderangebot hat. Also auch kein Grund zu feiern.

In der Programmiersprache hat die halbe Million allerdings eine wenigstens ansatzweise würdige Bedeutung. Das Dunkelrot (Bordeaux) der Intro-Texte in den Markranstädter Nachtschichten hört beispielsweise auf den Color Hex #500000.

Apropos Computer: Für 500.000 Bitcoins gibt es heute tagesaktuell rund 61.300 Euro. Klingt viel, doch damit könnte man am Ufer des Kulki nicht einmal eine Toilette bauen.

Wahrscheinlich reicht das gerade mal für den Händetrockner, wenn sich die Erleichterungsanstalt selbst mit nur einem Zylinder auf ein Investitionsvolumen von über 200.000 Euro belaufen soll.

Keine halben Sachen

Und nicht zuletzt: Selbst Egon Olsen und seine legendäre Bande haben sich nie mit einem solchen Kleckerbetrag zufrieden gegeben. Es ging immer um wenigstens eine Million oder mehr.

Also, Sie sehen, eine halbe Million ist kein Grund zu feiern. Es ist, was es ist: nur eine halbe Sache. Inzwischen tickt der Zähler allerdings schon munter auf die ganze Million zu. Und ob Sie es wollen oder nicht, auch Ihr Klick wurde soeben gezählt. Vielen Dank dafür. Die erste Million ist bekanntlich stets die schwerste.

 

2 Kommentare

    • jabadu auf 29. Dezember 2017 bei 21:54
    • Antworten

    In Abwandlung eines unbekannten Autors:

    „Ihr, die Ihr guten Willens seid, geführt von Schreibverrückten versucht für die Markranstädter das Unmögliche zu vollbringen, habt so viel mit wenig so lange versucht, dass ihr jetzt qualifiziert seid, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.“

    Weiter so!

    1. Danke! Im Original dieses Zitats werden die „Ihr“ aber als „Wir, die Ahnungslosen“ bezeichnet, gelle? Als Satiriker lernt man, zwischen den Zeilen zu lesen … und zwischen den Worten zu schmunzeln 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.