Verzauberte Jakedumas am Kochtopf

Überwältigt von ihren Eindrücken am Markranstädter „Runden Tisch“ hat MN-Reporterin Heidi vom Felde den Faden psychologischer Hilfestellungen im Alltag einfach mal weitergesponnen. Im festen Glauben, dass in der Hordisstraße 15 auch Jakedumas Heilung finden können, tauchte sie ihre Feder in satirischen Weihrauch. Doch schon nach wenigen Zeilen war die Phantasie erschöpft. Statt dessen breitete sich plötzlich eine ganz andere Lösung auf dem Pergament vor ihr aus.

Jakeduma [<lallndf: schaggeduhma oder auch jaggeduhma]: sozialdarwinistischer Oberbegriff für Nachkommen aus kevinistisch oder chantalistisch geprägten Populationen, hervorgegangen als Abkürzung des diesen Kreisen zugeschriebenen männl. Vornamens Jason-Kevin-Dustin-Marcell (vgl. Chapemanja als weibl. Form: Chantalle-Peggy-Mandy-Jaqueline)

Wussten Sie es schon? Es gibt ein Haus der Zauberkunst in Markranstädt, ein Zauberhaus für Mühselige und Beladene. Mühselig erheben sie sich zur Mitte des Tages von ihren Lagern, um sich TV-mäßig auf ihren Tag vorbereiten zu lassen, an dem sie abends beladen mit Dingen, die andere suchen, nach Hause kommen.

Sie ernähren sich von Hopfenkaltschale und arbeiten, von dieser Spezialität erstarkt, ihre überschüssigen Kräfte freiwillig an öffentlichen Einrichtungen ab. Aber wer sind sie eigentlich, diese Jakedumas, von denen man hin und wieder und in letzter Zeit immer öfter hier zu lesen bekam? Woher kommen sie?

Sie kommen, wie jeder von uns, von Vater und Mutter. Sie wurden, wie jeder von uns, in Windeln gewickelt und an warmer Brust gestillt. Was sie nicht kennen, sind Wiegenlieder und Streicheleinheiten, Fürsorge und Angenommensein. Stattdessen prägten laute Töne und grobe Worte die Wahrnehmung ihres kindlichen Höhrsinns. Gepackt werden sie mit harten Händen, früh gestählt ihre Muskelkraft zu grobem Tun und aktivem Widerstand.

Wahrnehmung von Mangel in einer Umgebung von Überfluss formte ihre Kinderseelen nachhaltig. Und wenn niemand in diese Dramen eingreift, tun sie im Vollbesitz ihrer jugendlichen Kraft weiterhin nachts ihr Tagewerk, bis sie gestorben sind, vielleicht auch heute.

Wer ist der mächtige Zauberer, der den Fluch auflösen kann? Gibt es ihn und wo wohnt er? Er könnte in jedem Haus wohnen, vielleicht sogar Tür an Tür oder Zaun an Zaun. Auch in der Schule könnte er wohnen. Man müsste ihn nur beizeiten erkennen und sich auf ihn einlassen.

Freundliche Worte würde er mitbringen, einen warmen Händedruck vielleicht. Fragen könnte man ihm stellen und gemeinsam Antworten mit ihm suchen. Was nicht gut ist, könnte man mit ihm gemeinsam ein wenig besser machen. Damit hätte Jakeduma ein Tagewerk und die Nachtschicht entfiele. Er würde mehr gute Erfahrungen als seine jugendlichen Jakeduma-Freunde machen, er könnte bessere Wege finden.

Doch woran erkennt man den Zauberer? Daran, dass er einen einzelnen Jakeduma beiseite nimmt und ihm rät, das Zauberhaus aufzusuchen. Zeitiges Erscheinen birgt gute Aussicht auf Erfolg!

Adresse: Hordisstraße15, Institutsambulanz und Tagesklinik, auch für therapiebereite Mühselige und Beladene mit Persönlichkeitsstörungen, deren Ursache ein fehlendes frühkindliches Fundament ist.

Dort kann man, wenn die eigene Motivation stark genug ist, unter fachkundiger Begleitung und durch aktive Mitarbeit seine persönlichen Verhaltensmuster erkennen, selbst beurteilen und lernen sie zu verändern.

(Über)Leben lernen

Und ja: Auch die Kochgruppe könnte dort zum Erneuerungsprogramm gehören. Überleben durch die Fähigkeit, sich das Essen selbst zubereiten zu können statt den Hunger mit Hopfenkaltschale zu betäuben. Ein guter Anfang.

Sagen Sie es weiter in die Jakeduma-Szene und wenn Sie einen aussteigewilligen kennen, gehen Sie mit ihm ins Zauberhaus.

Abrakadabra: In die Wiege gelegt

Am wirkungsvollsten aber sind Zauberstunden, die sie selbst durchführen können, mit ganz Kleinen, die noch mit jakedumischer Muttermilch gestillt werden, deren Ohren noch leise Töne hören, deren Hände noch Wärme wahrnehmen, deren jakedumisch angehauchte Kinderseelen noch empfindsam und formbar sind.

Vielleicht gibt es ja auch freie Zauberer in Markranstädt, die Ideen für Jakeduma-Familien haben und so dazu beitragen können, dass diese Spezies insgesamt einen evolutionären Wandel vollzieht und die Begriffserklärung für „Jakeduma“ ganz wie von selbst und nachhaltig aus dem Lallendorfer Wortschatz verschwindet?

 

2 Kommentare

    • Bernd Hollwitz auf 26. September 2019 bei 11:08
    • Antworten

    Ich fand die ausführliche Erläuterung zum Begriff „JAKEDUMA“ und auch die weibliche Variante dazu sehr aufklärend. Das war mir vorher nicht sooo klar!
    Also Heidi, du bist eine Bereicherung!

    • Lebräb auf 24. September 2019 bei 20:07
    • Antworten

    Ups, was ist denn das? Vom Stil her passt das eigentlich gar nicht zu dem, was ich bisher von dem MN gewöhnt bin. Es ist eher der leise, feinsinnige Humor. Der hat hier bisher schmerzlich gefehlt. Es ist zwar nicht unbedingt zum Ablachen, aber der humoristischen Vielfalt tuen solche Artikel meiner Ansicht nach sehr gut.Danke und hoffentlich kommt künftig etwas mehr in der Richtung.

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