Neue Schranke mit Angst-Erektion

Das Vergnügen ist zwar nicht gerade schrankenlos, aber allemal grenzenlos. Die Frankenheimer Schranke steht wieder. Doch was muss das Auge des Betrachters da wahrnehmen?

Gut, also der Reihe nach: Erstmal die Uhr neu aufziehen, auf gestern Mittag um 13 Uhr stellen und ab damit in die rechte Spalte. Da tickt sie wieder.

Also, das mit 13 Uhr stimmt nicht ganz, aber um ein paar Minuten geht es hier nicht. Fakt ist, dass der Eintopf noch auf dem Teller dampfte, als die Telefone zu klingeln begannen, die Handys SMS-Eingänge meldeten und eMails eingingen. Die Kernbotschaft: Da bauen welche die Schranke in der Priesteblicher Straße wieder auf.

Kurzer Anruf bei einer Kollegin, ob sie am Abend auf dem Weg in die MN-Katakomben mal schnell ein Foto schießen kann.

Die Antwort war deutlich: „Ihr spinnt wohl! Ich gucke mal von weitem nach, ob es stimmt und dann komme ich rein. Wir haben doch inzwischen genug Fotos von dem Ding. Von A wie Aufbau bis Z wie Zerstörung. Da nehmen wir eins aus dem Archiv.“

A wie Aufbau bis Z wie Zerstörung

Als sie dann in den frühen Abendstunden eintraf, hatte sie dann doch ein Foto dabei. Die Begründung war einleuchtend. „So eins haben wir noch nicht.“, meinte unsere Edel-Feder grinsend.

Und in der Tat, wenige Sekunden später standen vier Satiriker mit heruntergeklappten Kinnladen um einen Monitor und haben Bauklötze gestaunt.

Da wurde Stadt und Bauamt immer vorgeworfen, keine Visionen zu haben, nicht mal mutige, neue Wege zu beschreiten und dann diese geniale Konstruktion zur Vermeidung weiterer Zerstörung. Chapeau!

Die Schranke wurde dank einer ingenieurtechnisch ausgeklügelten Lösung einfach geöffnet gelassen und schon kann sie niemand mehr durchbrechen.

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Schade, ein solches Schildchen fehlt noch, um das satirische Glück vollkommen zu machen.

Doch das ist nicht der einzige Vorteil dieser Konstruktion. Im Prinzip hat man damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Die Känguruh-Siedlung im Schatten der Windmühle hat seit gestern ihren eigenen Blitzableiter, was sich auch positiv auf die Prämien der Gebäudeversicherungen auswirken dürfte. Endlich mal ruhig schlafen, trotz tosendem Verkehrslärm draußen.

Damit verleiht die mutige Idee der gewagten Investition auch die die Voraussetzungen, in die Liste nachhaltiger Projekte der öffentlichen Daseinsfürsorge der Stadt Markranstädt aufgenommen zu werden.

Ein unmoralisches Angebot?

Böse Zungen behaupten schon, dass mit diesem finanztechnischen Seitfallzieher die Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der Schranke und des Durchfahrtverbotes stark macht, mundtot gemacht werden soll. Öffentliches Schweigegeld zugunsten der Versicherungsprämie KfW-geschädigter Häuslebauer sozusagen.

Bleiben wir bei den MN-Zitaten. Die Nachtschichten-Tippse meinte beim Anblick des Fotos: „Erinnert mich an meinen Ex. Der hat auch mit einer Erektion geprahlt, wenn ich im Negligee in der Schlafzimmertür stand und als es dann zur Sache ging, erwies sich das Phänomen als eine Art Duldungsstarre.“

Erektion oder Duldungsstarre

In dieser Haltung wird die neue Schranke unsere Lebensuhr jedenfalls vor eine große Herausforderung stellen. Wir haben sie vorsorglich schon mal mit den Daten des ewigen Kalenders gefüttert.

 

1 Kommentar

  1. Angsterrektion ist cool, das Schild wäre das Sahnehäubchen drauf!

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