Mitunter wurde auch von Stellen, die es besser wissen müssten, der Begriff „Abstimmung“ verwendet. Es war aber nur eine Bürgerbefragung, zu der in der Ortschaft Frankenheim gerufen wurde. Das überraschend klare Votum von 65,7 Prozent für den Ausbau der Priesteblicher Straße hat also keinerlei bindende Wirkung. Es sollte den Damen und Herren Volksvertreter lediglich den mehrheitlich befürworteten Weg weisen.
Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis die ersten Entscheidungen dazu getroffen werden und noch viel länger, bis auch die ersten Veränderungen sichtbar sind.
Was Mediziner als infrastrukturelle Penektomie bezeichnen würden, also die Entfernung der Schranke, steht noch in weiter Ferne.
Gründe, die Legalität der Existenz dieser Schranke anzuzweifeln, scheint es fernab der Bürgerbefragung und der Zukunft der Straße dennoch zu geben.
Ihrer Errichtung sei kein entsprechender Verwaltungsakt vorausgegangen, ist im Dampf der Markranstädter Gerüchteküche wie einst dem Rauch der Indianer am Little Big Horn zu entziffern.
Woanders dürfte man sich derweil die Augen reiben angesichts der offiziellen Bezeichnung der Priesteblicher Straße als „Feldweg“.
Der prähistorische Pfad zwischen Seebenisch und Schkeitbar beispielsweise ist mit dem Prädikat „Allee“ geadelt. Kein Wunder, dass sich dort keine kritischen Volksvertreter finden. Alles gut.
2 Kommentare
„Infrastrukturelle Penektomie“, welch großartige Wortwahl. Da muss du erst mal draufkommen – Gratulation. Find ich super. Aber da es mit der Schranke sicher noch lustig hoch und runter geht, wird es wohl wirklich noch eine Weile dauern bis die Penektomie (vielleicht mal) notwendig ist und durchgeführt wird. Zwischendurch könnte man ja den rumpligen Bypass übers Feld erneuern. Da kann der Verkehr weiter stattfinden, auch wenn die Schranke mal nicht hoch geht. Und wenn täglich 900mal Verkehr auf dem Feldweg gezählt wurde, da müssen ja die 487 Zustimmer fast zweimal am Tag ran. Hut ab.
Beim prähistorischen Pfad müssten ja die Volksvertreter beim Landkreis intervenieren. Und außerdem gibt es einen Umweg von etwa 1,7km über Döhlen zur Kernstadt. 1,7km – dafür reißt sich doch keiner den Hintern auf. Da müssten es schon etwa 3km sein. Alles gut.
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Na gut – also der Reihe nach. Das mit dem „drauf kommen“ ist proportional abhängig von der Literzahl Kellerbier oder Ur-Krostitzer. Sie werden beispielsweise am Freitag (also morgen) einen Beitrag lesen, der schon am vorigen Freitag fertig war. „Im Block stehen“ nennt man das in der pseudo-journalistischen Fachsprache. Sowas funktioniert nur unter Anwendung bewusstseinserweiternder Stimulanzien. Wir haben die kommende Sitzung in der vierten Etage sozusagen bereits vorab durchlebt. Wetten, dass wir richtig lagen?
Was Ihre weiteren Aussagen angeht – insbesondere das Gleichnis mit dem Bypass – müssen Sie sich schon die Frage gefallen lassen, ob Sie uns hier nicht die satirische Show stehlen wollen? Die Idee könnte glatt als Bewerbungsschreiben durchgehen. Nach allerlei Verlusten infolge des demografischen Wandels und vollzogener Ab- bzw. Auswanderungsgedanken könnten wir etwas Verstärkung gut gebrauchen. Hätten Sie nicht Lust???? Es winkt ein Platz im neuen Seniorenwohnheim am Bad! Der Lebensabend im Kreise von 81 Mitbewerbern um ein kleines Grundstück in der Lützner Straße oder – wahlweise – Lachen bis zum Lebensende in einer kleinen Kommune, die längst weiß, wie alles ausgeht. Die Entscheidung ist eigentlich alternativlos. Denken Sie drüber nach! (Ist ernst gemeint)