Nach den zahlreichen Berichten über das erweiterte Fotostudio in der Zwenkauer Straße, haben die Protagonisten des Ablasshandels kurzerhand den ohnehin schon dichten Schilderwald weiter aufgeforstet. Aber irgendwie wirkt das wirklich wie das Pfeifen im Walde.
Mitten im Kreuzungsbereich lacht den Autofahrer seit dem Wochenende ein Tempo 30-Schild an. Damit soll wohl eine Art Legitimation dafür hergestellt werden, dass der wenige Meter weiter stehende Blitzer weiterhin bei 30 auslösen darf. Eine ABM für Rechtsanwälte.
Ob durch das Pflanzen eines weiteren Schildes nun ein rechtssicherer Zustand erreicht wurde, wird an den Stammtischen, in den dunklen Gassen und den Gerüchteküchen der Stadt bereits heftig diskutiert.
Das Pfeifen im Schilderwald
Jahrgangspflanzung à la Landkreis. Ausgehend von den einst kolportierten 150 Metern Abstand, die ein Blitzer zum entsprechenden Schild haben muss, scheint man hier mit der Bonsai-Ausgabe eines Bandmaßes gemessen zu haben. Kaum 100 Meter werden dem Abstand des neuen Schildes attestiert.
Allerdings kann man das Schild nicht noch weiter in Richtung Stadtmitte anpflanzen, da es sonst nicht für den aus der Lausener Straße kommenden Verkehr sichtbar ist. Schon jetzt kann es kaum wahrgenommen werden, weil es für den abbiegenden Verkehr quasi mitten in der Kurve steht.
Kann also durchaus sein, dass auch diese Maßnahme noch nicht das letzte Kapitel der Provinzposse ist. Hier scheint sich die pure Verzweiflung gegen die für den Straßenverkehr geltenden Bestimmungen durchgesetzt zu haben.
Für das jetzige Schild gilt: „Ob es wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht.“ Um nicht noch eine Peinlichkeit folgen zu lassen und statt dessen ganz auf Nummer sicher zu gehen, schlagen die Markranstädter Nachtschichten nebenstehende Lösung vor:
8 Kommentare
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Leider ist auch die Ausleuchtung der Schilder in dieser gesamten Gegend mangelhaft, um nicht zu sagen, dunkle Ecke….
Bei Nacht wirds schwieriger…
Ich kann nur jeden raten einen Rechtsanwalt zu befragen!
Wenn er ein teures Passbild bekommt!
wird wohl wenig Sinn machen, wenn man aus der 30er-Zone kommt 🙁
Marion, wenn Du der Meinung bist macht wenig Sinn!
Ich respektiere das Recht der Anwohner auf ein Leben mit möglichst wenig Lärm an dieser (schon zu Ost-Zeiten) stark befahrenen Bundesstraße – wann bekommt Markranstädt also endlich (s)eine Umgehungsstraße? Ach so….die würde ja richtig Geld kosten… Kassieren ist natürlich einfacher (und einträglicher ;-))
Die Blitzer-Geschichte ist schon eine unendliche – bis jetzt. Weit fern von fachlichem Amtshandeln schlagen die Standorte für Tempo-30-Schilder ein wie Blitze. Wahllos und spontan zuckt es hier und da.
Wenn wir aber denken, unsere Sticheleien würden die Behörden beeindrucken, haben wir falsch gedacht. „Die“ liegen derzeit wie Murmeltiere im Winterschlaf in ihren Amtsstuben und lassen das alles unberührt über sich ergehen.
Sie warten darauf, dass sie schon am 31.12.2018 von einem gigantischen Blitz mit riesigem Donnerschlag aus dem Schlaf gerissen werden. Ein Gewittersturm wird dann alle Tempo-30-Schilder wie Streichhölzer davon fegen.
Sie haben es geschafft!
Kein Schild stört mehr die Rechtmäßigkeit des Blitzers. Die täglich massenweise durch Markranstädt fahrenden Lastwagen dürfen nun mit 50km/h durch die Stadt donnern. Dürfen endlich wieder mehr Lärm, Dreck und Unsicherheit erzeugen, einfach den Leuten die Lust am Leben vermiesen.
Dafür haben alle Behörden geschlafen. Das Landesamt, der Landkreis Leipzig und die Stadt Markranstädt.
Es kann jedoch passieren, dass zwischenzeitlich die Chefs der Behörden (Politiker) mal aufwachen. Aber nicht etwa um den Markranstädtern zu helfen oder gar ihre Bediensteten zu wecken.
Nein – es ist Wahlkampf!
Wahre Worte und nicht die einzigen, die schlafen.
Ein wenig mehr Schlaf würde allerdings jedem Büerger gut tun, wenns denn mölich wär!
Der Landrat schläft offenbar besser, oder ?
Lange nicht mehr kopfschüttelnd so gelacht! Danke den fleißigen Schreibern von MN.