Hereinspaziert: Diese sympathischen Markranstädterinnen sind ab Montag für Sie da!

Die Markranstädter Nachtschichten bei einer Tasse dampfendem Morgenkaffee und knackigen Frühstücksbrötchen genießen – was braucht es mehr für einen gelungenen Start in den Tag? Ab Montag müssen Sie diese Ouvertüre nicht mehr zu Hause erleben, wo regelmäßig Zoff droht, wer den Tisch deckt, hinterher wieder abräumt oder das Geschirr abwäscht. Im Café Wendl können Sie sich jeden (!) Tag zwischen 7 und 18 Uhr von diesen sympathischen, wieselflinken und vor allem waschechten Markranstädterinnen bedienen lassen. Mit Panoramablick auf das Treiben in der Leipziger Straße und – jawollja – sogar sonntags!

Von der Suche nach einem Objekt über dessen Umbau bis zur Eröffnung am Montag hat der Markkleeberger Teigversteher Udo Wendl 13 Lebensjahre investiert, um sich mit einem Café in Markranstädt einen Lebenstraum zu erfüllen.

Die Zwischenzeit hat er aber auch ganz gut genutzt. Als „Brotagonist“ konnte er sich in den letzten Jahren in die regionale Spitze der mehlschaffenden Gilde backen. Und zwar mit astreiem Handwerk. „Bei uns gibt es keine fertigen Backmischungen. Wir machen alles selber und sogar die Brotlaibe werden noch richtig mit der Hand gewirkt“, sagt Wendl stolz.

So viel Markranstädt steckt im neuen Café in der Leipziger Straße

Und dann beginnen seine Augen noch mehr zu strahlen. „Das ist mein 50. Standort, aber sowas habe ich zum ersten Mal erlebt“, berichtet der 53-Jährige von seiner Suche nach Mitarbeitern für das neue Café. „Das komplette Team besteht aus waschechten Markranstädterinnen“, staunt er. Einige der sechs jungen Damen könnten sogar in Hausschuhen zu ihrem neuen Arbeitsplatz laufen.

Zu knackigen Frühstücksbrötchen gehört auch eine Vielzahl schmackhafter Marmeladen. Die werden bei Wendls ebenfalls hausgemacht. Das ist die Domäne von Ehefrau Gerit Wendl.

Zu knackig-frischen Frühstücksbrötchen gehört auch eine Vielzahl schmackhafter Marmeladen. Die werden bei Wendls ebenfalls hausgemacht. Das ist die Domäne von Ehefrau Gerit Wendl.

Für Gerit Wendl, die starke Frau hinter dem Chef, sind das wie sechs neue Töchter im traditionsreichen Familienbetrieb. Wieselflink und freundlich sind sie, attraktiv und haben auch richtig was im Köpfchen, wie allein die Einweisung am Kaffeeautomaten zeigte. Das Teil verfügt offenbar über Prozessoren, die Elon Musk bei der ersten Mars-Mission einsetzen will.

Schnellbesohlung zur Bedienung des Kaffee-Terminals.

Schnellbesohlung zur Bedienung des Kaffee-Terminals.

Außer Selbstzerstörungsmodus und Druckeranschluss lässt das Bohnen-Terminal nichts vermissen.

Und trotzdem haben Alexa, Emilia, Isabell und Josephine dem Aggregat schon beim ersten Versuch die aromatischsten Kaffee-Variationen entlockt, ohne dass ein Systemadministrator aus dem Silicon Valley gerufen werden musste.

Lokale Teambildung unter Freundinnen

Um den richtigen Team-Spirit müssen sich die Wendls auch nicht kümmern. Die Mädels kennen sich aus der Schule, dem Verein und aus ihrer Freizeit. Und bald werden auch ihre neuen Kunden sie kennen. Vernetzung nennt man das, wenn man direkt miteinander spricht, sich dabei in die Augen schaut und freundlich lächelt.

Milch aufschäumen mit Zukunftstechnik für die erste Marsmission. Start geglückt.

Ein Hauch von London in Markranstädt. aber der Milchaufschäumer funktioniert.

Zum neuen Genussort in der Leipziger Straße: Rund 20 Plätze bietet das Café im ehemaligen Markranstädter „Scherbelkonsum“. Die 110 Quadratmeter Fläche sind Udo Wendl quasi vor die Füße gefallen, weil die Treppe zur Hochparterre abgerissen werden musste. Weitere Plätze sollen demnächst auf einem Freisitz an der Leipziger Straße hinzukommen.

Alles was das Herz begehrt

Im Angebot ist das gesamte Spektrum aller Waren, die kurz zuvor in Wachau aus dem Backofen gezogen werden. So unter anderem fast 20 Brötchen-Varianten, 15 Sorten Brot, 12 verschiedene Kuchen und jede Menge Konditoreiwaren.

Auch herzhafte Snacks wie belegte Brote, Brötchen oder Baguettes kann man sich wahlweise an den Tisch bringen lassen oder mit nach Hause nehmen. Kaffee in allen erdenklichen Varianten, Erfrischungsgetränke oder andere Liquiditäten werden selbstredend auch ausgereicht.

Frühstück mit den Markranstädter Nachtschichten

Übrigens auch sonntags! Und damit die Leser der Markranstädter Nachtschichten dabei nicht auf ihre liebgewordene Morgenlektüre verzichten müssen, hat Udo Wendl sein Café mit hauseigenem W-LAN ausgestattet. „Weh, weh, weh, Nachtschichtenpunkt eh uh, ich kann’s schon auswendig“, lacht der neue Partner des größten Markranstädter Satireorgans der Welt.

Das Handwerk hat beim Brotagonisten Tradition. Schon 1932 wurde der Betrieb von Udo Wendls Großvater Erich in Leipzig gegründet. Einfach märchenhaft klingt auch die erste Adresse: Frau Holle-Weg. Für die Generation Z: Frau Holle war eine Milf, die in der Nähe eines Backofens wohnte, in dem das Brot sprechen konnte. So wie heute Eure Handys.

Brötchengeber für’s täglich Brot von 400 Mitarbeitern

Heute residiert das Unternehmen im Markkleeberger Ortsteil Wachau und wie sich das für eine anständige Bäckerei gehört, ist sie einer der größten Brötchengeber vor Ort. Rund 400 Mitarbeiter verdienen hier ihr täglich Brot.

Geschafft! Am Montag geht Filiale Nummer 50 an den Start. Wei Chef-Protagonist Udo Wendl eine Ader für Humor hat und Fan der Markranstädter Nachtschichten ist, hat er für eine entspannte Frühstückslektüre sogar kostenloses W-LAN installieren lassen.

Geschafft! Am Montag geht Filiale Nummer 50 an den Start. Weil Chef-Brotagonist Udo Wendl eine Ader für Humor hat und Fan der Markranstädter Nachtschichten ist, hat er für eine entspannte Frühstückslektüre sogar kostenloses W-LAN installieren lassen.

Übrigens: Beinahe wäre Udo Wendl gar nicht in die Fußstapfen seiner Vorfahren getreten. So wie ein Kfz-Mechaniker kein Motoröl trinkt oder ein Kammerjäger kein Rattengift verzehrt, hat auch der Mehlschaffende aus Markkleeberg eine natürliche Abneigung gegen berufliche Wirkstoffe. Ausgerechnet der erfolgreichste Bäcker der Region hat eine Mehlstauballergie. „Deshalb hatte ich zunächst eine Ausbildung zum Konditor absolviert und da auch meinen Meisterbrief erlangt.

Vier der sechs Markranstädterinnen im Team von Udo Wendl (Mitte): Alexa Lujan, Emilia König, Isabell Helbig und Josephine Brückom (v.l.) freuen sich auf die Eröffnung, viele zufriedene Kunden und entspannte Caféhaus-Atmosphäre.

Vier der sechs Markranstädterinnen im Team von Udo Wendl (Mitte): Alexa Lujan, Emilia König, Isabell Helbig und Josephine Brückom (v.l.) freuen sich auf die Eröffnung, viele zufriedene Kunden und entspannte Caféhaus-Atmosphäre.

Der Schritt zurück in die Mehlgilde hatte aber seinen Preis. Als Süßzahn im Konditoreihandwerk konnte Wendl auch wochentags etwas länger schlafen. Heute gehen Punkt vier Uhr in der Wachauer Bäckerei die Lichter an, um die 49 Filialen in Leipzig, Halle, Delitzsch und Chemnitz mit ofenfrischen Brötchen, Brot, Kuchen und Konditoreiwaren zu versorgen. Ab Montag auch Nummer 50 in Markranstädt.

9 Kommentare

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    • Torsten auf 24. April 2025 bei 17:14
    • Antworten

    Mehr Schein als Sein. Leider.
    Ich wollte heute, Donnerstag 24.04., für Samstag 26.04., einen Tisch für 4 Personen für‘s Frühstück bestellen. Machen sie nicht☹️. „Sie können gern vorbei kommen und schauen ob was frei ist“ war die für mich „kühle“ Antwort. Tut mir leid, Wendl Bäcker ist abgewählt. Wir fahren wieder zum Hennig Bäcker nach Rüssen-Kleinstorkwitz zum Frühstück mit super Service.

    1. Dazu müssen Sie aber nicht extra nach Zwenkau fahren (falls Sie nicht zufällig ohnehin nach Nürnberg zum Tanken wollen und das quasi auf dem Weg liegt). Wenn es Ihnen nur um ein sicheres Plätzchen – oder deren vier – geht: Ein Stück weiter vorn stadtauswärts, an der Ecke Eisenbahnstraße, befindet sich ein Kiosk mit hervorragendem Leumund. Dort finden Sie immer ein Plätzchen. In diesem Sinne: Guten Appetit und vor allem gute Unterhaltung.

  1. Könnte nach der tiefen Sinnkrise des Holzwurms ein neues sozio-kulturelles Zentrum für Markranstädt werden. Moglicherweise sogar mit Potenzial einer Nachrichtenagentur oder zumindes hohem Unterhaltungswert. Das schreit geradezu danach, dass Ihr dort dauerhaft einen Tisch mietet für ein mobiles Redaktionsbüro. Dann ist Eure Arbeit wirklich transparent und der homo marcransis kann durch die großen Fenster zuschauen. Die gläserene Schreibstube … ich verstehe, warum Ihr die neue Destination so euphorisch anpreist.

    1. Wenn Sie die folgende kleine Lücke in Ihrer Argumentationskette noch zu schließen vermögen, sind wir dabei: Wendl hat keinen Alkohol im Portfolio, auch kein Bier und nicht mal Grappa. Sollen wir etwa warten, bis die Marmelade auf dem Frühstücksteller gärt oder wollen Sie uns dazu verleiten, seriös zu werden?

    • wanderer auf 29. März 2025 bei 10:11
    • Antworten

    Endlich ein Treffpunkt für den Kaffeeklatsch und dafür hier die Basisinformationen. Vielleicht lernen sich hier die Markranstädter kennen, die in keinem der Vereine organisiert sind.

    1. Eher nicht, denn die Vereinslosen haben schon ihren Treffpunkt (Alter Friedhof). Aber es reicht doch auch schon, dass sich die Vereinsmeier mal wieder irgendwo treffen können, oder nicht? In diesem Sinne: Wir sehen uns.

      1. Aber eher bei Netto am Wasserturm.

    • Simsalabim auf 29. März 2025 bei 9:13
    • Antworten

    Ach was ist das herrlich: ein Bäcker aus der Region, der auch noch zum Sonntag frische Brötchen anbietet. Nun braucht es die Markranstädter Nachtschichten nur noch als Papiernachschlagewerk. Dann steht dem gemütlichen Frühstück Sonntagmorgen nichts mehr entgegen.

    1. Papierzeitungen stammen aus einer Zeit, als die Bäcker noch Fladen buken. Wollen Sie das? Aber die Idee ist trotzdem nicht schlecht: Die aktuelle Ausgabe der Markranstädter Nachtschichten als Audio-Elebnis über die Lautsprecher im Raum. Mal sehen, was Herr Wendl zu dieser Vision sagt. Würden Sie vorlesen?

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