Die geheime Kandidatenliste der neuen MSDS-Staffel (1)

Am Dienstag wurden die Kandidaten für die kommenden Wahlen zum Markranstädter Stadtrat und den Ortschaftsräten bekanntgegeben. Die öffentliche Sitzung der Wahlkommission war zwar öffentlich, aber die Öffentlichkeit wusste nichts davon. Lediglich ein unscheinbarer Anschlag an der Tür in einem Hinterhof wies auf dieses Ereignis hin. Und wieder mal müssen sich Satiriker darum kümmern, dass der Informationsfluss ins Fließen kommt. MaNa-Leaks sozusagen. Hier also die wichtigsten Namen, Daten und Fakten.

Die erste Runde der Show MSDS (Markranstädt sucht den Superstadtrat) ist am Dienstagabend über die Bühne gegangen. Und wie es sich für ein dramaturgisch ausgefeiltes Format gehört, gab es die ersten langen Gesichter.

Das Duo der FDP bekam von der Jury ein „Nein“ und muss nun, Schulter an Schulter mit dem gemeinen Bürgertum, auch die kommenden Jahre im Dschungel-Camp zwischen Zschampert und Floßgraben ums Überleben ringen.

Weil die FDP aktuell nicht im Stadtrat vertreten ist, hätten die liberalen Bewerber 80 Unterschriften von Unterstützern aus der Bevölkerung vorlegen müssen. Die der Wahlkommission präsentierten Signaturen haben offenbar nicht ganz gereicht. Demnach war die Unterstützerliste wohl eher Rares statt Bares.

Vorentscheid per Unterschrift

Dass es möglich ist, ausreichend Unterschriften im Bürgertum zu akquirieren, bewiesen sechs Bewerber aus den Reihen zweier anderer Parteien. So tritt die AfD mit fünf Kandidaten an und die GRÜNEN schicken einen Bewerber ins Rennen.

Die anderen Parteien und Vereinigungen hatten es da etwas leichter. Einmal im Stadtrat vertreten, konnten sie ihr Personal ohne das umständliche Brimborium nominieren. So geht die CDU erwartungsgemäß mit der zahlenmäßig stärksten Besatzung in den Wahlkampf. Sie stellt 16 Bewerber.

Auch die Freien Wähler Markranstädt (FWM) sind mit 14 Kandidaten stark aufgestellt. Darüber hinaus bewerben sich die SPD (11 Kandidaten), die LINKE (7) sowie die Bürger für Markranstädt (4) und die bereits erwähnte AfD mit fünf und die GRÜNEN mit einem Nominierten.

Ausgehend von der weit verbreiteten Annahme, dass in Markranstädt rund 15.500 Einwohner leben, hat sich nicht einmal 0,4 Prozent der Bevölkerung für ein aktives kommunalpolitisches Engagement im Stadtrat erwärmen können. Aber immerhin bewerben sich 58 Kandidaten um die 22 Sitze in der Lallendorfer Duma. Mit 36 bleibt da reichlich Auswahl zum Dissen.

Reichlich Auswahl zum Dissen

In Kürze gibts hier bei uns auch die Liste für die Wahlen zu den Ortschaftsräten.

Auch der Trostpreis für jene 36 Starter, die nicht ins Finale der Show kommen werden, kann sich sehen lassen. Es gibt Freikarten für sämtliche Sitzungen des neuen Stadtrats. Das ist sowas wie ein kostenloses Anrecht auf monatlich einen Abend im Kabarett und man kann sogar den Partner mitbringen.

Zwischen Weidezäunen und Mistgabeln

Etwas durchwachsener sieht die Lage bei den Wahlen zu den Ortschaftsräten aus. Lediglich die CDU stellt sich in allen Dörfern der Abstimmung und hat insgesamt 34 Mutige gefunden, die den Spießrutenlauf in Gummistiefeln durch aufgepflanzte Mistgabeln wagen wollen. Während man in Frankenheim, Großlehna, Quesitz und Räpitz angesichts der zahlenmäßig kläglichen Konkurrenz eher von einer Bestätigung als von einer Wahl sprechen möchte, gibt’s in Kulkwitz und Göhrenz zumindest ein bunt durchmischtes Bewerberfeld.

Gut, bunt ist jetzt vielleicht nicht grade der optimale Ausdruck. Farbenfroh trifft’s eher. Hinter den Gehöften jenseits der Kernstadtgrenzen erscheint bekanntlich selbst der Regenbogen noch schwarz-weiß. Da werden die Graustufen der CDU und das Rot der Arbeiterklasse schon als Kaleidoskop wahrgenommen und es fällt erst auf den zweiten Blick auf, dass die Farben Grün, Blau und Gelb fehlen. Weder die GRÜNEN noch die AfD oder die FDP gehen auf dem Land an den Start. Die Angst vor elektrischen Weidezäunen sitzt scheinbar tief.

 

2 Kommentare

  1. In zwei Monaten sind die Wahlen vorbei und Keiner geht hin! ODER?

    Ja, in sieben Wochen haben wir das GROSSE EREIGNISS der Wahl, wo es um Europa aber auch bis zu den sechs „Minidumas“ in den exterritorialen Siedlungsgebieten am Rande des Zschampert geht, hinter uns! Zu den örtlichen Besonderheiten hat sogar unser Stadtoberhaupt im Amtsblatt im Februar, notgedrungen ein paar Spielregeln bekannt gegeben, ohne aber auf die große „ROLLE DER BEDEUTUNG“ dieser Wahl für uns Bürger, für die Stadt, für die bürgernahe Wahrnehmung der Demokratie in Lallendorf und vor allem auf die existenzsichernde GLOBALE BEDEUTUNG DER EUROPAWAHL, auch nur mit einem Hauch einer Information oder Andeutung ein zugehen! Warum nicht? Zu Nichtig? Oder?

    Aber da dieses Stadtoberhaupt mit seiner Stadtverwaltung, auch unter Einbeziehung seiner persönlichen fast dreißigjährigen „Feld und Militärerfahrung“ und mit viel Fleiß die Wahlen im Mai nicht allein organisieren und durchführen kann, braucht er viele Wahlhelfer! Die hätten sieben Wochen vor der Wahl eigentlich längst bekannt und akquiriert sein müssen, damit man die Wahlhelfer auch noch schulen kann! So haben es jedenfalls seine drei erfolgreichen Amtsvorgänger in Markranstädt gehandhabt!! Warum hat Herr Spiske für die Wahl im Mai bis heute noch keine Wahlhelfer akquiriert, oder ist alles schon in Sack und Tüten????

    Gemäß Kommunalwahlgesetz § 9: GEMEINDEWAHLAUSSCHUSS, Absatz (2), ist meines Erachtens der Bürgermeister, d.h. unser Stadtoberhaupt, Zitat: „ Im Übrigen gelten für den Geschäftsgang und die Beschlussfassung die Vorschriften für den Gemeinderat entsprechend“, allein verantwortlich! D.h. das der Bürgermeister für die Stadtrat-Wahl, die Bildung und Arbeit des Gemeindewahlausschuss genauso wie zur Vorbereitung, der Durchführung und der Beschlussfassung des Gemeinderates, verantwortlich ist! Ich schreibe das so deutlich, weil es m. E. hier große Versäumnisse und Gesetzesverletzungen bei der Einladung für den GWA am 26.03.19 durch den BM bzw. Vorsitzenden des GWA und FBL I gibt, der ähnlich jahrelange „Erfahrungen bei der Bundeswehr“ gesammelt hat, wie unser Stadtoberhaupt und diese auch mit in das „kommunale Geschäft“ mit ein bringt! Der Vorsitzende des Gemeindewahlausschuss hat m. E. unter massiver Verletzung Kom. Gesetze (Kom.WG § 9 (2), Sächs. GO § 36 (4), GO des SR § 6 (2) und § 9) die Veranstaltung des GWA am 26.03.19, wo die 112 Kandidaten aus Markranstädt öffentlich beschlossen werden sollten, völlig ungenügend nur durch einen Zettel an der Hoftür (Haus 2- Ratssaal) d.h. gegen die Gesetze,diese Veranstaltung bekannt gemacht und einberufen!

    Das Ergebnis war wie zu erwarten, denn nur DREI Bürger von den über 15.000 Einwohner Markranstädts haben diese sehr wichtige Veranstaltung besucht und sich über die Wahl im Mai informiert und sensibilisiertet! Mir ist es nicht nur unverständlich wie die Wahl im Mai ohne jede Empathie vorbereitet, sondern wie verantwortungslos die Bürger und Einwohner auf die existenzsichernde global bedeutende Europawahl vorbereitet und informiert werden! Über Politikverdrossenheit und Kritik an der derzeitigen Situation im Land braucht sich Niemand wundern oder beklagen!!!

    Ein aufmerksamer Bürger

    • Nachbar auf 29. März 2019 bei 15:57
    • Antworten

    Leider ist das wenig farbenfroh, was sich da bieten wird.
    Der Bürger hat es offenbar aufgegeben, sich mit Politik zu befassen.
    Es könnte daran liegen, das bislang ohnehin sämtliche Entscheidungen hinter seinem Rücken und vorgehaltener Hand und gegen den mehrheitlichen Willen getroffen worden sind und werden.
    Ich bin gespannt, wer hier gewinnt, die ungültigen Stimmen? ;))

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