Ausnahmsweise verschreibungspflichtig (18 / 19)

Nur zwei unserer Fundstücke sind diesmal „made in markranstädt“, dafür erweitern die unseren Wissensstand. So beispielsweise die erstaunliche Nachricht auf dem Titelbild. Erzgebirgische Volkskunst stammt aus dem Erzgebirge! Da haben wir Ossis 40 Jahre lang voller Stolz geglaubt, dass wir im Tausch gegen Apfelsinen und Backpulver zu Weihnachten High Tech aus Japan in den Westen geschickt haben und dann das. Der Dresdner Stollen stammt übrigens auch nicht aus Nürnberg. Aber das wissen Sie bestimmt schon.

Die Energiewende hat jetzt auch die Bauwirtschaft erreicht. Allerdings war die E-Mobilität hier längst überfällig. Wer eine Schubkarre schieben will, der braucht Kraft und wer Kraft haben will, muss essen. Wer viel isst, der verdaut viel und wer viel verdaut, setzt Unmengen an Darmgasen frei.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass auf deutschen Baustellen allein durch Bauarbeiterfürze jährlich 1,2 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt werden. Die Ökobilanz des Berliner Flughafens sei bereits bis hinein ins Jahr 2080 und damit schon 20 Jahre vor seiner Inbetriebnahme negativ. Damit ist jetzt Schluss!

Die E-Schubkarre ist da!

Dank des umweltfreundlichen Akku-Antriebs einer neuartigen E-Schubkarre muss der Schieber nicht mehr schieben und daher nicht so viel essen, was wiederum den individuellen Ausstoß klimaschädlicher Methan-Emissionen mindert.

Die Merkmale des E-Dumpers sind überzeugend. Neben einem Rückwärtsgang verfügt das Gefährt sogar über eine Ladestandsanzeige. Musste man früher noch selbst aufpassen, dass der Zement nicht rausschwappt, überwacht das jetzt ein Sensor.

Gefunden von unserem Leser wiki1304 auf amazon.de

Zur umweltfreundlichen Energiequelle, dem Powerpack ED 120 (beschreibt die Reichweite und bedeutet so viel wie Electro-Distance 120 Inches) gibt es als Extra-Zubehör übrigens noch eine mobile Ladestation. Das leistungsfähige Dieselaggregat überzeugt mit einem sparsamen Verbrauch von nur 7,8 Litern pro 10 Watt Ladeleistung und avanciert damit zu einem der heißesten Favoriten für den Greta-Award 2019!

Aber jetzt kommt’s noch besser! Den Brüller der Woche ließ die SPD in Mülheim an der Ruhr raus. Sowohl der Unterbezirk als auch die Ratsfraktion der idyllischen Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen haben es sich am Volkstrauertag bei den Opfern von Krieg und Faschismus bis in alle Zeiten verschissen.

Dabei war das Ansinnen so edel, wollten die Genossen doch mal ein leuchtendes Zeichen für gelebte Integration setzen und haben den Auftrag zum Bedrucken der Kranzschleifen an junge Absolventen eines der beliebten Deutsch-Kurse vergeben.

Die Nahtsies waren auch nicht besser

Zugleich sollten damit wohl auch die kreativen Leistungen der ehemaligen Bergleute gewürdigt werden, die heute als hochmotivierte Seiteneinsteiger jungen Fachkräften die Grundlagen unserer Muttersprache vermitteln.

Gefunden vom Chef höchstselbst auf RP-Online.

Leider ging das, wie die Kranzschleife ungewöhnlich scharf dokumentiert, voll in die Hose. Was nicht heißen soll, dass es keine Opfer von Verschissmuss gibt. Nur leben die alle noch.

Sie sitzen in Klassenzimmern und lernen dort neben Lautsprache (schreiben wie man’s hört) alles Wichtige über Dschenderismuss und so, weshalb sich der Lehrplan im Malen von Strichweibchen erschöpft. Insofern ist die Kranzschleife von Mülheim ein leuchtendes Beispiel für die hervorragende Qualität unseres Bildungssystems.

Dem konnten sich dann auch die Mülheimer Genossen nicht entziehen und haben in einem Akt erbarmungsloser Selbstzensur mit der Bastelschere zwar die Rechtschreibung korrigiert, sich damit aber zugleich an die Seite der Täter gestellt. Sie gedenken nun ihrer eigenen Opfer. Hoffentlich auch denen des von ihnen mitgetragenen Bildungswesens.

Beschließen wollen wir den Reigen unserer lustigen Wochenschau mit der Rückkehr zum Markranstädter Amtsblatt. Neben der epochalen Erkenntnis über die wahre Herkunft erzgebirgischer Volkskunst aus dem Erzgebirge, präsentiert uns die jüngste Ausgabe auch viel Wissenswertes aus dem Reich der Biologie.

Die Zeiten ändern sich. Wenn im Mittelalter ein Mann die Nase voll von seiner Frau hatte (Zahnpasta-Tube ständig von oben gequetscht, Haare im Waschbecken oder dauernd der Klodeckel unten), dann hat er sie aus dem Haus gejagt. Fertig war der Lack. Heute ist das nicht mehr möglich, weil die Frau neben den Ersparnissen sowie dem Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder meist auch das Haus behalten darf.

Der einzige Weg, sich von seiner Frau zu trennen, besteht also rein juristisch betrachtet im finanziellen und seelischen Suizid, zumal dabei die übertragenen Rentenpunkte ebenfalls bedeutungslos werden. Keine guten Voraussetzungen für einen Neuanfang. Es sei denn, man nimmt sich einer ihrerseits in Scheidungsfragen gereiften Frau an, die bereit ist, ihre Beute aus einer vorangegangenen Eheinsolvenz zu teilen.

Neues aus der Christinen-Allee

Das grundlegende Problem unserer Zeit bestand bislang in der Alternativlosigkeit dieser Form des Ehegattensplittings. Dabei gibt es längst eine Lösung. Allerdings war die bislang kaum bekannt und deshalb kam das Markranstädter Stadtjournal nun seiner Informationspflicht nach und setzt uns über die neuen, ja geradezu verlockenden Perspektiven in Kenntnis.

Gefunden von unserer Leserin Lebräb im Stadtjournal.

Demnach muss man heute seine Frau weder aus dem Haus jagen, noch ihr selbiges hinterlassen. Dem Fortschritt in den modernen Naturwissenschaften sei Dank, gibt es ab sofort die Möglichkeit, seine Frau einfach auszupflanzen.

Wie aus der Meldung hervorgeht, wurzeln sie am besten an einem Standort direkt am Straßenrand. Das allerdings hat weniger was mit dem Boden zu tun als vielmehr mit dem feminimösen Grundbedürfnis nach ständiger Kommunikation. Im Kreise ihrer neuen Freundinnen wie Renette, Pink Lady oder auch älteren Damen wie Granny Smith und Mirabelle, wird das Blätterrauschen am Wegesrand nie verstummen. Und endlich lassen sich nun auch Begriffe wie Stammbaum oder Holz vor der Hütte verständlich erklären.

 

4 Kommentare

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    • Bernd Hollwitz auf 21. November 2019 bei 15:40
    • Antworten

    Verschissmuss und „die Ruhr“ als Krankheit haben ja nun doch eine gewisse Beziehung ….

  1. Liebe Redaktion,
    ganz grosses Kino, was ihr da bietet!
    Ich hoffe, die Markranstädter sind davon intellektuell nicht überfordert.
    Syd

    • Wiki1302 auf 20. November 2019 bei 19:37
    • Antworten

    Vielleicht wollten die Genossen aus Mülheim nur die eigenen Wahlergebnisse aus Thüringen kommentieren. Was ihnen da passiert ist, ist, zugegeben durch eigenes Zutun der SPD-Genossen der SPD, totaler Verschissmus

    • Till E. auf 19. November 2019 bei 20:20
    • Antworten

    Zur Trauerschleife der SPD etwas mehr Respekt bitte.

    Da ist offensichtlich in Mülheim an der Ruhr ein Mülheimer aus Mülheim an der Ruhr an der Ruhr verstorben und Ihr macht Euch lustig?

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