Archäologische Sensation am Kulkwitzer See!

Archäologische Funde sind selten in Markranstädt. Schon seit Urzeiten sorgt hier jede Generation dafür, dass unliebsame Spuren ihrer Geschichte nachhaltig ausgelöscht werden. So findet man in den städtischen Archiven heute kaum ein Dokument, das mit dem damals üblichen „Heil Hitler“ unterzeichnet wurde und auch den kürzlich versiegelten Stasi-Bunker hinter dem Stadion gibt’s offiziell gar nicht. Bei so viel historischer Unschuld schlug der Fund, den Archäologen gestern am Westufer des Kulki präsentierten, wie eine Bombe ein.

Jahrzehntelang sind tausende Badegäste ebenso arg- wie ahnungslos an einer archäologischen Weltsensation vorbei gegangen. Mehr noch: Sie nutzten das jungsteinzeitliche Monument als Sitzgelegenheit, trockneten auf den Megalithen Handtücher, Badehosen und neuerdings auch Burkinis, entzündeten in der Mitte sogar Lagerfeuer.

Satellitenaufnahmen der NASA, die im vergangenen Jahr von international agierenden Experten in einem tschechischen Crystal-Meth- Labor ausgewertet wurden, galten seit Wochen schon als sicheres Indiz für eine sensationelle Entdeckung, nach der die Weltgeschichte wohl neu geschrieben werden muss. Eine jungsteinzeitliche Kultstätte ist es, auf die man da gestoßen ist.

satellit

Mit dem Hubble-Teleskop geschossene Satellitenaufnahme vom 1. April 2015 aus der Raumfähre „MN-13“. NASA-Experte Sachsenstein war so aufgeregt, dass er mit dem roten Edding-Stift nicht mal einen anständigen Pfeil zustande brachte.

Gestern nun wurde das Gerücht zur Gewissheit. Der Markranstädter Steinkreis ist älter als Stonehenge und beweist, dass bereits vor mehr als neuntausend Jahren Menschen am Ufer des Kulkwitzer Sees lebten.

„Geokulinarische Untersuchungen haben ergeben, dass das Alter des Steinkreises auf etwa 7400 v. Chr. zu datieren ist.“, sagte Teamleiter Dr. Hans Sachsenstein am Rande der gestrigen Pressekonferenz.

heute

Lallenhenge in dem Zustand, wie es am 15. Juni 2016 vorgefunden wurde.

Ob die Anlage, ebenso wie Stonhenge, eine Art steinzeitliche Sternwarte war, wollten die Wissenschaftler allerdings noch nicht bestätigen.

Jungsteinzeitliche Sternwarte

„Es ist sehr wahrscheinlich und fest steht“, so Sachsenstein, „dass der Steinkreis auffällig in den Kontext zu anderen heidnischen Kultstätten in der näheren Umgebung passt. Ich denke hier insbesondere an den Fundort der berühmten Himmelsscheibe von Nebra, oder auch an das mittlerweile weltbekannte Sonnenobservatorium Goseck und nicht zuletzt auch an das Bürgerrathaus Markranstädt.“

stonehenge

Die Frühphase von Stonehenge in England (Foto) wird heute auf etwa 3.100 v. Chr. datiert. Lächerlich! Der Steinkreis am Westufer wurde ungefähr 7.400 v. Chr. von der CDU errichtet.

Sachsenstein zeichnete den anwesenden Pressevertretern ein lebhaftes Bild von der Region jener Zeit. „Überall standen dichte Wälder, der Gipfel des Bienitz lag unter einer Schneedecke, die Meri-Sauna wurde vom Dorfältesten noch als Carport genutzt und der Kulkwitzer See war zu jener Zeit ein begradigter Nebenarm des Rheins.“, erklärte der renommierte Wissenschaftler aus Mohorn.

Nicht auszuschließen, dass der Nibelungenschatz deshalb nie gefunden wurde, weil noch niemand auf die Idee kam, ihn im Kulki zu suchen.

historisch

Zeitgenössische Darstellung des Markranstädter Steinkreises, die im Kellergewölbe des Wasserturms gefunden wurde. Der fast komplett erhaltene Zustand begeistert nicht nur die Fachwelt.

In Goseck treffen sich alljährlich die Protagonisten der heidnischen Kultur. Das soll nach Willen des Archäologischen Landesamtes nun ebenfalls Geschichte sein: Markranstädt ruft!

Der Zeitpunkt der Entdeckung hätte passender nicht sein können. Am kommenden Dienstag, dem 21. Juni, wird traditionell das heidnische Fest der Sommersonnenwende gefeiert. Während in den letzten Jahren tausende Menschen aus diesem Anlass ins Sonnenobservatorium nach Goseck bei Weißenfels pilgerten, soll nun das Markranstädter „Lallenhenge“ zur Kultstätte entwickelt und als weitere Station auf der touristischen Straße „Himmelswege“ etabliert werden.

FischerKulki

Historische Fotografie einer jungsteinzeitlichen Fischerfamilie am Kulkwitzer See.

Dazu sollen in den Abendstunden des kommenden Dienstag Fachvorträge über den Stand der archäologischen Untersuchung die ersten Interessenten anlocken. In einem kulturellen Rahmenprogramm werden darüber hinaus nicht nur jungsteinzeitliche Rituale präsentiert, sondern das Publikum auch zum Mitmachen eingeladen. Neben Nacktbaden oder „mit den Händen essen“ kann man auch mal die blonde Schamanin aus der Nachbar-Horde von hinten vernaschen oder sich das EM-Spiel zwischen Kroatien und Spanien beim Heidnic-Viewing mit echten Laiendarstellern vor einer Holzwand anschauen.

 

1 Kommentar

  1. Wirklich sarkastisch gut recherchiert. Top. Weiter so 🙂

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