Regional ist genial: Ihre MAKARENA-Einkaufsliste

Arbeit ist der Freude Würze, vor dem Festkleid kommt die Schürze! Von DDR-Fernsehkoch Drummer über Westgaumen-Papst Biolek bis hin zu Lichter, Lafer und Mälzer – alles Männer. Mag sein, dass manche von denen tatsächlich besser kochen können, in Sachen Planung sind ihnen die Frauen allerdings weit überlegen. Unsere MN-Feen jedenfalls haben mächtig gelacht angesichts des Vorhabens, am kommenden Wochenende schon Makarena essen zu können. Und in der Tat haben sich die federschwingenden Männer hier eklatant überhoben. Erst muss ja mal die Einkaufsliste erstellt und dann auch eingekauft werden. Der Schmaus kann also erst am Wochenende darauf erfolgen.

Will heißen: Am kommenden Sonntag gibt’s in Markranstädt noch mal importiertes Industriefutter vom globalen Fließband. Also, auf gehts! Hier ist die Einkaufsliste.

Wie angekündigt, soll Makarena-Schweinebraten auf den Tisch kommen. Um den Hauptgang zu einer unvergesslichen Gaumenfreude werden zu lassen, wird das Menü mit einem Entree aus Kohlrabi-Cremesuppe an Kartoffelwürfel und einem Apfel-Weißwein-Dessert als verdauungsförderndes Digestif umrahmt.

Alles Makarena oder was?

Das Rezept und die Gebrauchsanweisungen für Herd, Töpfe und Werkzeuge brauchen wir noch nicht. Erst mal müssen Sie, liebe Leser, Ihre Hausaufgaben erledigen und die erforderlichen Zutaten auftreiben. Dazu haben wir Ihnen alle erforderlichen Inkredenzien fein säuberlich aufgeschrieben.

Einfach anklicken, ausfüllen und zurückmailen.

Einfach anklicken, ausfüllen und zurückmailen.

Entweder per Klick auf diesen Link oder auf das Bild können Sie die Zutatenliste öffnen. Tragen Sie einfach ein, wo Sie welche Produkte makarena kaufen (oder kaufen würden).

Wenn Ihnen bei der einen oder anderen Zutat nichts einfällt, lassen Sie das Feld einfach frei. Anderen fällt dazu vielleicht was ein und so wird die Liste komplett. Gerne können Sie Ihre Vorschläge auch einfach so per E-Mail schicken.

Ein Hinweis noch: Große Einkaufsmärkte sind natürlich nicht per se ausgeschlossen. Auch dort werden mitunter regionale Produkte angeboten, die in die Liste aufgenommen werden können.

Und man sollte seine Gedanken auch nicht abrupt an den Grenzen der Stadt und ihrer Ortschaften enden lassen. Die Region zählt, nicht die Zinnen der Stadtmauern. Schließlich lebt eine Metropole wie Markranstädt davon, dass die in den umliegenden Wäldern hausenden Fronarbeiter ihre Waren in der Stadt zu Markte tragen dürfen.

Der Tisch ist gedeckt! Was serviert wird, liegt an Ihnen.

Der Tisch ist gedeckt! Was serviert wird, liegt an Ihnen.

Vorrang hat alles, was in unserer Gegend erzeugt oder wenigstens veredelt und letztendlich auch hier zum Verkauf angeboten wird.

Füllen Sie das Formular der Einkaufsliste einfach so weit aus, wie es Ihnen möglich ist oder Sie Lust haben und schicken es uns per E-Mail an redaktion@nachtschichten.eu bis kommenden Freitag, den 5. Februar zurück.

Aus den eingegangenen Infos erstellen wir dann eine komplette Einkaufsliste inklusive Tourenplan, die dann am Montag veröffentlicht wird. Da haben Sie dann eine ganze Woche Zeit, um die Aufgaben zu planen und die Hauptleistung des Besorgens unter den Beherbergten Ihres Haushalts zu verteilen.

Pünktlich zum beginnenden Wochenende kommt dann (voraussichtlich am 13. Februar) die in verständliches Prosa gefasste „Makarena-Kochshow“, in der Ihnen erklärt wird, wie die Zutaten zu einem wahrhaft festlichen Sonntagsmenü verarbeitet werden, ohne dass die Küche in die Luft fliegt.

Abschließend noch ein Hinweis aus dem Paralleluniversum der Realsatire. Natürlich sollen auch die regionalen Erzeuger und Anbieter die Möglichkeit nutzen, auf diese Weise auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Einige haben das schon kreativ genutzt, andere warten noch.

Ein Grund für Zurückhaltung wurde uns vergangene Woche telefonisch serviert. Man finde die Idee toll und wolle sich auch beteiligen, hieß es da. Allerdings erst mal ohne öffentliches Bekenntnis, denn: „Es ist ja immerhin nichts Offizielles, was sie da machen.“

Banges Zögern zwischen warten und starten

Da haut’s dich vom Hocker. Soviel kannst du dir als Satiriker gar nicht einwerfen, um auf solche Pointen zu stoßen. Aber man muss das respektieren. Die Geschichte hat gezeigt, dass es schon immer besser war, auf staatliche Wettbewerbsinitiativen (ebenso wie auf Corona-Hilfen) zu setzen. Wo kommen wir da hin, wenn sich die Menschen selbst organisieren?

Erst wenn Makarena vom Rat des Kreises zum Jugendprojekt gekürt wurde, dürfen Ideen wie die Eröffnung von Annahmestellen für Obst und Gemüse straffrei umgesetzt werden. Die Mutigen, die es nicht erwarten können und sich trotzdem selbst helfen, tun dies im Wissen um mögliche Konsequenzen: Bei Strafe des Erfolges.

 

4 Kommentare

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    • Boje31 auf 2. Februar 2021 bei 12:34
    • Antworten

    Den Artikel lesen und verstehen, auf den Link klicken, Zutatenliste editieren, abspeichern und verschicken,
    das sind 6 Dinge gleichzeitig. Das ist wohl dann absolut am Rande des Machbaren für den handelsüblichen Markranstädter.
    Einige bekommen ja schon vom Hochfahren des PC Burnout.

    Nun bin ich gespannt ob Ihr mich eines Besseren belehren könnt.

    1. Jetzt muss ich mal für den handelsüblichen Markranstädter in die Bresche springen. Es gibt sicher nicht viele Leute auf der Welt, die die sechs Dinge geleichzeitig machen können. Schon als ich beim Lesen auf den Link geklickt habe war es vorbei. Ich konnte den Artikel nicht mal zu ende lesen. Nacheinander ist es mir gelungen, kein Problem. Und so wird es vielen Markranstädtern gehen.
      Aber gleichzeitig – nee.

      1. Das schaffen angeblich nur Frauen, weil sie multitaskfähig sind und beim Fensterputzen gleichzeitig Fernsehen schauen, Hemden bügeln und mit ihrer Freundin telefonieren können. Darum haben die auch meist eine Fernbedienung in der Hand, einen Lappen auf dem Kopf und eine Brandblase in Form eines Bügeleisens auf der Backe. Man muss nur fest dran glauben, dass sowas geht.

    2. Sie müssen uns Markranstädtern auch mal was zutrauen. Wir schaffen das! Nur mit dem Mailen, das ist so ne Sache. Bei Kritiken oder brisanten Informationen, die dazu dienen, dass wir den Kopf aus dem Fenster halten und als Sprachrohr für das Anprangern von Misständen dienen, hat der homo marcransis schnell was weggeschickt. Handelt es sich aber um eine Aktion ohne Meckerpotenzial, ist entwader das Internet gerade zu langsam oder er hat gar keine E-Mail-Adresse oder, oder, oder…

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