Die Unworte des Jahres sind gekürt!

Heute wurde Deutschlands „Unwort des Jahres 2015“ bekanntgegeben und die große Überraschung ist ausgeblieben. Der „Gutmensch“ ist es geworden! Auch Markranstädt hat sein Unwort gewählt. Da ging es bis 31. Dezember aber ganz knapp zu. Am Ende hat ein Begriff gewonnen, der schon im neuen Jahr gleich wieder einer Belastungsprobe unterzogen wurde. Grade mal 64 Einsendungen erhielt Deutschlands Unwort des Jahres. Da waren die 61 eingeheimsten Kreuze bei Markranstädts Unwortwahl trotzdem noch respektabel.

Natürlich könnten sich angesichts der Wahl des Gutmenschen zum Unwort des Jahres auch gute Gutmenschen als Unmenschen verunglimpft fühlen. Aber da hat bereits das Fernsehen gegengesteuert. In einer Umfrage des MDR haben alle Befragten richtig geantwortet und den Begriff „Gutmensch“ nur jenen Personen angedichtet, die sich den Titel allein durch Toleranzsprüche zu verdienen gedachten.

„Einen richtigen Gutmenschen erkennt man daran, dass er auch so handelt und nicht nur durch passende Reden auffällt.“, sagte eine Leipzigerin und traf damit wohl den Nagel auf den Kopf. Eine Vertreterin der Jury meinte, die Wahl stelle auch auf jene Menschen ab, die sich im Glanze des Gutmenschentums sonnen.

Eigentlich hätte man bei diesem Ergebnis nicht nach dem Unwort des Jahres suchen müssen. Eine Wahl zur Unfarbe 2015 hätte auch gereicht. Grün und fertig. Deren Glanztaten … ähm … Glanzsprüche anno 2015 in puncto Integration aufzuführen, würde selbst Satiriker hoffnungslos überfordern. Lassen wir es also beim Gutmenschen.

Die Wahl zum Markranstädter Unwort des Jahres verlief wesentlich dramatischer. Am Anfang waren nahezu alle Vorschläge gleichauf. Doch bald schon gab es einen erbitterten Zweikampf. Der Begriff „Transparenz“ schien schon uneinholbar auf der Zielgeraden.

ergebnis

Von den 61 abgegebenen Stimmen stammt auch noch eine aus unserem eigenen Lager (fürs Toilettenschlösschen). Angesichts solcher Beteiligung würden große Medienhäuser sowas „trotz des hervorragenden Erfolges einstellen, um uns für künftige Aktionen strategisch neu zu positionieren.“ Da man bei den Markranstädter Nachtschichten jedoch noch analog denkt und handelt, machen wir einfach weiter als ob nichts gewesen wäre. Deutschlands Unwort des Jahres erhielt auch nur ganze 64 Einsendungen.

Da kam die „Vernässungsfläche“ in einem furiosen Zwischensprint noch einmal auf. Kopf an Kopf ging es dann der Ziellinie entgegen. Am 31. Dezember, dem letzten Tag der Abstimmung, erhielt dann die Kulkwitzer Wasserkuriosität noch das entscheidende Votum.

Mit einer Stimme Vorsprung wurde die „Vernässungsfläche“ zum Markranstädter Unwort des Jahres gewählt. Ob Wähler aus dem Lager der „Transparenz“ diesen Ausgang akzeptieren oder eine Wahlanfechtungsklage dazu führen wird, dass das Unwort des Jahres 2015 seine Legislatur erst anno 2017 antreten kann, bleibt abzuwarten.

Auf alle Fälle kann sich die Vernässungsfläche auf nahezu tagesaktuellen Lorbeeren ausruhen. Kurz vor Silvester wurde vermeldet, dass man den Wasserstand des Tümpels um weitere 74 Zentimeter senken darf, was wie ein Formel 1 – Sieg gefeiert wurde.

Noch ein Wort zur Wahlbeteiligung. Die lag bei unter 5 Prozent der Leserschaft. Arne Quotenfänger, Chef der Transparenz-Fraktion, zog ein ernüchterndes Fazit: „Es ist uns offenbar nicht gelungen, mit unserem Thema das gesamte Spektrum unserer Wähler zu erreichen.“ Im Vergleich zu den zurückliegenden Stadtrats- und Landratswahlen habe sich aber gezeigt, dass man auf dem richtigen Wege sei. Man wolle sich jetzt in einer Klausurtagung verständigen und im kommenden Jahr mit „Hotelumnutzung“ bei den Wählern punkten.

 

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