An ihren Worten sollt ihr sie erkennen

Was Sie jetzt gleich lesen, wird Ihr Leben für immer verändern! Vor einigen Wochen hat sich mit dem chinesischen Professor True Lie die gesellschaftswissenschaftliche Konifere schlechthin in Markranstädt niedergelassen. Lange waren seine Theorien umstritten, wurden als Querdenkerei abgetan oder ins Reich der Mythen verbannt. In den Markranstädter Nachtschichten packt der aus China geflüchtete Experte erstmals und exklusiv unumstößliche Beweise für seine Erkenntnisse aus.

„Windräder sind nach dem vorgetäuschten Mauerfall der größte Betrug, dem die Deutschen in den letzten 50 Jahren anheim gefallen sind“, gibt True Lie ein Beispiel für die globale Desinformationspolitik, der auch wir in Markranstädt seit Jahrzehnten ausgesetzt sind.

„Die Windkraftanlagen erzeugen keine Energie, sondern im Gegenteil, sie verbrauchen Unmengen davon“, hat er herausgefunden. Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, kann der Professor mit harten Fakten beweisen.

Er ist davon überzeugt, dass der Wind nicht die Windräder antreibt, sondern umgekehrt. „Die Propeller sind in Wahrheit dazu da, Wind zu erzeugen!“ True Lie bleibt den physikalischen Beweis für seine auf den ersten Blick recht abenteuerliche These nicht schuldig. „Das kann jeder Mensch selbst beobachten: Immer wenn sich Windräder drehen, gibt’s auch Wind“, verblüfft er mit einer unwiderlegbaren Tatsache.

Was da Vinci nicht sah

Und wie in der Mathematik, kann er seine These auch mit dem Gegenbeweis untermauern. „Ihr Deutschen hättet das längst selbst feststellen können, wenn ihr nur gewollt und genau hingeschaut hättet“, kann er sich einen Seitenhieb auf die in Mitteleuropa verbreitete intellektuelle Demut nicht verkneifen. „Ist doch komisch, oder? Immer wenn Windräder still stehen, gibt es auch keinen Wind“, öffnet er seinen Zuhörern mit einer geradezu entwaffnenden Beobachtung die Augen. Man möchte sich fast schämen, nicht selbst darauf gekommen zu sein.

Aber damit ist True Lie längst nicht am Ende seiner Beweiskette. Die Stromkabel, in denen die in den Anlagen erzeugte Energie laut Staatsmeinung ins Netz fließen, sind in Wahrheit dazu da, den für die Winderzeugung erforderlichen Strom aus dem Netz in die Windkraftanlagen zu pumpen. „Es ist doch auffällig, dass sich neue Propeller immer erst dann zu drehen beginnen, wenn sie ans Netz angeschlossen sind“, überrascht der Wissenschaftler mit einer frappierend logischen Erkenntnis.

Stimmt, wenn sie wirklich vom Wind angetrieben würden, müssten sie sich auch schon drehen, bevor die Kabel angeklemmt werden.

An der Lindennaundorfer Mühle macht man sich nicht einmal die Mühe, den Betrug zu verstecken. Die Flügel drehen sich durch Strom und erzeugen Wind.

An der Lindennaundorfer Mühle macht man sich nicht einmal die Mühe, den Betrug zu verstecken. Die Flügel drehen sich durch Strom und erzeugen Wind.

Werden wir in Deutschland und Markranstädt wirklich so belogen, und das schon seit Jahrzehnten? True Lie ist davon überzeugt und führt ein weiteres Beispiel an. „Ihr lasst euch so an der Nase herumführen, bis ihr allmählich wirklich glaubt, dass sich mit bunten Binden und der Wohlstandsverwahrlosung eurer Muttersprache die Welt verändern lässt“, beginnt er mit scharfen Worten seinen Feldzug gegen den mitteleuropäischen Aberglauben.

Blackfacing im Supermarkt

Dann verurteilt er die hierzulande grassierende Symbolpolitik mit der provokanten These: „Als ob es für den Neger weniger schmerzhaft ist, wenn er in der Straßenbahn als Farbiger zusammengeschlagen wird.“

Nun gibt es in Markranstädt zum Glück keine Straßenbahn, aber trotzdem ist der homo marcransis noch nicht raus aus der Nummer. „Negerküsse gab es früher auch hier bei euch“, stellt True Lie fest. Seit einigen Jahren mache in Deutschland das Gerücht die Runde, dass die Umbenennung der süßen Häppchen erfolgte, weil der Begriff Negerkuss rassistisch besetzt sei. „Stimmt nicht“ sagt der Wissenschaftler und dreht statt dessen den Spieß um. „In seinem Ursprung und Kern ist der Negerkuss weiß.

Weißer Mann, brauner Mantel

Erst durch den später hinzukommenden Schokobezug wird er zu einem Negerkuss. „Das ist in der Tat eine perfide Form kultureller Aneignung, allerdings durch Menschen mit dunkler Hautfarbe“, ist Lie überzeugt und fordert die Umbenennung der Schaumküsse in „alte weiße Männer“.

Damit erteilt er der offiziellen Staatsmeinung, wonach es sich beim Schoko-Überzug der Mohrenköpfe um einen unerträglichen Akt sogenannten Blackfacings handelt, eine deutliche Abfuhr.

Kulturelle Aneignung durch Fremdsprachen

„Denn dann müssten die Markranstädter Schüler und Gymnasiasten auch Fremdsprachen-Unterricht ablehnen. Das Absingen englischer Shantys wie ‘My Bonnie is over the ocean‘ oder das Aufsagen lateinischer Sprüche wie ‘Quot erat demonstrantum’, mit der posthum die Lebensart der alten Römer ausgebeutet wird, ist auch nichts anderes als kulturelle Aneignung“, stellt Lie klar und befördert damit sämtliche Ärzte der Stadt zu Kolonialherren.

Blackfacing oder kulturelle Aneignung durch afrikanische Stämme? Mit dem Negerkuss verhält es sich offenbar genauso wie mit dem Ei des Kolumbus.

Blackfacing oder kulturelle Aneignung durch afrikanische Stämme? Mit dem Negerkuss verhält es sich offenbar genauso wie mit dem Ei des Kolumbus.

Zumindest hat eine namhafte Bäckereikette, die auch in Markranstädt vertreten ist, rein prophylaktisch schon mal auf Lies Argumente reagiert und ihr Angebot ethnisch gesäubert. Wo einst Russischer Zupfkuchen angepriesen wurde, steht jetzt nur noch Zupfkuchen auf dem Etikett. Ein so gewaltiges Signal in Richtung Moskau, dass die russischen Invasoren zittern wie englischer Wackelpudding mit Zigeunersoße auf einem Amerikaner.

Weltfrieden durch Entmilitarisierung der Backwaren

Lediglich Susanne Herzensgut, als Grüne die einzige Farbige im ansonsten weiß besetzten Integrationsbeirat Randsachsen, geht dieser Vorstoß nicht weit genug. „Ob mit oder ohne russische Beteiligung, der Zupfkuchen bleibt eine Kalorienbombe und muss allein schon wegen dieses kriegsverherrlichenden Begriffs radikal entmilitarisiert werden“, gibt sie sich kämpferisch. Mindestens laktosefreier Quark aus veganen Soja-Bohnen, Streusel aus Dinkelmehl und glutenfreier Boden – nur so wäre auf Dauer wieder Frieden in der Ukraine möglich.

Worte, nicht Taten…

Eigentlich nichts Neues. Schon der alte Johannes soll laut Bibel gesagt haben: An ihren Worten sollt ihr sie erkennen. Oder war das jetzt Beate Uhse? Egal, wir müssen nur fest dran glauben.

14 Kommentare

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    • Xt'Tapalatakettle auf 20. Februar 2023 bei 9:48
    • Antworten

    Ich hab’s immer gewusst…
    Macht weiter so, Ihr seid da was ganz großem auf der Spur.
    Wenn Ihr hier nichts mehr von mir lest, haben DIE mich erwischt…

    1. Uns sind SIE auch schon auf den Fersen. Schnell ein Alu-Hütchen aufsetzen und warten, bis sie weg sind…

    • Schulle auf 19. Februar 2023 bei 21:04
    • Antworten

    Jetzt hab ich Windenergie endlich verstanden, wie bei der Sendung mit der Maus.

    1. Gelle? Klingt komisch, ist aber so. 🙂

    • Ulrich NASER auf 18. Februar 2023 bei 17:05
    • Antworten

    Die obige etwas rückwärtsgewandte Erzählung von Herrn Professor True Lie wird verständlicher, wenn seine Biographie bekannt wird. Er ist in der Volksrepublik China aufgewachsen. Das sagte Herrn Honest Lie, ein weiterer Bewohner von Markranstädt. Herr Honest Lie wohnte lange in der Kronkolonie Hongkong. Dort ließ er sich ein Haus bauen und im Keller eine Wärmepumpe für Heizung und Heißwasseraufbereitung installieren. In der Garage stand ein Auto mit Elektroantrieb. Dafür brauchte Herr Honest Lie Strom. Den erhielt er preisgünstig von seiner eigenen Solaranlage auf dem Dach und von ausreichend Windrädern in seiner Nähe.

    1. So wie sich die Geschichte des Herrn Honest Lie liest, hätte er sich lieber mal eine Flasche Lachgas in den Keller stellen sollen 😉

    • Tilo Lehmann auf 18. Februar 2023 bei 12:47
    • Antworten

    Oh- bin ich dann auch ein Kannibale wenn ich Römerbraten (und das auch noch mit großem Genuss) verzehre??? Ob Warm oder Kalt: Römer und auch ich werden bestimmt dennoch alt. Ändert also auch nichts- der aufgegessene Römerbraten. Und Siehe: Traditionswahrung hat auch was gutes eben- Mhmm… Schmeckt, lässt sich auch mit altem oder schlechtem Zahnwerk gut kauen und der regionale (noch) Fleischer seines Vertrauens wird tangiert. Ist also auch noch nachhaltig, wenn man dann auch noch die verwerteten Reststoffe mit berücksichtigt…

    1. Römerbraten … herrlich. Ja, den werden wir uns damnächst mal gesondert vornehmen

    • Bar Bier auf 18. Februar 2023 bei 10:56
    • Antworten

    Was der Professor sagt sage ich schon lange.
    Allerdings wurde ich von meiner Frau immer ausgelacht!
    Was ist nun eigentlich richtig? True Lie – oder True Lei? In China ist die zweite Schreibart verbreitet.

    1. Über sowas unterhält man sich auch nicht mit seiner Frau. Und was den Namen angeht: Einfach mal ins Wörterbuch schauen. English-Deutsch sollte reichen…

  1. Guten morgen, einfach nur köstlich zu dem veregneten Samstag Morgen die zum schmunzeln anregenden Zeilen in den MN lesen zu können.

    1. Dann hat der verbale Erguss seinen Zweck erfüllt. Ihnen ein schönes Wochenende.

    • Dorfgärtner i.D. auf 18. Februar 2023 bei 8:20
    • Antworten

    Windenergie ist, was viele nicht wissen eine eierlegende Wollmilchsau, denn mit einem geeigneten System könnten geschretterte Wildvögel zu eiem leckeren Frikasee verarbeitet werden. Ja nicht nur die tratidionellen Windmühlen brauen Stom, nein auch die neuen Räder werden beheitzt damit sich kein Eis auf den Rotorblättern sammelt, also erst fungieren diese als Sitzheizung für die Vögel und wenn doch mal der Wind weht als Schredderer derselben, gemeine Welt!

    1. Man könnte daraus auch Ungarische Salami machen oder das Fleisch auf Karlsbader Schnitten legen – ist aber alles kulturelle Aneignung und deshalb verhungern wir lieber.

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