Weltweites Medienecho auf Markranstädter Schlagzeilen

Dass die Schlagzeilen der Woche auch mit Fotos dokumentiert werden können, verdanken wir wieder einmal ausnahmslos aufmerksamen MN-Lesern, denen hiermit der herzlichste Dank gilt. Lesen und sehen Sie deshalb heute: Der weltweit erste Video-Beweis im Amateurfußball wurde in Markranstädt geführt. Auch den Fußballplatz mäht man hier und jetzt mit Schaufel, Besen und Schubkarre. Die erste Schauvorführung dazu fand zwar unter Tage statt, über Nacht wurde dafür ein weltweit einmaliges System für kabelloses Aufladen von E-Autos installiert. Derweil treibt die neue Armut den homo marcranis in völlig neue Formen der Beschaffungskriminalität. Und nicht zuletzt gibt es auch noch einen wichtigen Tipp „pfumm erpfolgreiffem Pfatertag“!

In der letzten Woche hatte der Sportplatz in Kulkwitz für Schlagzeilen gesorgt. Satte 19.000 Euro müssen die SSV-ler pro Jahr für die Beregnung des Platzes mit Trinkwasser hinblättern. Aber das ist noch nicht alles.

Weil jetzt auch die Mähtechnik (gefühlt ein 1972 aus dem Ganzen gefeiltes Aggregat aus den sowjetischen Traktorenwerken „Agrotechnika Pamiatnik“) ihren Geist aufgegeben hat, wollten die Kulkwitzer Fußballer von der Stadt Markranstädt nun 10.000 Öcken für eine neue E-Sense haben. Geld muss ja schließlich da sein, wo doch die Personalkosten im Rathaus quasi schon gegen Null gehen und selbst Krankengelder nur noch halb so viel wert sein sollen.

Mähen bis der Sensenmann kommt

Vor 2026 geht da allerdings kein Weg rein, heißt es aus dem Rathaus. Trotzdem will die Stadt den Verein mit seinen Problemen nicht alleine lassen und hat ihm deshalb eine beeindruckende Schauvorführung alternativer Technologien organisiert. Und so wurden staunende Zuschauer nun Augenzeugen spektakulärer Mäharbeiten in der Unterführung des Markranstädter Bahnhofs.

Glatt wie ein Damenzwickel nach der Intimrasur: Die Markranstädter Bahnhofsunterführung nach erfolgreicher Mahd.

Glatt wie ein Damenzwickel nach der Intimrasur: Die Markranstädter Bahnhofsunterführung nach erfolgreicher Mahd.

Das Ergebnis ließ die Kinnladen der Beobachter gleich reihenweise runterklappen. Ganz ohne teure Technik, vollkommen CO2-neutral und damit absolut nachhaltig, wurde der Tunnel binnen weniger Minuten von lediglich einer Arbeitskraft und nur mithilfe einer Schubkarre, einer Schaufel und eines Besens (Investitionskosten: 60 Euro!!!) vom Grase befreit.

Nachhaltige Grünflächenpflege mit Schaufel, Besen und Schubkarre statt teurer Mähtechnik. Was unter Tage möglich ist, sollte auch Vorbild für Fußballvereine sein.

Nachhaltige Grünflächenpflege mit Schaufel, Besen und Schubkarre statt teurer Mähtechnik. Was unter Tage möglich ist, sollte auch Vorbild für Fußballvereine sein.

Angesichts der sich daraus ergebenden finanziellen Ressourcen frohlockte man sogar beim SSV Kulkwitz. Die eingesparten Mittel bei der Rasenpflege will man jetzt in die Anschaffung von Jute-Säcken investieren, mit denen man dann das Tageslicht einfangen und selbiges in die Flutlichtanlage einspeisen kann. Angesichts dieser Einsparungen droht dem Verein binnen kürzester Zeit ein solcher Reichtum, dass man den Rasen sogar mit Selters, Volvic oder Red Bull aus dem Supermarkt bewässern kann und nicht mehr auf immer knapper werdende Trinkwasser-Ressourcen zurückgreifen muss.

Erstmals VAR-Beweis aus dem Kulkwitzer Video-Keller

Einen ersten Ausblick auf die Folgen des wirtschaftlichen Aufstiegs gab es am vergangenen Wochenende beim Freundschaftsspiel des SSV Kulkwitz gegen die Markranstädter Montagsmaler in der Karl-Schwenk-Arena an der Südstraße. Dort hatte der Schiri nach einer Aktion im Strafraum auf Elfmeter für Markranstädt entschieden. Aber die Kulkwitzer, aufgrund des Reichtums im Gegensatz zum verarmten DFB bereits mit mobiler VAR-Technik angerückt, holten den Referee an den Spielfeldrand und ließen ihn die Szene anhand der Aufnahmen aus dem Kulkwitzer Videokeller noch einmal in Zeitlupe durchleben.

Was dann folgte, war ein absolutes Novum in der Bierdeckel-Liga: Der Schiedsrichter nahm seine Entscheidung nach der Video-Analyse zurück!

Das FIFA-Pressefoto des Jahres: Der Schiri bei der Betrachtung des weltweit ersten Video-Beweises im Amateurfußball.

Ein Ball war auch auf dem FIFA-Pressefoto des Jahres ’24 dabei: Der Schiri bei der Betrachtung des weltweit ersten Video-Beweises im Amateurfußball.

Ein Hauch Bundesliga-Feeling in den Niederungen des Amateurfußballs, der in die Annalen der FIFA eingehen wird: Der weltweit erste Videobeweis im Amateurfußball wurde in Markranstädt zelebriert. Chapeau und Dank an den VAR für die Aufnahme!

Der Videobeweis vom ersten Videobeweis in der Geschichte des Amateurfußballs.

Weltneuheit: Kabelloses Aufladen in Markranstädt

Video-Aufnahmen hätte man wohl gern auch vom Geschehen auf dem Parkplatz vor Möbel-Boss gehabt. An den dort befindlichen Ladesäulen für E-Autos hatten findige Ingenieure am vergangenen Wochenende über Nacht die Voraussetzungen für ein kabelloses Aufladen von Fahrzeugen geschaffen.

Modul zur kabellosen Übertragung von Ladestrom auf dem Parkplatz vor dem Möbelhaus. Trotzdem oder gerade deshalb: Früher war nicht alles schlecht.

Modul zur kabellosen Übertragung von Ladestrom auf dem Parkplatz vor dem Möbelhaus. Trotzdem oder gerade deshalb: Früher war nicht alles schlecht.

Weil das Projekt sowohl ganz ohne Presserummel als auch unter Umgehung langwieriger Genehmigungsverfahren und Fördermittelanträge umgesetzt wurde, wird jegliche Beteiligung deutschen Erfindergeistes an dieser bahnbrechenden Neuerung konsequent bestritten.

Und dennoch hält die Technologie des kabellosen Aufladens auch für den germanischen Heimwerker noch viele ungeahnte Möglichkeiten bereit. Schon soll an einer App getüftelt werden, mit der es möglich ist, die Akkus von E-Autos, E-Bikes und sogar E-Rollatoren von zu Hause aus per W-Lan an den Ladestationen vorm Möbelmarkt aufzutanken. Damit bekommt endlich auch der Begriff „upload“ die ihm zustehende Bedeutung.

Kritische Stimmen behaupten zwar nach wie vor, dass hier Buntmetalldiebe am Werke waren, die damit das Meth-Konto ihrer Haushaltskasse aufbessern wollten, aber diese Theorie wurde nahezu zeitgleich von einem anderen Vorfall in Kulkwitz widerlegt.

Auf der Suche nach Essen

Dort wurde ein Snack-Automat zerbombt. Die gesellschaftliche Lehre: Die durch Mietwucher befeuerte Armut ist in Markranstädt so groß geworden, dass sich die Beschaffungskriminalität inzwischen auf Nahrungsmittel konzentriert. Crystal war gestern, heute geht es um das nackte Überleben!

Die gesellschaftliche Gesamtsituation treibt die Bevölkerung in völlig neue Formen der Beschaffungskriminalität. Ging es früher noch um die Finanzierung des Drogenkonsums, stehen heute Nahrungsmittel und damit das nackte Überleben im Fokus.

Die gesellschaftliche Gesamtsituation treibt die Bevölkerung in völlig neue Formen der Beschaffungskriminalität. Ging es früher noch um die Finanzierung des Drogenkonsums, stehen heute Nahrungsmittel und damit das nackte Überleben im Fokus.

Zum Abschluss des Rückblicks noch ein kurzer Ausblick in die Zukunft, also auf den Vatertag. Der lockt mit frühlingshaften Aussichten an die frische Luft. Für die während der trüben Wintermonate völlig unterhopfte Zielgruppe ein traditioneller Anlass, die eigene Leber mal wieder richtig auf Betriebstemperatur zu bringen.

„Wo pfind meine Pfähne?“

Man sollte in diesen fröhlichen Stunden aber auch mal all jener Menschen gedenken, die an diesem Tage harte Frondienste zur Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens leisten. Mitarbeiter in den kommunalen Klärwerken beispielsweise, die infolge oraler Lebensmittelverklappungen in den häuslichen Toiletten Sonderschichten an den Filteranlagen schieben müssen, um teure Gebisse herauszufischen, bevor die in den Schreddern zu abbaufähigem Feinstaub zermahlen werden.

Nicht jeder schafft es allerdings mit seinen Ulf-Rufen bis nach Hause und so sind die Hauptverkehrswege der Durstigen am Tage nach der Nacht zuvor oft von Wegweisern geziert, anhand derer sich sämtliche Phasen des menschlichen Verdauungsprozesses nachweisen lassen. Nicht selten befindet sich dann unter jenem Konvolut unzerkauten Kartoffelsalats, entleerter Bratwurstdärme und entalkoholisierten Hopfenextrakts auch das eine oder andere Gebiss.

Wer am Vatertag hinter der Prozession her läuft, kann allein durch den Finderlohn reich werden.

Wer am Vatertag hinter der Prozession her läuft, kann allein durch den Finderlohn reich werden.

Damit es den Opfern solch plötzlichen Verlustes nicht so geht wie dem Herren, der sich an der Anschlagtafel einer Gartenanlage mit dieser Suchmeldung outen musste, sollten Sie die Häufchen entlang der väterlichen Ausflugsstrecke ein paar Tage liegenlassen. Sie dienen den Suchenden als Landmarken bei der Rückverfolgung ihres Weges zur Wiederherstellung ihrer Kauleistung. Sie tun damit ein gutes Werk, denn Sie entlasten die Krankenkassen bei der Finanzierung neuen Zahnersatzes.

MN-Tipp zum Vatertag

Und den nach ihren Gebissen suchenden Männern sei noch ein Tipp mit auf den Weg gegeben: Beginnen Sie mit der Suche erst, wenn Sie wieder nüchtern sind. Schon so manch temporär Zahnloser hat im Suff gesucht und dabei in nur einem Haufen gleich drei oder mehr Gebisse gefunden, aber jedesmal feststellen müssen, dass keines davon gepasst hat.

6 Kommentare

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  1. Und kaum ist Himmelfahrt vorbei, bieten die Erfahrungen der Tour neue Themen für Euch. Wie wärs mit: „Weltrekord: In der ersten Markranstädter Gaststätte wurde die 5-Euro-Marke für ein Glas Bier übertroffen!“ Manche rechnen ja noch anders und kommen statt 5,20 Euro auf 10,40 D-Mark oder gar 41,60 Ostmark. Aber selbst wenn man auf dem Teppich bleibt, bekommt man für den Gegenwert eines halben Kneipenliters im Handel einen halben Kasten und also die zehnfache Menge. Da lacht man sich doch einen Ast, wenn man statt dessen mit Kunpels im Garten feiert und dabei im Radio hört, wie schlecht es der Kneipenszene geht.

    1. Jetzt tun Sie doch nicht so überrascht. Ein Bier hat schon zu D-Mark-Zeiten 10,40 gekostet, nur war da eben noch ein Rindersteak mit Pommes und Salat dabei.

    • Simsalabim auf 9. Mai 2024 bei 14:05
    • Antworten

    Aber vielleicht besteht zwischen den Geschichten auch ein Zusammenhang? Die Fragen, die wir uns alle stellen sollten:
    Wie lang ist die Strecke bei den Kulkwitzern vom Spielfeld zur nächsten öffentlichen Steckdose?
    Wir viele Zahnreihen braucht man zum Abisolieren solch dicker Kabel? Und wieviel Kalorien werden dabei verbraucht? (Die Snacks sind nach der Sprengung vermutlich etwas zusammengeschmolzen.)
    Einfach kreativ bleiben, scheint hier die Maßgabe.

    1. Ach so, Sie meinen, es war ein Video-Schiedsrichter, der sich beim Öffnen des Snack-Automaten die Zähne ausgebissen hat und jetzt nichts mehr zu Essen braucht, weil er sowieso nicht mehr kauen kann? Das ist natürlich auch eine Theorie. Also sollte man jetzt für diese Minderheit überall Brei-Automaten aufhängen?

  2. Im antiken Griechenland hatte Sokrates einen großen Ruf der Weisheit. Eines Tages kam jemand zu dem großen Philosophen und sagte zu ihm:
    – Weißt du, was ich gerade über deinen Freund gehört habe?
    – Einen Moment, antwortete Sokrates. Bevor du es mir sagst, möchte ich dich mit den drei Sieben prüfen.
    – Die drei Siebe?
    – Ja, fuhr Sokrates fort. Bevor du etwas über die anderen erzählst, ist es gut, sich die Zeit zu nehmen, um zu filtern, was du meinst. Ich nenne es die Prüfung der drei Siebe. Das erste Sieb ist die WAHRHEIT. Haben Sie überprüft, ob das, was Sie mir sagen wollen, wahr ist?
    – Nein, ich habe es nur gehört.
    – Sehr gut! Du weißt also nicht, ob es wahr ist. Wir machen weiter mit dem zweiten Sieb, dem der GÜTE. Was du mir über meinen Freund erzählen willst, ist das gut?
    – Oh nein! Ganz im Gegenteil.
    – Du willst mir also, fragte Sokrates, schlechte Dinge über ihn erzählen und bist dir nicht einmal sicher, ob sie wahr sind? Vielleicht kannst du den Test des dritten Siebes, den der NÜTZLICHKEIT, noch bestehen. Ist es nützlich, dass ich weiß, was du mir über diesen Freund erzählen willst?
    – Nein, eigentlich nicht.
    – Also, schlussfolgert Sokrates, ist das, was du mir sagen wolltest, weder wahr, noch gut, noch nützlich. Warum wolltest du mir das dann sagen?
    „Klatsch ist eine schlechte Sache. Am Anfang mag es angenehm und lustig erscheinen, aber am Ende füllt es unsere Herzen mit Bitterkeit und vergiftet auch uns!

    1. Sie haben das Ende der Geschichte vergessen: Da trat Paracelsus hinzu und sprach: „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

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