Markranstädter Weihnachtsprogramm geht auf Sendung!

In elf Tagen ist Weihnachten. Ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Jagdsaison nach Geschenken macht Mutter Staat ab Montag die Buden zu. Also die Analogen zumindest, die noch mit Menschen funktionieren und nicht per Hotline. Aber während die Gebetsmühlen in Berlin und Dresden unablässig ihr Lied vom Zusammenhalt leiern und die Kredite für Hilfsmaßnahmen noch unsere Ururenkel belasten werden, dürfen die großen Online-Kombinate ihre Milliardengewinne steuerfrei abzocken. Das ist die neue Solidarität, die zu verstehen wir einfach noch zu dumm sind. Überlassen wir es also den GEZ-finanzierten Medien, für uns zu denken und machen uns derweil unsere eigenen Gedanken. Damit haben wir allein in Markranstädt schon ein volles Programm.

Die Stadtverwaltung beweist gerade in diesen Tagen, dass man digitale Möglichkeiten auch anders nutzen kann, als die Gesellschaft ordentlich und vor allem steuerfrei abzuzocken. Man kann auf diesem Wege nämlich nicht nur nehmen, sondern auch geben. Ist ja auch viel seliger, wie uns so kurz vor Weihnachten immer wieder klar wird.

Bereits mit Beginn des diesjährigen Lebendigen Adventskalenders zeichnete sich ab, dass er nicht wie geplant ablaufen kann. Am Montag wird das öffentliche Leben und damit das Angebot weiter deutlich eingeschränkt.

Damit der Lebendige Adventskalender 2020 trotzdem vorweihnachtliche Stimmung verbreitet, ist er ab 14. Dezember sowohl online als auch offline unterwegs.

Markranstädt streamt

In kurzer Zeit wurden unter Regie von Heike Helbig in Zusammenarbeit mit den Akteuren des Mehrgenerationenhauses, Schülern des Gymnasiums, Sven Riedig vom Krakschen Papiertheater Markranstädt, Rainer Küster von der hiesigen Werbemanufaktur und Petra Stiehler aus der Stadtbibliothek vier weihnachtliche Episoden als Kurzfilme produziert.

Szene aus der Weihnachtsgeschichte des Krakschen Papiertheaters.

Szene aus der Weihnachtsgeschichte des Krakschen Papiertheaters.

Diese werden über den  YouTube-Kanal der Stadt Markranstädt bereitgestellt. Das kleinste Problem dabei: Nicht jeder ist in Lallendorf online.

Deshalb wird ab Montag im Fenster der Stadthalle Markranstädt in der Leipziger Straße 4 ein großer Bildschirm aufgestellt und die digitalen Angebote von 10 bis 18 Uhr übertragen.

Das lokale Fernsehprogramm des Lebendigen Adventskalenders sieht wie folgt aus:

Das Fernseh-Programm vor Ort aus dem Ort

Am Montag, dem 14. Dezember, liest Petra Stiehler das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff, eingebettet in winterliche Impressionen von Markranstädt, vor.

Petra Stiehler hat gleich zwei Sendungen bekommen.

Petra Stiehler hat gleich zwei Sendungen bekommen.

Am Mittwoch, dem 16. Dezember, wird der Film des Mehrgenerationenhauses „Musik und Physik“ übertragen.

Markranstädter Jugendliche beeindrucken hier mit physikalischen Experimenten zum Mitmachen und wer genau hinschaut, wird auch eine 2,13 Meter große, sehr sympathische Überraschung entdecken. Zu groß für die miefige Enge alteingefahrener Gleise, aber umso beliebter bei denen, deren Geist sich noch frei entfalten will.

Theater am Freitag

Am Freitag, dem 17. Dezember, soll dann „Die Weihnachtsgeschichte“ vom Krakschen Papiertheater Markranstädt gezeigt werden und am Montag, dem 21. Dezember, steht einer der Weihnachtsklassiker auf dem Programm. Petra Stiehler liest die „Weihnachtsgans Auguste“, wiederum eingebettet in stimmungsvolle Bilder und Grafiken, vor.

Gut möglich, dass sogar noch ein weiterer Kurzfilm hinzu kommt. Aus den Resten der Filmschnipsel, die beim Schnitt der Videos abgefallen sind, hat der CEO der Markranstädter Nachtschichten einen rund 5-minütigen Streifen zusammengeklebt, der durch das winterlich verschneite Markranstädt und seine Ortschaften führt.

Freude schenken

„Ich freue mich, dass so schnell so viele fleißige Hände dafür gesorgt haben, diese schöne Idee umzusetzen“, strahlt Bürgermeisterin Nadine Stitterich über den „Lebendigen Adventskalender online und offline“.

Den Menschen in dieser schwierigen Zeit ein paar schöne Momente zu schenken, sei der Stadtverwaltung eine Herzensangelegenheit, bekräftigt sie.

Das absolute Highlight: Junge Physiker aus dem Gymnasium zaubern gemeinsam mit ihrem Dumbledore. Ihren Clip haben sie auch noch selbst gedreht und geschnitten!

Das absolute Highlight: Junge Physiker aus dem Gymnasium zaubern gemeinsam mit ihrem Dumbledore. Ihren Clip haben sie auch noch selbst gedreht und geschnitten!

Die kleine Markranstädter Fernsehserie gibt es nicht nur live vor der Stadthalle und im Youtube-Kanal der Stadt. Sie können sie auch hier in Ihren Markranstädter Nachtschichten verfolgen. Wir veröffentlichen sie tagesaktuell.

Live in den Nachtschichten

Sozusagen als Pausengestaltung im Home-Office, als kulturelle Umrahmung eines entspannten Frühstücks und – falls Ihr WLan-Signal bis dahin reicht – gern auch auf der Toilette, in der Badewanne oder als Abschluss des Tages auf dem Sofa.

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten 3. Advent und eine uneingeschränkt entspannte letzte Woche vor Weihnachten.

 

15 Kommentare

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  1. Da kann zusammenwachsen was Zusammen gehört? Menschliche Gemeinschaft im Schaufenster- von Innen betrachtet! DAS was da den Akteuren pro Markranstädt eingefallen ist und mit MN(!) weitergegeben wird ist mehr als nur aufgesetzt. Das lebt! Leute: Maske uff un guggt ma zur Stadthalle guggen! Das Zentrum der Kernstadt als Schaufenster- der andere und gesunde Hotspot in reinster Weihnachtskultur. Hut auf und ab und DANKE…

    1. Kritiker meinen, es sei ein weiterer Schritt zurück. Jetzt stehen die Leute schon wieder am Schaufenster und drücken sich die Nasen platt. Wie man’s auch macht…

  2. Schönes Programm, furchtbare Berichterstattung.
    Nur weil es hier den meisten noch gut geht, würde das nicht immer so bleiben.
    Mit Satire hat das leider nichts zu tun. Es ist einfach nur traurig, wenn jetzt noch nicht begriffen wurde, wie ernst die Lage ist.

    1. Ja, ja …

    • Ute Weigand-Münzel auf 13. Dezember 2020 bei 15:32
    • Antworten

    Ganz große Klasse!!!! Ihr seid die Besten!

    1. Ruhm ist vergänglich. Dürfen wir uns das Lob ausdrucken?

    • Biker auf 13. Dezember 2020 bei 13:31
    • Antworten

    Sehr guter Artikel und vielen Dank an Frau Heike Helbig!

    1. Da das Rathaus geschlossen ist und erst nach dem Verfallsdatum Ihres Kommentars wieder öffnet, müssen wir diesen Dank selber verzehren. Wir arbeiten an einem passenden Tischgebet. Komm lieber Biker, sei unser Gast…

    • Bekannt auf 13. Dezember 2020 bei 12:35
    • Antworten

    Eine sympathische Idee und Hut ab, was den Akteuren so eingefallen ist. Und das alles von quasi jetzt auf gleich und trotz dem umfangreichen Studium der ständig wechselnden Vorschriften. Und das was da jetzt auf die Beine gestellt wurde, ist ohne Abstimmung der Ministerpräsidenten und des Kanzleramtes entstanden – sozusagen sofort und unverzüglich
    RESPEKT und ein Dankeschön an alle die, die das ermöglichen.
    So macht Vorfreude Sinn und ich wünsche allen Lesern und Zuschauern einen schönen 3. Advent

    1. In Krisenzeiten zeigen sich die wahren Qualitäten der Menschen. Da wird selbst beim homo marcransis der angeborene Gendefekt des Meckerns immunisiert.

    • EddiKonstantin auf 13. Dezember 2020 bei 10:11
    • Antworten

    Dies alles, ist so toll. Endlich mal was Sympathisches gegen Corona, lenkt mindestens ab! Dank an Heike Helbig und Gestaltern für diese Initiative, auch zur Freude von neuer OBM Frau Stitterich.

    1. Oh … da fällt uns ein … vor dem Fernseher in der Stadthalle sind die Abstandsregeln natürlich ebenfalls einzuhalten. Und nicht vergessen: Falls Sie niesen müssen, tun sie das bitte vorschriftsmäßig in die Armbeuge Ihres Nebenmannes / Ihrer Nebenmännin.

        • EddiKonstatin auf 13. Dezember 2020 bei 10:34
        • Antworten

        Sie sind doch sonst so locker, wenn wir bis jetzt noch nicht Covid 19 haben, kriegen wir das vor der Stadthalle in der Vorweihnachtszeit auch nicht mehr.

        • Paule auf 13. Dezember 2020 bei 12:19
        • Antworten

        ….muß richtig heißen: … in die Armbeuge des Nebenmannes, der Nebenmännin oder des Nebendiversen

        1. Als dann aber auch gleich ganz korrekt: …die Armbeuge/den Armbeugerich!

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