Da rechnet man fest mit einem weiteren satirischen Feuerwerk aus der vierten Etage – und dann wird das Event plötzlich abgesagt. Aber nicht nur das. Während sich die Lallendorfer Mandatsträger Sorgen um die Streitkultur und vor allem sich anstauende Bürgerfragen machen, denkt niemand an die Markranstädter Nachtschichten. Für uns ist eine abgesetzte Stadtratssitzung gleichbedeutend mit einem vierwöchigen Berufsverbot. Wo bleibt der solidarische Aufschrei aus der Bürgerschaft?

Zum Glück gab es im Laufe der Woche eine Erfolgsmeldung auf ganz anderem Parkett: Die Markranstädter Nachtschichten haben einmal mehr ihren sich selbst auferlegten gesellschaftlichen Bildungsauftrag erfüllt!
Wir erinnern uns: In der Lehranstalt nahe einer der meistbefahrenen Transitrouten Deutschlands hatte sich der pädagogische Körper eine eigene Strategie zurechtgelegt, um das Klassenziel zu erreichen. Das Motto: Wenn die Schüler nicht zum Pisa-Ziel gelangen, muss das Pisa-Ziel eben zu den Schülern kommen. Und so sah diese Lösung aus:
Nach einem dezenten Hinweis der Markranstädter Nachtschichten erfolgte nun das längst fällige Umdenken, gepaart mit einer Rückkehr zu den Grundregeln der deutschen Rechtschreibung.
Mit ausnahmslos positiven Folgen. Unser Volkskorrespondent frohlockte in Anbetracht seines Fotos: „Jetzt ist unsere Rente wirklich sicher!“ Und der Lehrkörper muss jetzt nicht mehr den Kindertag feiern, sondern darf in voller Würde den unter Schülern auch als „Opferfest“ bekannten Lehrertag begehen.
Dass man an der Schule ganz von allein darauf gekommen ist und das nichts mit den im Markranstädter Westen auf dem Index stehenden Nachtschichten zu tun hat, versteht sich von selbst. Wir feiern trotzdem.

Apropos Bildung: Wer im Biologie-Unterricht seine Ohren gespitzt hat, weiß zumindest theoretisch, wie Kinder in den Bauch der/des Mutternden gelangen. Im Umkehrschluss erklärt der Akt auch, wie man die Entstehung einer Lendenfrucht verhindert.
Die Bienen …
Dazu muss einfach nur der Weg der Spermien hin zum Uterus unterbrochen werden. Deshalb forschten Wissenschaftler auf der Suche nach neuen Wegen der Geburtenkontrolle bislang stets im anatomischen Untergeschoss des menschlichen Fruchtkörpers.
Der Kinder in den Bauch quatscht
Mit einem ganz neuen Ansatz sorgten jetzt Medizin-Journalisten des Fernsehsenders n-tv für Aufsehen.
Weil er schon mehr als 500 Kinder gezeugt hat, sollte einem Samenspender nun das Handwerk gelegt werden. Das geschieht üblicherweise so, dass man das dazu erforderliche Werkzeug unbrauchbar macht, indem man beispielsweise ein Kondom drüber zieht. Das hat man auch in diesem Fall getan, allerdings sozusagen auf höherer Ebene.
Der MN-Tagestipp
Vergessen Sie einfach mal, was Sie im Bio-Unterricht gelernt haben und lassen sich statt dessen auf die Szenen ein, die Ihnen jetzt gerade so durch den Kopf schießen. Vielleicht hilft Ihnen dabei auch dieses Angebot einer norddeutschen Bäckerei?

Das war zu erwarten: Kaum hatte das Seniorenfernsehen des MDR über die nahende Vogelgrippe berichtet und für das kommende Osterfest den Katastrophenfall ausgerufen, waren anderntags in Markranstädt die Eier alle. So lässt sich der Markt ankurbeln. Hat schon damals beim aufziehenden Corona-Virus mit dem Klopapier hervorragend geklappt.
Mache Eier, die werden knapp!
Allerdings mit einem Unterschied, der den Intellekt des homo marcransis in nicht gerade hellstem Lichte strahlen lässt. Mit dem anno 2020 gehorteten Klopapier kann man notfalls auch heute noch seine Andreasspalte auskratzen und die Manschette polieren. Anders ist das mit den Eiern. Zwar ist Ostern schon in sechs Wochen, aber einem Ei hat der Schöpfer lediglich eine Haltbarkeit von vier Wochen bis zum Verzehr ausgestellt.

Kein Fake: Dieses 100-jährige Ei lag vor 14 Tagen auf dem Teller eines Markranstädters, der in China die landestypische Küche genießen wollte.
Aber keine Angst, man kann Eier auch weit nach dem Verfallsdatum noch genießen. Die Chinesen machen uns das mit ihrer Spezialität der „100-jährigen Eier“ vor. Wie das aussieht, hat kürzlich ein MN-Leser aus Markranstädt auf seiner Reise durch das Reich der Mitte erfahren und uns sogleich ein Foto davon geschickt.
Es war leider sein letzter Kontakt mit uns. Seither hat er sich nicht mehr gemeldet. Als Optimisten vermuten wir, dass er auf den Geschmack gekommen ist und mit den Chinesen jetzt einen Deal mit „100-jähligen Eieln aus Malklanstädt“ aushandelt. Davon wird es zu Ostern so viele geben, dass wir ruhig ein paar davon abgeben können.
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