Auf einem Bein kann man nicht stehen: Tunnel säuft erneut ab

Endlich hat auch die Deutsche Bahn auf das touristische Alleinstellungsmerkmal einer „Stadt am See“ reagiert. Die letzte Woche abgesoffene Unterführung war demnach nicht einem plötzlichen Unwetterereignis geschuldet, sondern der Beginn eines bewusst inszenierten, schleichenden Gewöhnungsprozesses. Nachdem heute früh im Raum Markranstädt nur ein paar Regentropfen hochkant gelandet sind, war es erneut so weit. Seenot auf dem Bahnhof!

Heute früh 7 Uhr: Auf dem Weg, das für den Unterhalt der Jakedumas und Nichtmichel erforderliche Finanzvolumen zu erwirtschaften, machte sich eine handvoll Markranstädter auf zu den Industrieplantagen der Messestadt. Oder zumindest wollten sie das. Allein Petrus zeigte Mitgefühl und weinte ein paar Tränen. Vorsichtshalber wurden Schirme aufgespannt.

Ein Fehler, wie sich bald herausstellte, denn Schirme waren nicht angebracht. Diese instinktive Handlung war wohl der weithin verbreiteten Überlieferung geschuldet, dass alles Gute stets von oben kommt. Sonst hieße ja der lang ersehnte Niederschlag auch nicht Niederschlag, sondern Aufwärtshaken.

Wie dem auch sei und ganz gleich, ob man den behindertengerechten Abstieg (nach dem es keinen ebensolchen Aufstieg zu den Bahnsteigen gibt) oder die Stufen in den Tunnel genutzt hat: Unten lauerte ein still vor sich her ruhender See (Foto links). Ein wahres Stillleben, ein Idyll der Ruhe und Geborgenheit, eine von der Natur glanzvoll in Szene gesetzte Lagune mit bunten Fliesen.

Und ein Bild gewordener Vorwurf an die Passanten. Wie kann man nur bei Regen auf den Bahnhof wollen, ohne Gummistiefel mit sich zu führen? Ja muss man denn wirklich auf alles hinweisen? Grade wenn man in einer Stadt am See wohnt, sollte es doch selbstverständlich sein, alle Vorkehrungen zu treffen.

 

2 Kommentare

  1. Man könnte ja aus der Not eine Tugend machen und einen Fährmann/-Frau beschäftigen, bis die bauliche Korrektur sich zwischen 2038 und 2050 wieder selbst feiert für ihre großartigen Erfolge.
    Und bis dahin läuft die ABM.
    Quasi win/win, oder?

    1. Könnte auch schneller gehen. Offenbar liegt der Fehler im Detail. Das Rohr, in dem das abgepumpte Wasser abfließen soll, hat sich im Rahmen eines technischen Ehegattensplitting von der Pumpe getrennt. Jetzt solls wohl eine Art Paartherapie geben, in deren Rahmen beide wieder zusammengeführt werden und künftig weiter gemeinsame Wege gehen sollen. So ne Pumpe ist halt auch nur ein Mensch 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.