Neues aus der vierten Etage – der erste Teil

Irgendwie hat es das Schicksal gut mit uns gemeint. Einer inneren Eingebung folgend, ist das MN-Team am Donnerstag zu dritt im KuK aufgeschlagen. Ein stiller Beobachter und zwei Schriftkundige. Die Aufgabe: Zwei Berichte parallel – einer vom Lallendorfer Ureinwohner Claus Narr und einer aus Sicht der Neubürgerin Pici Formes. Das Ziel: Glaubwürdigkeit erreichen. Die MN werden bekanntlich bis hoch nach Hamburg gelesen, aber schon einen Meter jenseits des Floßgrabens glaubt uns kein Mensch, dass das von uns beschriebene Treiben in der vierten Etage wahr ist. Und gleich gar nicht hätte man uns auch nur ein Wort von dem geglaubt, was am Donnerstag an der Ratstafel geschah. Voilá – hier ein Auszug dessen, was sich allein in der ersten halben Stunde zugetragen hat. Den Rest liefern wir Ihnen später. Selbst das Internetz hat nicht genug Platz für alles auf einmal.

Was der Ureinwohner sah

Bevor es an der Ratstafel richtig zur Sache geht, müssen die Abgeordneten der Tagesordnung zustimmen. Da wärs schon mal gut, wenn man wüsste, welche der Versionen grade gilt.

Die aus dem Internet wars jedenfalls nicht. Sie war eh erst knappe zwei Tage online und enthielt Punkte, die inzwischen bereits abgesetzt waren. Um 15:34 Uhr, also rund drei Stunden vor der Sitzung, gingen manchen Abgeordneten dann per Whatsapp die anderen Änderungen zu. Inklusive des Wunsches, außerdem die Tagesordnungspunkte 21 bis 23 abzusetzen. Absender: Nadine Stitterich. Wohl dem, der ständig auf sein Handy guckt.

Volker Kirschner offenbar nicht. Von diesem kurzfristigen Akt digitaler Mitteilsamkeit inspiriert, trat der CDU-Medizinmann ans Mikro und zitierte Heinrich Heine. „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“ Er habe auch schlaflose Nächte, „weil wir nichts erfahren“, kritisierte der Doc die mangelnde Kommunikation. Die Prinzessin bedankte sich artig für den Redebeitrag und versicherte: „Danke Herr Kirschner, wir arbeiten immer an der Kommunikation und bemühen uns weiterhin.“ Für Leute mit traumatischer Kindheit hörte sich das eher an wie: Gut Volker, dann darfst du jetzt deine Hosen wieder hochziehen und dich hinsetzen! Aber ich möchte sowas nicht noch mal erleben, hörst du?

Es half nichts, die Diskussionen um die Tagesordnung gingen weiter. Zur Erklärung: Die Punkte 21 bis 23 drehten sich um Schule, Kita und so Zeugs halt, das mit der Aufzucht der Brut zu tun hat. Nummer 21 und 22 stammen aus der Feder der AfD, Punkt 23 von den Linken. Deren Chefin hat die Absetzung offenbar initiiert, damit alle drei in ihren Wesensmerkmalen zusammenhängenden Punkte erst mal im Rahmen des INSEK beraten werden.

Das sah AfD-Chef Bodo Walther nicht so und kündigte an, seinen Antrag nicht zurückzuziehen. Verständlich, denn schließlich hat er ihn extra eingereicht, damit er auch behandelt wird. Das hat selbst der Brigadeleiter der SPD so gesehen. „Wir werden dagegen stimmen müssen, obwohl wir nicht dagegen sind“, gab Frank Meißner der Bürgermeisterin eine letzten Chance, ihr Ansinnen noch einmal selbstkritisch zu hinterfragen.

Als sie darauf verzichtete, war die Büchse der Pandora endgültig geöffnet. Es begann ein bunter Abstimmungstumult, wie ihn Markranstädt in seiner 736-jährigen Geschichte noch nie erlebt hat. Selbst als 1633 die Holk’schen Reiter einfielen, ging es geordneter zu.

Erst schien es, als wollte Nadine Stitterich einlenken und die AfD-Anträge auf der Liste lassen. Da sie offenbar unbedingt irgendwas streichen wollte, entschied sie sich für den Antrag der Linken. Wie von einer gesprungenen Polsterfeder getroffen, schnellte die derart gestrafte Heike Kunzemann daraufhin hoch und heizte mit Vmax zum Mikro. „So war das aber nicht gemeint“, begehrte sie auf.

Na gut, dann also abstimmen. Man muss ihnen schließlich was zu tun geben, den Stadträten, sonst kommen sie auf dumme Gedanken und wollen vielleicht noch mitregieren. Aber noch während die Räte zur Abstimmung aufgefordert wurden, wollte Jens Schwertfeger doch tatsächlich erst mal den Text des Beschlusses hören. Angeblich nur um zu wissen, worüber er abstimmen soll, der pingelige Pedant.

Zum Glück hatte da schon eine Mehrheit versehentlich abgestimmt. Wofür auch immer. Als man sich beim Addieren verzählt hat (sowas kommt nur raus, wenn mehr Stimmen abgegeben wurden als Leute im Raum sind), hätte Schwertfeger seine zweite Chance gehabt, doch er ließ sie, vom ersten Wirkungstreffer sichtlich gezeichnet, verstreichen.

Dafür nutzte er dann aber einen dritten Anlauf, der sich ihm völlig unerwartet bot. Normalerweise ist es ja so, dass erst gefragt wird, wer zu irgendwas zustimmt und danach die Gegenprobe erfolgt, wer dagegen ist. Nicht so in Lallendorf, wo die Tagung eines Stadtrats jede Elferratssitzung zur Trauerfeier degradiert. Nach der Abstimmung, wer dafür ist, dass die Tagesordnungspunkte abgesetzt werden, ließ Nadine Stitterich die Frage folgen, wer … nein, nicht wer dagegen ist, sondern wer dafür ist, dass die Punkte auf der Tagesordnung bleiben.

Jens Schwarzer, der (Nomen est Omen) in den Reihen der CDU sitzt, reagierte geistesgegenwärtig korrekt, indem er gleich beide Karten hob und quasi mit jein stimmte. Fast hätte man in den Besucherreihen dem Trugbild verfallen können, dass sich Schwarzers Mundwinkel am Hinterkopf begegnen. Dass dieses einzige ehrlich abgegebene Votum bei der Zählung nicht mal aufgefallen ist, kann vernachlässigt werden. Zu diesem Zeitpunkt, als das Panoptikum im Chaos versank, kam es auf so eine Marginalie eh nicht mehr an.

Lediglich Jens Schwertfeger wollte sich mit diesem Akt femokratischer Demokratur nicht abfinden und erlaubte sich die Frage: „Wir haben jetzt zu einem Punkt zweimal mit Ja gestimmt. Geht sowas?“ Tja, was denkt er denn? Klar geht das. Zumindest in Markranstädt. Was glaubt er, wo er ist?

Wie auch immer die Abstimmung interpretiert wurde, die Tagesordnungspunkte waren damit abgesetzt. Weil laut Sächsischer Gemeindeordnung ein Antrag spätestens in der zweiten Sitzung nach seiner Stellung auf die Tagesordnung kommen und behandelt werden muss, kündigte AfD-Fraktionschef Bodo Walther an: „Ich behalte mir vor, das Verwaltungsgericht anzurufen.“ So ein Mist aber auch. Das war so lustig bis dahin und jetzt wird’s wieder ernst, nur weil einer keinen Spaß versteht.

Claus Narr

Was der Neubürger sah

Jeder Neubürger der Stadt Markranstädt sollte eine öffentliche Stadtratssitzung besuchen. Schon allein um einschätzen zu können, ob und wie er sich jemals hier integrieren könnte. Die vergangene Sitzung im KuK könnte den interessierten Neu-Markranster allerdings volley zurück ins Immobilienbüro getrieben haben, um seine Unterschrift unter dem neuen Miet- oder Kaufvertrag fürs Grundstück so schnell wie nur irgendwie möglich wieder zurückzuziehen.

Wenn man sich als interessierter Bürger zur donnerstäglichen Sitzung diesmal etwas verspätet haben sollte, könnte man schon etwas verwirrt Platz genommen haben: Wie? Schon eine halbe Stunde vorbei und die wissen noch nicht mal, ob sie die Tagesordnung annehmen? Hoffentlich wissen sie wenigstens, worüber sie abstimmen. Ha ha ….

Die emsig lächelnde Bürgermeisterin versucht zu erklären, warum Änderungen der Tagesordnung erst am gleichen Tag mitgeteilt werden konnten, oder vielleicht auch leider mal gar nicht: Es gibt Krankheitsfälle im Rathaus, deshalb wurden geplante Änderungen in der Tagesordnung aus technischen Gründen nicht rechtzeitig veröffentlicht.

Und der Neubürger erfährt nur durch Gewisper mit dem vermummten Nebensitzer, dass es um drei Tagesordnungspunkte geht, die entweder alle drei, oder vielleicht auch nur zwei von drei, vielleicht auch nur einer, dann doch erst in den Ausschüssen erörtert werden sollen oder erst bei der nächsten Stadtratssitzung.

Irgendwann stellt der Neubürger fest, dass es wohl um Bildung geht, also zunächst um die Vorstufen von Lesen und Schreiben. Aber egal, Bildung geht ja uns alle an.

Dass die Bildung hier im Gremium im Überfluss vorhanden ist, ahnt der Neubürger, als eine in Ehren ergraute Eminenz fehlerfrei Heinrich Heine zitiert. Mit leichter Abwandlung allerdings, dass er sich mit schlaflosen Nächten rumschlägt, in denen er in Markranstädt an Markranstädt denkt. Der Poet unter den Lokalpolitikern fühlt sich vom modernen Informationsfluss via I-Pad, I-Pot, I-Phone oder I-Bemme abgeschnitten.

Ebenso analog äußert sich ein deutsch-alternativer Fraktionsvorsitzender, der als Stadtrat der Verwaltung den Rat gibt, die Punkte, bei denen es um Schulen und Bildung geht, auf der Tagesordnung zu belassen. Er begründet das mit der seit der Weimarer Republik überholten Vorstellung, dass der Stadtrat als demokratisch legitimiertes Gremium über solche Punkte zu entscheiden hat und nicht ein abstraktes Stadtentwicklungskonzept, das niemand gewählt hat.

Und dann sollte es ja auch endlich um die Wahl gehen. Nicht um Schule oder nicht, nicht um Bildung oder Unbildung, nicht um Heine oder Bohlen … nein, reinweg darum, ob die Tagesordnungspunkte auf derselben bleiben sollten oder nicht.

Oder ob einer oder zwei bleiben sollten, und wie man diese komplexen Sachverhalte am besten so formuliert, dass alle Stadträte wissen, wann sie ihre Kärtchen heben müssen. Das war letztendlich die schwerste aller Geburten. Die Bürgermeisterin meisterte sie noch in der ersten Sitzungsstunde bravourös wie jede Mehrfachgebärende.

Die Bildungspunkte kommen weg. Na gut, denkt der Neubürger mutig, jetzt ist noch Bürgerfragestunde, jetzt kriege ich raus, wie die Leute hier ticken.

Der erste Fragesteller, grauhaarig, wird von der liebenswürdigen Bürgermeisterin als „junger Mann“ betitelt, was ihn nicht so sehr freut, wie es wohl sollte, denn er fragt, wie viele Fälle von Impfbetrügern es in Markranstädt denn gegeben hätte. Keine gäbe es, lautet die nette Antwort der Bürgermeisterin, und der jugendliche Mensch im impfwürdigen Alter hätte diese Antwort auch schon schriftlich erhalten.

Der nächste Fragesteller, augenscheinlich von Natur aus schon immun, dessen Maske im grauen Gesichtspullover ein tapferes Partisanendasein zu führen schien, wurde, bevor er nur sprechen konnte, von der mittlerweile etwas angestrengt lächelnden Bürgermeisterin ermahnt.

Er möge seine Fragen auch als solche formulieren und auf den Punkt kommen. Offenbar genießt der Mann hier einen nachhaltigeren Leumund als die Chefin vorn auf dem Thron.

Seine erste Frage, einer öffentlichen Bedürfnisanstalt am Bad gewidmet, wurde beantwortet, seine zweite, die Rußrindenkrankheit betreffend, konnte jedoch nicht abschließend behandelt werden: Die unermüdliche Lächlerin bekannte, diese Pilzerkrankung vordringlich der Ahornbäume sei „ein altbewährtes Thema“, der Befall in Markranstädt jedoch nicht von der Stadtverwaltung verschuldet.

Die dritte Frage des haarigen Herren bekam der Neubürger nicht mehr mit, denn sein Entschluss, Bürger Markranstädts zu werden, war bereits in seinen Grundfesten erschüttert. Gerade erst aus dem Westen geflüchtet, jetzt auch aus dem KuK und demnächst auch aus Markranstädt.

Auf dem Heimweg grübelt er darüber, ob er vielleicht doch lieber nach Schkeuditz umziehen soll? Dort gibt es Wohnungen, die von der Krankenkasse bezahlt werden, das Refugium ist überdacht und dort sind alle Bürgermeister.

Pici Formes

 

15 Kommentare

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    • Ein aufmerksamer Bürger auf 18. April 2021 bei 21:10
    • Antworten

    Unglaublich, welchen Kulturverlust man hinnimmt nicht in den Stadtrat zu gehen!?

    Als „aufmerksamer Bürger“ ist es mir leider nicht mehr möglich, aufgrund meiner altersbedingten Versehrtheit und Gebrechlichkeit, trotz Klarheit im Kopf, wie auch die „Königin aus Großlehna“ erst vorige Woche für sich groß und öffentlich in Anspruch genommen hat, an dem KULTURELLEN EVENTS UNSERER STADT , DEN SITZUNGEN DES STADTRATES IM KUK teilzunehmen! SCHADE!

    Ja, das waren einmalige Höhepunkte in meinem Leben hier im Ratssaal in den letzten 20 Jahren mit den drei sehr unterschiedlichen Bürgermeistern und der einen Bürgermeisterin hier in Lallendorf, die man hier erleben durfte, wo JEDER BÜRGER glaubte, mit MEHR Turbulenzen, Falschmeldungen, Intrigen, Halbwahrheiten, Zoff, mangelnder Empathie, Fehlentscheidungen, geglaubten Erfolgen und ausgesessenem Unvermögen, auch Lügen die die sogenannten „MARKRANSTÄDTER VERHÄLTNISSE“ lange kennzeichneten, GEHT NICHT NOCH MEHR !!! WELCH EIN IRRTUM WIE SICH JETZT HERAUS STELLT!!!!!! WAHNSINN!!!!!

    Aber wie ich jetzt aus diesem satirisch und inhaltlich sehr kreativ, vor allem plastisch auch als nicht Anwesender hervorragend, auch noch mit Unterstützung der Qualitätspresse, die letzte Sitzung des Stadtrates nachvollziehen kann, werden wir in unserem schönen Markranstädt, nach 147 Tagen „Prinzessin Stitterich“ LEIDER NOCH GANZ ANDERE ZEITEN ERLEBEN MÜSSEN!!! UNSER NEUER STERN AM HIMMEL DES ZSCHAMPERTS HAT NOCH 2.408 RESTTAGE ZUM KREATIVEN HANDELNS UND WACHSENS, IM STIL DES LETZTEN DONNERSTAG VOR SICH!!!!!!!!! TOLL >>>> WAS UNS NOCH ERWARTET!!!

    Es sei denn diese Prinzessin entwickelt sich weiter auch zu einer Königin, vielleicht sogar im Stil der Königin von Frankreich, Marie Antonette die sich und die Welt so veränderte, indem Sie dann in ihren Resttagen, (hier in Lallendorf nur noch 2.408 Tage), gar nicht mehr dabei sein durfte!!

    Deshalb ist es nun wirklich an der Zeit, dass unsere tollen STADTMÖBEL nach nunmehr 2.843 Tagen nach der einstimmigen Beschlussfassung durch den Stadtrat von Markranstadt, noch vorher ohne weiteren Boykott, d.h. Verzögerung durch unsere derzeitigen Prinzessin, unverzüglich montiert werden!!!

    Ein aufmerksamer Bürger

  1. Als Politlaie und bei der legendären Stadtratssitzung nicht anwesend gewesen, verstehe ich das ganze Theater nicht. Vor der Abstimmung waren, dem MN-Bericht entsprechend, die Fragen verständlich und in korrektem Deutsch gestellt, ( wenngleich offenbar nicht in der bisher üblichen Weise, dass man als 2. nur den Begriff „Gegenprobe / „wer ist dagegen?“ ausrief.)
    Wer aufmerksam zugehört hat, sollte bei der 2. Abstimmung kein Problem gehabt haben. Deutsch ist eine schöne aber auch schwere Sprache, die zu einem Satzinhalt viele Formulierungsmöglichkeiten zuläßt. Waches Zuhören dezimiert demnach Mißverständnisse. Wenn vielleicht die Prinzessin nur mal getestet hat, ob alle abstimmungsberechtigten Anwesenden noch richtig wach sind, dann wäre die Ursache des Tumultes doch jenen schläfrigen Stadträten zuzuschreiben! Oder???
    Deshalb bin ich für weiter so und, wo es möglich ist, weg mit dem betonierten Verwaltungsdeutsch!

    1. Sie sind nicht die Einzige, die das nicht versteht. Aber dass aufmerksames Zuhören allein nicht reicht, erschließt sich wirklich nur dem, der dabeigewesen ist. Kommen Sie einfach selber mal hin, es ist ins KuK nicht so weit wie es für Siedler nördlich der Bahnlinie klingt.

    • Bodo Walther auf 17. April 2021 bei 21:31
    • Antworten

    Liebe Nachtschichtler, sowohl Euch als auch der Investgativjournalistin Rita Kimmkorn vom Leipziger Tagespropheten sei mal gesagt: Eine Stadtratssitzung ordentlich vorzubereiten ist nicht Job der Bürgermeisterin, sondern des dafür zuständigen (und offensichtlich überforderten) Amtsleiters.

    1. Der kann aber jetzt wirklich nicht daran schuld sein. Zumindest das muss man eingestehen: In Sachen Personalreinigung wird ja im Rathaus wirklich durchgegriffen. Die Verwaltung ist inzwischen um 7 (in Worten: SIEBEN) Gehaltsempfänger leichter geworden und der Amtsleiter ist trotzdem noch da. Kann ja nur heißen: An ihm kanns nicht liegen.

    • Georg Deimler auf 17. April 2021 bei 12:35
    • Antworten

    Verfilmen, eine sehr gute Idee. Für die Rollen der Zarin und ihrer Vasallen brauchte man richtig gute, streitbare Darsteller.
    Die Rollen der öffentlichen Besucher könnten ja einige Ureinwohner von Markran’s übernehmen.
    Der Titel der Serie: nicht „Heute – Show“, nicht „Tagesshow“ sondern die „Rat-Los-Show“ live von der Stadtratssitzung in Markranstädt.

    Leider, kam mir was Wichtiges dazwischen, so konnte ich an dieser vielsagenden Sitzung nicht teilnehmen.
    Aber letztlich bin ich froh darüber, denn ich bin ein radikaler Karneval – Muffel.

    Warum sollen denn die Querelen vor der Bürgermeister*innen Wahl nicht danach weiter geführt werden, das ist doch nur konsequent.
    Jede Stadt bekommt das Regime, welches es verdient hat oder in der Demokratie, welches es gewählt hat.

    1. Ach so, gleich eine Serie… Da müssten Sie dann aber doch mal live vor Ort erscheinen und das Drehbuch mitschreiben. Anfangen könnte man ja mit: Es war einmal…

  2. Da habe ich am Donnerstag wohl etwas verpasst. Wenn das so weiterläuft kann es sein, dass das KuK geschuldet fehlender kulturellen Angeboten als Veranstaltungsort zu klein wird. Da könnte man ja die Aufführung in die Stadthalle verlegen. Noch ein Tipp an die Bürgermeisterin: Jens Spiske würde sich perfekt als Referent eignen.

    1. Ein a.D. als Referent? Wäre das nicht kommunalpolitischer Inzest?

    • Bürger auf 17. April 2021 bei 11:24
    • Antworten

    Da hat man offenbar was verpasst, wenn man nicht anwesend war.
    Habe ich zu zeitig auf den Kalender im Netz gesehen?- bestimmt, und war ja auch was mit der Testpflicht vorab…aber,
    Hauptsache, Egon hat einen Plan.
    In freudiger Erwartung auf den Folgeteil bedanke ich mich für Eure Berichterstattung , wie gewohnt köstlich und kreativ.

    1. Mächtig gewaltig, gelle? Also wir brauchen: ein abgebrochenes Streichholz, eine Stoppuhr, das Mundstück von einem kaputten Luftballon und eine 15 Cent-Münze…

  3. Monty Python in Markranstädt !
    Köstlich ! Habt ihr schon mal darüber nachgedacht das Treiben im Rathaus verfilmen zu lassen ? Gewisse Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen. Nur wer soll die Rolle der Prinzessin übernehmen? Cyndi aus Marzahn?
    DANKE Ihr habt dieses Trübe Wochenende gerettet.

    1. Das gäbe rechtliche Probleme. Den Film gibts schon: „Denn sie wissen nicht was sie tun“

    • Ulrich NASER auf 17. April 2021 bei 7:51
    • Antworten

    Nach der Stadtratssitzung, auf dem Weg vom Kuk zur Parkstraße, ließ eine Teilnehmerin vor mir ihrer Entrüstung freien Lauf: „Diese Verwirrung am Anfang der Stadtratssitzung war doch abgekartet. Der Bürgermeisterin bricht mit der AfD ihre strategische Machtbasis weg.“ Das war für mich zu hoch, deshalb fragte ich: „Wie kommen sie denn auf diesen Gedanken?“. „Nun,“ sagte sie, „ein Teil der CDU, die Freien Wähler Markranstädt e.V. sowie die AfD waren bisher sichere Mehrheitsbeschaffer.“ Drauf ein anderer, der hinter mir lief: „Soweit denkt die Bürgermeisterin nicht, die heutige Stadtratssitzung hat das gezeigt, sie regiert lieber.“ Das wollte der links neben mir aber so nicht stehen lassen. Gebildet wie er war, kannte er die alten Griechen in ihrer Polis und wusste, wie die damals abgestimmt haben. Und meinte abschließend: „Das Durcheinander in der Stadtratssitzung zeigt deutsche Vergangenheit. Weder im Kaiserreich, der NS-Zeit, noch in den Jahren der DDR konnten demokratische Spielregeln eingeübt werden.“

    1. Haben Sie sich die Dialoge gemerkt oder heimlich mitgeschnitten? Aber wie auch immer, es lohnt sich, Luthers Maxime zu folgen: Dem Volk aufs Maul geschaut …

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