Grüne Woche: Man nehme … Gewürze aus Markranstädt

Die ethnische Minderheit der Vegetarier und Veganer hat bis zuletzt auf ihre Anerkennung als prägender Bestandteil unserer Gesellschaft auf der Grünen Woche gehofft. Doch die Ernüchterung folgt gleich hinter dem Eingang. Wie eine gigantische Mettwurst schlängelt sich Menschenfleisch kilometerlang durch regelrechte Alleen aus Schinken, Salami, Leberkäse und Hackfleisch. Es gibt natürlich auch eine Bio-Halle mit vegetarischen Angeboten, aber um die zu erreichen, muss man sich unterwegs mit mindestens einer Bockwurst stärken.

Doch egal ob Fleisch, vegetarisch oder vegan: Ohne Gewürz schmeckt das beste Essen nicht. Deshalb zählt die Gewürze Markranstädt GmbH wieder mal zu den Publikumslieblingen auf der Grünen Woche.

Mit ihren Produkten wird jedes Steak zu einem Poem und Tofu zu einer Sinfonie auf dem Gaumen. Und vegetarisch sind die Lallendorfer Gewürze sowieso, weil noch kein Huhn gezüchtet wurde, das Pfeffer legt und Safran nicht gemolken wird. Selbst Zimt wird in der Stadt am See noch aus der Rinde gewonnen.

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Appetithäppchen aus Markranstädt für internationale Gäste auf der Grünen Woche.

Das Essen kann einem heutzutage ja schon durch die einfachsten Dinge richtiggehend vermiest werden. Sogar das Menü in einem 5-Sterne-Hotel wird zur Farce, wenn man zu Tisch mit einer Grünen-Politikerin die Wahlkampfstrategie bespricht und völlig vorahnungslos fragt, ob sie mal den Salzstreuer rüberreichen könne. „DAS will ich jetzt nicht gehört haben! Sie meinten doch hoffentlich, dass ich ihnen die Salzstreuerin reichen darf?“ Wobei die Betonung selbstredend auf „darf“ liegt.

Weil sowas allerdings auch in der Eckkneipe vor Ort passieren kann, bestellen gendergerecht erzogene Ehemänner vorsichtshalber statt Hackepeter schon mal gleich eine Hackepetra, um nicht das Bierglas der Feministin von nebenan auf den Schädel zu bekommen. Essen wäre wirklich nicht mehr das, was es mal war, wenn es da nicht die Gewürze gäbe, die den Schmaus selbst in Gefahrensituationen unwiderstehlich machen.

Das Markranstädter Gewürz-Team um Sabine Teutschbein und Ina Renner, bei dem sogar namhafte Spitzenköche einkaufen, hat dabei nichts dem Zufall überlassen. Noch am Tag vor dem Start auf der Grünen Woche war der MDR zu Besuch in der Nordstraße. Nicht nur vom Erbe der ehemals größten Gewürzmühle der DDR war da die Rede, sondern auch von einem aktuell individuellen Portfolio für alle Ansprüche und Größenordnungen.

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Den Bericht des MDR hören Sie, wenn Sie den Lautsprecher einschalten oder den angeschlossenen Kopfhörer aufsetzen und auf das Bild klicken.

Die Gewürze Markranstädt GmbH punktet bei den Messebesuchern mit Kräutern, Gewürzen und Gewürzmischungen, verpackt in attraktiven Streuern, Mühlen, Metalldosen oder Beuteln.

Schon im letzten Jahr waren die neuen Marinaden der große Renner. Sogar der Techniker der Markranstädter Nachtschichten, ein waschechter Städter, der mit 32 noch bei Muttern wohnt und sich dort bekochen lässt, hat damit beim letzten Sommerfest die herrlichsten Steaks vom Grill geholt.

„Da kann man nichts falsch machen.“, meinte er. Dass der Nerd eine dreiviertel Stunde brauchte, bis das erste Stück Holzkohle zu glimmen begann, hat mit dem Gewürz allerdings wirklich nichts zu tun.

Zwischen Essen und Geschmack

Zurück zur Grünen Woche. Das Publikum steckt sofort nach Betreten der ersten Halle seine Nüstern in die Luft. Schon im Märchen von Zwerg Nase, der bekanntlich ein Meister in Sachen Gewürze war, hatte Wilhelm Hauff erkannt, dass auch unser Riechorgan am Essen beteiligt ist. Aber was riechen die da in Berlin eigentlich? Oder besser gefragt: Wonach riecht Essen?

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Die Nasen weisen die Richtung: Neben Hunger und Neugier finden auch Lackschuh und Nadelstreifen den Weg zum Stand der Gewürze Markranstädt GmbH.

Ganz klar: Nach dem, womit es gewürzt wurde. Ein Pfeffersteak nach Pfeffer, Zimtkekse nach Zimt und Brathering nach … Brat … oder so.

Ganz sicher wäre das Messepublikum nicht so euphorisch, wenn nur der Eigengeruch von Kartoffeln, rohem Fleisch oder gar Fisch in der Luft läge. Von Limburger mal ganz abgesehen.

Im Grunde genommen riecht es also in den Berliner Messehallen überall nach Markranstädt. Tolle Sache, die auch international anerkannt wird.

international

Aus Holland kamen sie gestern an den Stand der Markranstädter Gewürzfeen, aus Ungarn, Frankreich und auch aus dem Baltikum.

Obwohl sie in der Schule Russisch hatte, musste Geschäftsführerin Sabine Teutschbein einmal passen. Lettisch hat dann doch wenig mit Russisch zu tun.

Aber wenn es um sinnliche Wahrnehmungen geht, braucht man keine Sprache. Mal kurz die Nase in die Tüte stecken und schon sprechen die strahlenden Augen Bände. Ja, davon bitte fünf Packungen nach Riga. Pro Monat! 

Geschäfte auf internationalen Messen sind immer bilateral. Man könnte auch sagen: Leben und leben lassen. Und deshalb wollen die Markranstädter in Berlin nicht nur verkaufen, sondern auch einkaufen. „Das ist fast noch schwieriger, als etwas zu verkaufen.“, verrät Sabine Teutschbein.

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„Unsere Kunden erwarten, dass unsere Produkte und Zutaten ökologisch verantwortungsbewusst erzeugt werden und die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen. Deshalb sind wir froh, uns hier präsentieren und Kontakte knüpfen zu dürfen. Die Grüne Woche ist ja, wenn man so will, in der Branche die führende Qualitätsmesse.“ Die Nachfrage nach der speziell auf diese Ansprüche ausgerichteten „Bio-Linie“ bestätigt die strategische Ausrichtung des Unternehmens.

Dieses Statement war sozusagen auch eine Steilvorlage für den Quesitzer Alpaca-Hof. Der übernimmt die von der Gewürze Markranstädt GmbH quasi vorgewärmten Stühle am Gemeinschaftsstand 213 der Leipzig Tourismus Marketing GmbH (LTM) in Halle 21.

Allerdings geht es dabei nicht um die Frage, wie sich so ein mehrere tausend Euro teures Alpaca mit entsprechenden Gewürzmischungen zu einem opulenten Mahl verarbeiten lässt, sondern darum, was so ein schönes, stolzes Tier freiwillig für uns hergibt.

beide

„made in markranstädt“: Der Alpaca-Hof Quesitz und die Gewürze Markranstädt GmbH vertreten die innovative Stadt am See auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Rund 200 Kilometer südlich von Berlin konnte schon gestern ein Mann einen Vorgeschmack dessen wahrnehmen, was Socken aus Alpaca-Wolle so an Komfort und Wärme bieten.

Frank Richter, Direktor der sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung, erhielt als Dankeschön für seinen Vortrag unter dem Thema „Wir nicht wählt, wird auch regiert“ neben einer Flasche Schaumwein der Seebenischer Kelterei Schauß auch ein Paar Alpaca-Socken aus Quesitz. Bürgermeister Spiske verband das mit dem Wunsch: „… dass Sie nie kalte Füße bekommen mögen.“

 

1 Kommentar

  1. Danke schön für euren praktischen Beitrag.

    Ich habe euren Blog schon länger im Newsfeed abonniert.

    Und jetzt musste mich mal zu Wort melden und ein „Danke“
    hinterlassen.

    Macht genauso weiter, freue mich bereits jetzt schon auf den nächsten Beitrag

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