Obwohl er sich mit einem Stundenlohn von nur 15 Euro als billigster Kanzler aller Zeiten beworben hatte, wollte man Olaf Scholz nicht haben. Nicht in Deutschland und auch nicht in Markranstädt. Dabei waren den Wählern schon seine Ausreden zum Cum-Ex-Skandal viel zu billig. Offenbar steht das Haushaltsloch, das er mit einem Tagessalär von 120 Euro in den Bundesetat reißen würde, in keinem Verhältnis zu den Leistungen, die man ihm noch zugetraut hat. Aber wie lief die Wahl in Markranstädt sonst so?
Das Wahlergebnis in Markranstädt ist ein klares Statement gegen die Mobilitätswende: Sowohl der Sieger als auch der Zweitplatzierte stehen für Verbrenner.
Mit dem gelernten Kfz-Mechaniker Edgar Naujok (AfD) und Autohaus-Betreiber Dirk Heuter (CDU) standen sich zwei Kontrahenten gegenüber, die buchstäblich Benzin im Blut haben.
Am Ende hatte der Christdemokrat aber ein paar PS zu wenig unter der Haube und wurde vom blauen Boliden regelrecht überrundet.
Windeln aus Oggersheim
Die klaren Sieger in den Markranstädter Wahllokalen waren die AfD und ihr Frontmann Edgar Naujok. Und das nur drei Monate nachdem der Neu-Göhrenzer mit rheinland-pfälzischem Migrationshintergrund als einer von nur drei AfD-Kameraden dem 15-Euro-Kanzler Olaf Scholz das Vertrauen ausgesprochen hatte.
Ob das Markranstädter Wahlvolk damit auch einen Erwartungsvorschuss in die Urnen gestopft hat, gilt indes als ziemlich wahrscheinlich. Denn in Naujoks Adern fließt das gleiche lokale Plasma wie einst im Körper von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl. Die Töpfe, in denen die Windeln beider Politiker einst ausgekocht wurden, standen in Oggersheim.


Zumindest konnte CDU-Herausforderer Heuter auch eine dreistellige Wählerzahl mit ins traute Heim nach Kitzscher nehmen. Das war allerdings auch schon alles, was er sich an die Wände der Showrooms in seinen Autohäusern nageln kann.
CDU gewinnt bei Alphabeten
Interessante Interpretationen haben indes die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen Direktwahl und Briefwahl zugelassen. Während die AfD in den Wahllokalen ihre Gegner regelrecht überrundet hat, konnten auf dem anderen Parkett in Markranstädt die Christdemokraten punkten. Die Konservativen lagen bei der Briefwahl klar vorn und das sollte wohl zeigen, dass deren Wähler lesen und schreiben können.
Bildungselite sitzt in Göhrenz
Apropos: Einzig die Ortschaft Göhrenz verdiente sich am Wahlabend mit 100 Prozent gültiger Stimmen die Bestnote in der Pisa-Studie. Dieses vor allem kulturell historische Ergebnis wurde nach Meinung von Experten allerdings dadurch begünstigt, dass die sorbische Minderheit in Markranstädt nicht mit einer eigenen Liste angetreten war.
Abschließend senden wir einen herzlichen Dank an die 105 Markranstädter Wahlhelfer, die in den 13 Direkt- und 2 Briefwahllokalen für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.
6 Kommentare
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Da bin ich mal gespannt, was der Pilot des blauen Boliden in den nächsten vier Jahren so für Markranstädt rausholt. In den letzten drei Jahren wars ja gleich null. Rein mathematisch würde es sogar dann dabei bleiben, wenn er diese Leistung jetzt mit 10 oder sogar 100 multipliziert. Aber wie heißt es doch gleich im Sprichwort? „Des Volkes Wille ist Opium für den Apfel, der nicht weit vom krähenden Hahn auf dem Mist schwimmt.“ oder so ähnlich.
Der Spruch geht anders: „Die Muschi ist kein Grammophon, sie spielt auch keine Lieder. Sie ist nur ein Erholungsheim für steif geword’ne Glieder.“
So wandelt sich die Wahl zu einem Antriebsmodell für die bekannte Drehtür der Politikposten.
Wer braucht da schon Wind und Sonne.
Zur Osterzeit wird sich zeigen, wer aus dem Ei schlüpft. Vielleicht nicht unser Olaf, aber das Mannschaftstrikot bleibt.
Diesmal als Koalitonspartner unseres, von Allen gewollten, neuen Kanzlers.
Sie meinen wirklich, die neue Regierung hält bis Ostern durch? Respekt: Optimisten wie Sie braucht unser Land!
Die MN haben mal wieder durchgearbeitet und waren schnell am politischen Puls der Zeit. Und vielen Dank auch für die Grafiken! Sie zeigen auf eindrucksvolle weiße die Wahlentscheidung der Markranstädter. Nach diesem Wahlergebnis von Markranstädt bleibt dem künftigen Bundeskanzler Merz nur eine Koalition mit der AfD. Das passt auch In unserer Zeit, viele wünschten sich einen Dealmaker, einen Vertreter der Wirtschaft, keinen Politiker, der um Mehrheiten ringt. Doch aus SPD Sicht hat Manuela Schwesig bereits die richtigen Worte gefunden, wenn sie meint, es sei: „Total offen«, ob die SPD mit der Union koaliere.“ Auch plädiert sie für eine SPD Mitgliederbefragung. Ich freue mich schon drauf und stimme mit „Nein!“
Vielen Dank für das Lob, aber das ist zu viel der Lorbeeren, denn wir mussten zum Glück nicht durcharbeiten. Den Artikel hatten wir schon im Dezember fertig, mussten im Prinzip nur noch auf das Plakat von Olaf Scholz warten. Es wurde uns aber auch sehr einfach gemacht. Die CDU hat die Migrationspolitik von der AfD gemaust, die SPD hat für das Rennen um das Kanzleramt einen toten Gaul gesattelt und alle anderen Bewerber wurden in den öffentlich-rechtlichen Medien in B-Kämpfe für Reha-Sportler geschickt. Dass Robert Habeck von ARD und ZDF so peinlich hofiert wurde, dass es sogar einigen Grünen zu unangenehm wurde, konnten wir zwar nicht wissen, aber auch das ist zum Glück nochmal gut gegangen. Die beste Nachricht: Nach jedem Merz kommt unweigerlich ein 1. April und auf den freuen wir uns.