Ausnahmsweise verschreibungspflichtig (9/19)

Bis unter die Haarwurzeln motiviert von 9 (in Worten: NEUN!!!) Feedbacks zum einmillionsten Klick haben wir damit begonnen, unsere Blicke in Richtung Leipzig zu schärfen. Probezeit sozusagen. Höchste Zeit, dass sich in der Messestadt mal jemand um den Humor kümmert. Der liegt da dermaßen unbeachtet auf der Straße, dass es kaum nötig ist, sich danach zu bücken. Aber Vorsicht: Die Wege des Herrn sind in Leipzig oft verwirrend ausgeschildert. Hier drei Beispiele, denen Sie nicht folgen sollten!

Zweifel an Google Maps

"Nicht hier, wie bei Google Maps behauptet."

„Nicht hier, wie bei Google Maps behauptet.“

Auch für Google ist Ostdeutschland www – also weit weit weg. Es gibt kaum Daten und Dokumente über diese geheimnisvolle Region. Wie froh war man bei Google, sich bei der Digitalisierung der Ostgebiete wenigstens auf einen alten DDR-Schulatlas stützen zu können. Aber wie sich bald herausstellte, gibt es da im Terrain des Bezirkes Leipzig ein paar eklatante Lücken.

Zum Glück leben in Grünau noch ein paar Jugendliche, die sich auf traditionelles Handwerk verstehen. Kurzerhand wurde Google Maps analogisiert und der Poetry Slam im Schönauer Park hatte dann doch ein paar Zuschauer.

Gefangen in Miltitz

Finde den Weg aus Miltitz und du wirst frei sein.

In Markranstädts Nachbarort Miltitz wurde vor kurzem damit begonnen, ein neues touristisches Konzept umzusetzen. Auslöser war die Tatsache, dass die Urlauberströme zwar durch den Ort fließen, aber die internationalen Gäste nie hier anhalten und demzufolge auch keine Devisen zurücklassen.

„Wenn sie nicht freiwillig anhalten, müssen wir sie dazu zwingen“, lautet die Devise und so wurden sämtliche Ausfallstraßen einfach gesperrt. Inzwischen hat sich das sogar unter der „Escape“-Spielegemeinde herumgesprochen. „Flucht aus Miltitz“ heißt der neue Hype. Wer den Weg findet, hat gewonnen.

Hütchenspiel mit Hunger

Folge den Pfeilen und du wirst erlöst.

Noch interessanter wird die Suche nach dem Weg in Leipzigs Stadtteil Mölkau. Eigentlich gibt es dort nur ein Ziel, an das ein Ortsfremder gelangen möchte. Es ist das Stadtgut Mölkau, wo es lecker Essen geben soll. Man braucht nicht mal weit zu laufen. Laut Beschilderung befindet sich das Stadtgut genau in der Mitte. Also einfach hinstellen und warten bis es auftaucht.

Allerdings verlässt viele der Hungrigen schon bald die Geduld und sie machen sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Restaurant. Zur Freude der Einwohner, die dann zusehen, wie Fremde stundenlang durch ihr Dorf mäandern.

 

2 Kommentare

  1. Aber heute gibt es in der Messestadt doch satirische Konkurrenz seitens der Bild, die über das Klimamobil berichtete.
    Selten so gelacht.

    https://m.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/leipzig-bis-zu-10-grad-unterschied-mitten-in-der-stadt-63445980.bildMobile.html

  2. Es berührt, wie diesmal der Zeichner die unzweifelhaft hohe Motivation des Schreibers ins Bild setzt! Aber von Luft allein kann keiner leben. Was dem Schauspieler der Applaus, ist dem fliegenden Reporter das Feedback seiner Leser. Und was ist, wenn das nicht mindestens für die Butter aufs Brot reicht?
    Buschfunk gibt es im Städtchen offenbar genug, aber wohl nur zwischen den Hiergeborenen. Nichthiergeborene, dennoch deutscher Herkunft,die vor den Toren der Kernstadt wohnen,werden davon selten erreicht.

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