Bevor der Frust kommt: Reform aus der Mittelfinger-Wunderlampe

Der Fußboden unter den Schreibtischen der Markranstädter Nachtschichten (32 cm luftangriffsresistenter Stahlbeton aus den letzten Tagen des vorletzten Reiches) ächzt bedenklich unter der Last des Alltags. Flüchtlinge, Asyl, Armlängen, Hotels … nein, so schaffen wir das nicht. Höchste Zeit für Satiriker, die Reformfähigkeit ihres Handelns unter Beweis zu stellen und gegenüber der eigenen Regierung nachhaltige Vorbildwirkung zu entfalten. Die Markranstädter Nachtschichten bringen längst fällige Veränderungen auf den Weg.

Es steht die Frage im Raum, welchen Sinn Satire macht, wenn ihr doch niemand glaubt? Am 11. September 2015 fragte das Markranstädter Satire-Organ beispielsweise, ob das deutsche Rechtssystem auf den Flüchtlingszustrom vorbereitet wäre und was beispielsweise passieren würde, wenn eine Frau im Aufnahmelager unter den anderen Flüchtlingen den Mörder ihrer Familie erkennt?

Oh was wurden wir gescholten für eine solch rechtspopulistische Fragestellung, die sich fernab jeglicher Realität abspielt und nur die Ausgeburt eines Nazi-Geistes sein kann. Das war im September 2015. Heute gibt’s für solche Fragen wahrscheinlich den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Zumindest ist seit heute bekannt, was mit Folterknechten des Assad-Regimes passiert, wenn sie in Deutschland um Asyl bitten. Ihr Antrag wird genehmigt. Herzlich willkommen!

So beispielsweise der Mörder, der mit seinen Komplizen in Damaskus ein ganzes Krankenhaus komplett ausgelöscht hat, inklusive wehrloser Patienten allen Alters und Geschlechts. Nicht etwa mit einer Bombe, sondern schön einzeln Kugel für Kugel.

Es genügte der deutschen Behörde in Berlin, dass der Shabiha angab, er habe in diesem Krankenhaus lediglich in der Cafeteria gearbeitet. Bevor die N24-Reporterin weiter nachfragen und ihn mit den Beweisen konfrontieren konnte, wurde der Mörder von einem deutschen Sicherheitsbeamten in Sicherheit gebracht. Und das ist kein Einzelfall, wie die N24-Reportrage belegte!

Selbstbefriedigung mit der A-Frage?

Man kann über die A-Frage (so wollen wir die Asyl-Problematik künftig nennen, um die volkswirtschaftlichen Ressourcen der Internetz-Druckerschwärze zu schonen) eigentlich schreiben, was und wie man will: Es ist immer falsch. Auch dann, wenn es sich als richtig erweist. Allein die Tatsache, wie so manches Presseorgan angesichts der sich ändernden Volksmeinung jetzt Anlauf für den Rückwärts-Salto nimmt, kritische Positionen plötzlich sogar als legitim akzeptiert und niemand im Publikum sich darüber wundert, provoziert im Satiriker bestenfalls einen Würgereflex, der nur schwer runterzuschlucken ist.

Kulturelles Asyl für Satire

Als lokales Satire-Organ darf man sowieso längst nicht alles, was andere Satiriker dürfen. Die Lächerlichkeit einer Armlänge Abstand führt in Markranstädt mit dem Hinweis auf eine in Deutschland über 12 Jahre lang gepflegte und selbst in den USA noch heute oft praktizierte Grußformel ins gesellschaftliche Abseits. Andererseits haut man sich in der ARD auf die Schenkel, wenn ein „Stand-up-Comedian“ sagt, dass eine Armlänge ausreichend sei, wenn sich an deren Ende eine Schusswaffe befindet.

Lokalkulturelle Asylbewerber

So ungleich ist die Welt und so schnell werden selbst einheimische Satiriker zu kulturellen Asylbewerbern.

Vor diesem Hintergrund haben es sich die Markranstädter Nachtschichten auch verkniffen, von der donnerstäglichen Zusammenkunft Markranstädter Bürger auf dem Marktplatz zu berichten. Satirisch gab es da ohnehin wenig zu vermelden. Zu ernst sind die Sorgen.

Abgesehen von einigen realsatirischen Bikini-Momenten, die selbst Berufszyniker nicht mehr toppen können, wurde diese Aufgabe ohnehin von den Kollegen der Qualitätspresse hinreichend ausgefüllt.

Es ist einfach zu viel. Alles scheint sich nur noch um die A-Frage zu drehen. Sie ist allgegenwärtig und man kriegt den Kopf gar nicht mehr frei davon. Selbst beim Onanieren tragen die geistigen Fantasiewesen plötzlich alle eine Burka und man wendet sich schon nach der dritten Armbeuge frustriert wieder der eigenen Frau zu. Sie hat aber inzwischen wahrscheinlich auch an Aladins Wunderlampe gerieben, der ein mittelfingergroßer IS-Kämpfer entrauchte und so endet der abendländische Abend wieder mal vorm Fernseher oder dem PC.

Spätestens wenn man dann in seiner Verzweiflung nach dem letzten Ausweg sucht, die Markranstädter Nachtschichten anklickt und dort schon wieder die A-Frage provokativ vom Bildschirm grinst, ist Schluss mit lustig.

Endlich eine Obergrenze für Satire!

Zeit für Reformen! Ja, zumindest für Maso-Satire gibt es eine Obergrenze und auch über deren Verteilung muss neu nachgedacht werden. Die Markranstädter Nachtschichten stellen sich mutig der Aufgabe, die Satire im Schengen-Raum zu retten!

Dazu gehört eine Neuregelung der Residenzpflicht für A-Frage-Beiträge. Für die gibt es künftig eine eigene Rubrik. Unter diesem Menüpunkt können politisch motivierte Gesellschaftsmasochisten ab sofort alles finden, was dem MN-Team zur Befriedigung dieses Fetisch so einfällt. Sie können dort ihrem Laster frönen, ohne den Teil der Gesellschaft damit zu belasten, der gerade mal eine Auszeit braucht.

burkini

Entsteht aus verständlicher Unsicherheit, verständlicher Angst und unverständlicher Desinformation: Donnerstägliche Marktplatz-Prophezeiung vom kommenden Sommer am Kulkwitzer See.

Doch Achtung! Unter der Rubrik „A-Frage“ finden Sie (zumindest haben wir uns das in einem Anflug überheblicher Tollkühnheit so vorgenommen), nur lokale Informationen und Beiträge.

Platz für Rassegedanken

Sie werden sicher verstehen, dass wir als kleine Internet-Nische weder über die satirischen noch die militärischen Möglichkeiten verfügen, beispielsweise den Urheber der Flüchtlingswelle und Massenmörder George W. Bush zur Strecke bringen zu können. Wir haben nicht mal Drohnen.

Eine Art Wiesenthal-Center gegen Bush

Insofern macht es wenig Sinn, sich um die globale Situation zu kümmern, gleichwohl wir Bestrebungen zur Reinhaltung der Rasse menschlicher Menschen und Ausmerzung von Pandemien wie dem Bush-II- oder dem Obama-Virus jederzeit gern zu unterstützen bereit sind.

Wir bleiben also auch bei der A-Frage vorwiegend auf heimischem Territorium mit der Option auf mehr. Als Ausgleich für diese diktatorische Schwäche werden unter dem Menüpunkt „A-Frage“ auch seriöse Informationen, also öffentliche Pressemitteilungen etc. eingestellt.

Mit fast 10.000 Zugriffen pro Monat zählen die Markranstädter Nachtschichten inzwischen auch bei öffentlichen Einrichtungen scheinbar zu jenen Adressen, die man gern in den Verteiler für Pressemitteilungen aufnimmt.

Die Erektion der Fische

Selbst Krankenkassen oder Hersteller von Fischkonserven scheuen sich nicht, ihre aktuellen Highlights einem hobbymäßig betriebenen Satire-Organ zur Veröffentlichung anzubieten und dafür einen kostenlosen Check erektiler Funktionen oder die Kaperfahrt auf einem russischen Sardinen-Trawler in Aussicht zu stellen.

Manchmal ist es allerdings so, dass selbst gestandene Germanisten den Unterschied zwischen Satire und einer seriösen Pressemitteilung nicht mehr feststellen können. Entweder sind die Pressestellen bereits von Satirikern unterwandert oder es ist wirklich so, dass die Realsatire des Alltags gar nicht mehr seriös wiedergegeben werden kann. Aus diesem Grunde werden die Beiträge in der Rubrik „A-Frage“ explizit gekennzeichnet.

Hauptfeind steht im eigenen Land

Das geht natürlich nicht in deutscher Sprache. Während Migranten mittels angebotener Sprachkurse mitunter recht schnell in der Lage sind, die wesentlichen Grundzüge arischer Laute zu verstehen, sind die Teilnehmer unserer Gesellschaft an deren äußeren Rändern oft nicht einmal in der Lage, einzelne Buchstaben zusammenzuziehen.

Die Typen, die am Donnerstag auf dem Marktplatz die Markranstädter Sorgenträger diffamieren wollten, konnten noch nicht einmal das Wort „Nazis“ (drei Mit- und zwei Selbstlaute) fehlerfrei plakatieren. Da haben sich von Lenin bis Mohammed sämtliche Propheten im Grabe herumgedreht.

Um nicht mit Deutschlands heimlicher Psycho-Kanzlerin Claudia Roth anzuecken, die sich auch die Integration nicht verwertbarer Menschen auf die Fahne geschrieben hat, muss diese Kennzeichnung also allgemeinverständlich sein.

Wer Claudia Roth vor seinem geistigen Auge hat und ihre Ausstrahlung mit dem Display auf seinem Handy vergleicht, wird automatisch an Schleichwerbung für Smileys denken. Ja genau, das hat sie gemeint!

Beiträge aus einem sicheren Herkunftsland werden in der Rubrik A-Frage daher roth-, grün- und gendergerecht mit einem 🙁 gekennzeichnet und Artikel mit satirischem Migrationshintergrund mit einem 🙂 . Testen Sie es ruhig schon mal.

So, das muss aber für heute reichen. Man soll ein Volk nicht mit dem Eingeständnis der eigenen Fehlbarkeit überfordern, sonst läuft es davon. Da können aus 10.000 Zugriffen pro Monat mal ganz schnell nur noch 3.000 werden, aus 80 Millionen Bundesbürgern nur noch 50 Millionen oder aus einer Million Flüchtlingen … nur noch …  eintausend… Moment mal: Haben wir da gerade etwa eine Lösung für die A-Frage gefunden?

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