Immer zwei es sind: Ein Schüler und sein Meister

Im MN-Jahreshorrorskop hieß es für den Schützen: „Sie zählen jetzt zu den Menschen, mit denen Sie früher nicht spielen durften.“ So schnell kanns gehen mit der Umsetzung eines Omens in die Realität. Hatte ein Mitglied des Ältestenrats Gerüchten zufolge noch am 14. Januar nicht das Rückgrat, einen Abwahlantrag für den Bürgermeister aus der Mappe zu holen, wurde kaum 14 Tage später eine schwungvolle Entschuldigung für die Unterstützung seiner Wahl präsentiert und heute nun soll das Finale des Misstrauensvotums im Briefkasten folgen.

Ein paar Gedanken dazu hatte sich das MN-Team während seiner freitäglichen Zusammenkunft schon gemacht und diese auch niedergeschrieben. Aber das Themenfeld hat sich dann doch als zu komplex erwiesen, so dass der Text erstmal auf die Wäscheleine zum Trocknen gehängt wurde.

Fest steht, dass das, was in Markranstädt gerade geschieht, nicht eben sehr strategisch klingt und auch nahezu sämtliche Merkmale einer geplanten Aktion vermissen lässt. Der König soll gekippt werden, aber man hat noch keinen Thronfolger präsentiert. Das sucht in der Menschheitsgeschichte seinesgleichen.

Nach Cäsar kam Octavian, nach Romanov kam Lenin, nach Ulbricht kam Honecker und nach Nadja abd el Farrag kam Verona Feldbusch. Immer waren es Menschen, die sich schon vorher angeboten oder wenigstens gezeigt hatten. Der einzige Name, der in den letzten Tagen in Markranstädt genannt wurde, war der eines gescheiterten Nudelfabrikanten.

Überhaupt sollte die gegenwärtige Entwicklung Anlass zum Nachdenken geben. Wenn eine einzelne Person wirklich so viel Verantwortung für den Niedergang einer Stadt tragen kann, sollte man sich dann spätestens an dieser Stelle nicht einmal fragen, wozu Stadträte da sind und was das Geschwafel von Demokratie soll?

Es ist wie bei StarWars: Yoda hat die Yedi-Ritter ausgeschickt, um Darth Vader zu jagen und die dunkle Seite der Macht zu erhellen. „Transparenz verlangen ihr müsst!“

Und der einfache Bürger sitzt da wie im Kino, schaut ehrfürchtig den Raumschiffen hinterher und fragt sich, wo plötzlich so viele Laserschwerter herkommen.

Also, da kann man eigentlich nur abwarten, was da in den nächsten Tagen so an handfesten Argumenten kommt und vor allem, welche Alternativen angeboten werden. Bislang scheint es nur so, dass man mit der Gesamtsituation unzufrieden ist.

 

 

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