Sex mit Hühnern, Regionales aus Griechenland und humanoide Primaten

Was man nicht alles macht, wenn man die Nähe von fremden Menschen nicht ertragen kann. Donald Trump hat sich von einem Piercing-Spezialisten aus hundert Metern Entfernung ein Loch durch’s rechte Ohrläppchen schießen lassen. Jetzt kann er das in eine kirgisische Kreole gefasste rechte Ei von Josef Stalin, ein Geburtstagsgeschenk von Wladimir Putin, endlich auch in der Öffentlichkeit tragen. Oder war’s doch ganz anders? MN-Schriftführer Claus Narr hat jedenfalls drei Beispiele dafür gefunden, warum man Medienberichte und andere Informationen auch in Markranstädt mit Vorsicht lesen sollte.

Ich hab’s ja schon als Kind immer irgendwie geahnt, dass da was nicht stimmen kann mit den femini-mösen Reizen.

Warum schafft der liebe Herrgott mit weiblichen Brüsten zunächst einen wahren Tempel für männliche Begierden, um die Menschheit zweitausend Jahre später den BH zu erfinden zu lassen?

Weibliche Brüste: Behälter voller Missverständnisse

Schon als sich meine damals 15-jährigen Hände im Markranstädter Kino zum ersten Mal unter einem solchen Halfter verirrten, hatte ich danach mehr Fragen als Antworten. Im Film, der gerade über die Leinwand lief, stöhnte die Schauspielerin dabei. Das Mädchen neben mir begann aber, albern zu gaggern, was auch die folgenden Testpersonen in den nächsten Jahren oft taten.

Wenn das Euter aber nun ein Huhn ist?

Erst jetzt, in einem Alter, in dem mir die Antworten auf diese Fragen nichts mehr nützen, führen mich die Medien hin zur finalen Erleuchtung.

... und das Glied eine Zahnbürste.

… und das Glied eine Zahnbürste.

Nach der Lektüre dieses Artikels, mit dem der homo marcransis offenbar schonend auf den nächsten Lockdown vorbereitet werden soll, waren allerdings nicht nur meine Fragen beantwortet, sondern es überkam mich auch eine unbeschreibliche Erleichterung.

Fehlt nur noch, dass sie flattern

Nicht auszudenken, was aus mir geworden wäre, wenn auch nur eine meiner Verflossenen beim Minnespiel mit ihren Herzkranzgefäßen nicht nur gegaggert, sondern dabei vielleicht auch noch ein Ei entbunden und mit ihren Möpsen geflattert hätte.

Knutschfleck vom Hufeisen

Wahrscheinlich wäre ich schon in meiner Jugendzeit auf Pferde umgestiegen. So einen Huf sieht man wenigstens auf sich zukommen und es heißt ja nicht umsonst, dass es zu den schönsten Momenten intimen Zusammenseins zählt, wenn man mal richtig einen verbraten kriegt. Der Knutschfleck von einem Hufeisen hält auch länger.

Wenn man schon als junger Mensch, beispielsweise im Geografie-Unterricht, von Gedanken an gaggernde Möpse oder rossige Stuten abgelenkt wird, kann das auch noch im Alter schwerwiegende Folgen haben.

Willkommen in Markranstädt, Ortsteil Griechenland

Zumindest war ich ziemlich erstaunt, als ich in einem Rewe-Einkaufsmarkt mit einer Information konfrontiert wurde, die so gar nicht zu meinem mühsam erlernten geografischen Halbwissen passen wollte. Demnach muss Ergüllü, ein mutmaßlich scharfer Grieche, offenbar aus meiner direkten Nachbarschaft stammen. Ich gebe zu: Bisher hatte ich Griechenland eher in den Süden des europäischen Kontinents verortet.

Demnächst in diesem Regal: Heimische Kokosnüsse aus regionalem Anbau.

Demnächst in diesem Regal: Heimische Kokosnüsse aus regionalem Anbau.

Irgendwas muss passiert sein zwischen meiner Schulzeit und der Gegenwart. Natürlich habe selbst ich schon davon gehört, dass Europa inzwischen enger zusammengerückt ist als die beiden deutschen Staaten. Aber gleich so eng, dass Feta-Käse aus der Ägäis oder Ouzo aus Thessaloniki quasi in unseren Vorgärten blühen? Das wirft Fragen auf.

Regionale Vorlieben und ein Besuch im Mokkastübchen?

Stecken vielleicht die Hellenen selbst dahinter, die ihre nach ihnen benannte Sexualpraktik „griechisch“ los werden und als regionales Kulturgut jetzt uns Deutschen unterjubeln wollen?

Rettungsschirm für Ergüllü

Nachdem die sich mit der gleichen Taktik auch schon ihrer Schulden entledigt hatten, traue ich denen alles zu. Trotzdem würde ich niemals in einem Mokkastübchen rumstochern. Auch nicht, wenn es mit regionaler Herkunft lockt, die gerade mal ein paar tausend Kilometer entfernt ist.

Becher „made in germany“ reicht für „Grieche von hier“

Ich tippe dennoch wieder mal nur auf einen Furz aus dem geblähten Bauch des deutschen Amtsschimmels. Jede Wette, dass der 125-Gramm-Becher, in dem der zuvor in Malaysia zerstückelte und in Nairobi mit neuseeländischem Trinkwasser gestreckte Ergüllü abgefüllt wurde, aus der Produktion einer sächsischen Ich-AG stammt.

Damit sind wenigstens 0,3 Prozent der Wertschöpfungskette in einer Kamenzer Garage realisiert worden und das Endprodukt darf als regionales Erzeugnis angepriesen werden.

Wahrscheinlich nachzulesen in der Europäischen Produktabwandlungsrichtlinie zur Gewährleistung markenrechtlicher Interpretationssicherheit der Herkunftsangaben beim Handel mit kulturkreisdivers integrierten Lebensmitteln auf dem Gebiet der Länder der Europäischen Union (kurz: EPGIHbHkiLGLdEU).

Die Evolution der Primaten

Ähnlich verwirrend wirkte auch eine Nachricht aus dem Leipziger Zoo auf mich. Dort hatte Direktor Jörg Junhold offenbar eine Begegnung mit einem echten Tier. Gut, der kann einem viel erzählen, wie ein Tier aussieht. Nachdem ich bei meinen letzten drei Zoo-Besuchen für viel Eintritt kaum eins zu sehen bekam, war ich seit 2012 nicht mehr dort. Außerdem verspricht ein Spaziergang für lau durch den Markranstädter Pappelwald sowieso wesentlich mehr Abenteuer als eine Bootstour durchs Gondwana-Land.

Zoo-Chef trifft Gorilla

Um den Lesern glaubhaft zu machen, dass man im Leipziger Zoo tatsächlich noch Tiere sehen kann, hat das Qualitätsorgan Sachsen-Sonntag jetzt ein Foto von Junholds Begegnung mit einem Gorilla veröffentlicht.

Ohne Brille hätte er das Gorillaweibchen wohl nie entdeckt und wir ohne Bildtext auch nicht.

Ohne Brille hätte er das Gorillaweibchen wohl nie entdeckt und wir ohne Bildtext auch nicht.

Eine gelungene Werbemaßnahme, wie ich finde. Jedenfalls hat sie mich nachhaltig dazu motiviert, einen Kredit aufzunehmen und mal wieder den Zoo zu besuchen. Dort muss die Evolution in den vergangenen zwölf Jahren derart große Sprünge vollzogen haben, dass man echt eine Brille braucht, um die Primaten noch vom Menschen unterscheiden zu können.

Falls ich wieder keinen Gorilla sehe, treffe ich aber vielleicht ein gaggerndes Huhn, ein ausschlagendes Pferd oder meinen neuen Nachbarn Herrn Ergüllü. Es könnte auf alle Fälle ein sehr unterhaltsamer Ausflug werden, der mir versagt geblieben wäre, wenn ich nicht inmitten einer Informationsgesellschaft leben würde.

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