Einen schönen Wahlsonntagmorgen allen MN-Lesern. Wissen Sie schon, wen Sie wählen werden? Wenn nicht, empfehlen wir Ihnen auf der Route zu Ihrem Wahllokal einen kleinen Umweg über die Zwenkauer Straße. Die Kurve am Krakauer Teich zeigt die „Straße der Besten“. Es ist eines jener übriggebliebenen Propaganda-Instrumente des DDR-Regimes, die heute wieder salonfähig geworden sind. Und so sehen wir auch genau jene Aktivisten, die unser Land auf den Weg zur DDR 2.0 geführt haben. Nicht einmal den Umgang mit Flaschendeckeln trauen sie uns zu und haben die Verschlüsse Schulter an Schulter fest und unverbrüchlich mit den Flaschenhälsen verbunden. Aber Markranstädt hatte in der letzten Woche des Wahlkampfes noch viel mehr zu bieten. Hier die sechs lustigsten Schenkelklopfer.
Der Wille war da
In der Bahnhofsunterführung wollten sich Jugendliche bei den Altparteien für die bisherige erfolgreiche Bildungspolitik bedanken und Olaf Scholz ein Graffiti mit einer ganz speziellen Danksagung hinterlassen. Leider hatten die Pestalozzi-Jünger ihre Kompetenzen leicht überschätzt und so ist aus dem geplanten Schriftzug „Danke, Olaf“ eine Klecksografie geworden, die beispielhaft für Deutschlands jüngstes Pisa-Zeugnis steht.
Ausgeflogen
Um rechtzeitig vor der Wahl Ruhe ins Volk zu bekommen, wurde in fieberhafter Eile das Markranstädter Hotel geräumt. Allerdings mussten die Gäste bei der überhasteten Aktion offenbar einige persönliche Habseligkeiten zurücklassen, die jetzt irgendwo zwischengelagert werden müssen. Da ist guter Rat teuer. Weil in der Tiefgarage in der Hordisstraße nur Autos parken dürfen, wurde dieses Fluggerät einfach vor der Einfahrt abgestellt.

Ohne Hirnverlängerung
Deutschland muss militärisch aufrüsten und das hat katastrophale Folgen! Weil für die Kabelfernsteuerung der neuesten Generation deutscher Drohnen kilometerweise Draht benötigt wird, sind für die Aufrechterhaltung von W-Lan-Verbindungen kaum noch Leitungen am Markt. Selbst die Verlängerungskabel für drahtlose Rückfahrkameras von Garmin sind über Nacht um satte 29,99 Euro teurer geworden.
Das Ende der Inflation
Auch in Markranstädt war die Inflation eines der größten Wahlkampfthemen. Auf die besorgten Fragen der Wähler, wieviel Cent man in Zukunft noch für einen Euro bekommt, wussten allerdings auch die Köpfe auf den Plakaten keine Antwort. Bis zu jenem Tag, als der REWE-Markt die Ängste der Bevölkerung mit einer Sonderaktion im Keim erstickte. Seither herrscht pure Freude in Markranstädt: Die Inflation ist vorbei, wir haben jetzt Exflation!

Weniger ist manchmal mehr
Während Markranstädt unter Wohnungsmangel sowie explodierenden Mieten ächzt und das Rathaus keinen Plan dagegen hat, zeigt der Leipziger Vermieter LWB, wie man das Problem allein unter Zuhilfenahme der Mathematik löst. Man senkt nicht die Mieten, sondern die Zahl der Mieterhöhungen. Die Gleichung geht auf, weil die Mieten der restlichen 62 Prozent der Bewohner um den Faktor x (vormals Twitter) umgekehrt reziprok sinken.
Tiny House war gestern
Und hier gleich noch ein wegweisendes Beispiel für erfolgreichen Kampf gegen die Wohnungsnot. Wer sagt denn, dass man nur in Wohnungen wohnen darf? Und so werden die Leser der Leipziger Lokalgazette durch die suggestive Bildauswahl sensibel darauf vorbereitet, wo sie ihren Lebensabend verbringen werden. Willkommen im Wohncampus Hauptbahnhof! Ist zwar ein wenig zugig dort, aber Hauptsache ein Dach über dem Kopf.
4 Kommentare
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Erst bei der Betrachtung des Titelfotos ist mir aufgegangen, was Olaf Scholz da ankündigt: Kanzler für 15 Euro Mindestlohn! Abgesehen davon, dass seine Leistung auch nicht mehr wert ist, könnte der Bundeshaushalt damit wirklich richtig sparen.
Wenigstens will er noch 15 Euro dafür haben. Merkel war 16 Jahre Kanzlerin – völlig umsonst.
Pollock wäre stolz auf die junge Generation, auch wenn sie ihn nicht kennen -.-
Pollock hätte auf Komponist umgeschult, wenn er das wüsste.