Ausnahmsweise verschreibungspflichtig (8/19)

Es hat etwas gedauert, bis sich genügend Material für die achte Ausgabe angesammelt hat, aber das Warten hat sich gelohnt. Das gilt übrigens auch für die badelustigen Markranstädter. Für die hat seit dem Männertag das Stadtbad geöffnet. Allerdings könnte einem der Spaß am Einstieg ins Becken vergehen, wenn man sich vorher den SachsenSonntag reingezogen hat.

Boah ist das eklig! Jeder fünfte Deutsche pinkelt in den Pool, meldet die Gazette. Und mehr noch: Bis zu 80 Milliliter Urin pro Person treiben da im kühlen Nass herum. Wohl gemerkt: Pro Person und nicht pro Pinkler. Macht bei 200 Badegästen schon 16 Liter Pipi.

Auf sagen wir mal 10.000 Badegäste pro Saison umgerechnet, macht das … jo … 800 Liter Blasenprosecco!

Und damit wir das auch glauben, erfahren wir in dem Artikel außerdem, dass es umso stärker nach Chlor riecht, je mehr sich der Beckeninhalt den Qualitätskriterien einer Klärgrube nähert. Das ist doch dufte, oder nicht?

Zum Glück steht die Entwarnung bereits in der Überschrift. Dass man nicht in den Pool pinkeln sollte, gilt nämlich nur für Urlauber. Einheimische können sich demnach bedenkenlos ins Becken erleichtern.

Im Grunde genommen gelten hier die gleichen Regeln wie daheim beim Duschen. Da lässt man das Wasser bis zum Erreichen der gewünschten Temperatur schließlich auch nicht sinnlos in die Kanalisation fließen, sondern nutzt es gleich zum Wegspülen verräterischer Kontaminationsspuren.

Also dann: Auf ins Stadtbad!

Geradezu nahtlos schließt sich hier eine weitere Leserzuschrift an. Sie beschäftigt sich ebenfalls mit Abkühlung bei heißem Wetter und darüber hinaus auch mit den Bereichen unterhalb der Gürtellinie. Gefunden wurde das eindrucksvolle Wellness-Ensemble am Fuße des Mount Mulch im LAV-Nationalpark.

Wer bislang glaubte, Open Office sei ein Anwendungsprogramm für den Computer, wird spätestens hier mit der nackten Wahrheit konfrontiert. Das in jeder Hinsicht offene Büro ist vielmehr eine echte Alternative an heißen Sommertagen. Sogar in höheren Kreisen des Managements erfreut sich dieser erfrischende Dresscode zunehmender Beliebtheit.

Ist auch logisch: Bei dem Anblick fällt es niemandem mehr auf, wenn der Chef keine Krawatte trägt. Auch in strategischer Hinsicht hat ein solches Open Office nur Vorteile. Wenn die Beraterin vom Kreditinstitut im Büro aufschlägt, muss ihr der Chef nicht mehr umständlich erklären, wie gut Er aufgestellt ist.

Einen erheiternden Fund aus dem Internet sandte uns eine Leserin zu, die mit Fußball offenbar nicht viel am Hut hat. Vielmehr scheint sie alten Überlieferungen auf dem Leim gegangen zu sein, nach denen bei dieser Sportart einst tatsächlich noch 22 Spieler einem runden Leder nachjagten.

Oder sie ist tatsächlich schon so alt, dass sie noch mit Schwenks Karle und seinem Expertenteam aus dessen Dachfenster in der Südstraße auf das Treiben da unten hinabgeblickt hat.

Inzwischen sind aber Äonen vergangen. Der heutige Profi verbringt seine Trainingseinheiten im Tattoo-Studio und sieht ansonsten zu, dass das Haar noch anständig liegt, wenn er den Platz verlässt.

Bei den Amateuren gilt hingegen der hier gekonnt ins Bild gesetzte Slogan:

Pfostenschuss und Lattenknaller,
das sind die Bierdeckelfußballer
von unsrer Ersten und der Zweiten,
die niemals eine Kneipe meiden.

Auch wenn es diesmal keine Druckfehler gab, Ihnen allen pfrohe Fingsten und bleiben Sie uns gewogen.

 

4 Kommentare

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  1. Früher nannte man es FKK , heute Open Office.
    Die guten Dinge setzen sich halt durch und der Vitamin-D-Spiegel ist in allerbester Form

      • Marc Ranzi auf 10. Juni 2019 bei 23:49
      • Antworten

      Und heute könnte man es „Nackter Dödel in Führungsposition weiß nicht weiter und findet seinen letzten Sonnenplatz beim örtlichen Entsorger“ nennen. Ist aber nur so eine Idee. Nur mein Kopf. Vitamin D ist auch gut, aber B Vitamine sind besser.

    • aufgepasst auf 8. Juni 2019 bei 13:45
    • Antworten

    Wo auch immer der Hinweis zur Südstraße in MAKRANSTÄDT (steht ja wirklich so da)her kommt? Also doch ein Dreckfu(e)hler. Schöne Pfingsten

    1. Fein aufgepasst! Da sieht man gleich, wer POS-Abschluss hat. Der Screenshot stammt übrigens von der Webseite des SSV Markranstädt 😉

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