Die sechs Nullen hatten wir schon lange, aber jetzt…

Wir sind Millionäre! Dank Euch, liebe Leserinnen und Leser, wurde am Sonntag kurz nach 21 Uhr die Schallmauer durchbrochen. Eine Million Klicks – und das in einem Dorf! Dabei haben wir erst mehr als ein Jahr nach der Geburt der Markranstädter Nachtschichten zu zählen begonnen. Jetzt sitzen wir hier in unserem Bunker, werfen mit Klicks um uns und lassen die Bierprömpel pfloppen. Die Tippse ist so außer sich, dass sie sich mit einem Klick sogar eine Zigarre anzündet. Weißer Rauch steigt empor: Habemus papam – wir sind Satire-Papst!

Die erste halbe Million ist die schwerste, heißt es unter uns Millionären. Das stimmt. Ganze viereinhalb Jahre hat es gedauert, bis diese Marke erreicht wurde. Zum Jahreswechsel 2017/2018 war es so weit und sogar die Qualitätspresse hat gratuliert. Dann aber ging die Post ab. Für die nächste halbe Million brauchte es nur anderthalb Jahre und jetzt sind wir siebenstellig!

Sicher, es gibt einfachere Wege, um an eine Million zu kommen. Bei Günter Jauch beispielsweise. Aber das kann auch sehr peinlich werden. Da sitzt man dann im Scheinwerferlicht auf dem Hocker und es kommt die alles entscheidende Millionenfrage: „Ist ihre Frau rasiert?“ Böööse Falle. Du grinst verlegen in die Kamera und musst deinen letzten Joker ziehen: „Ich möchte meinen besten Freund anrufen.“ Also … da lieber stirbt man doch in bitterer Armut, oder nicht?

Ja gut, für die heutige Generation der „Influencer“ ist so eine Million nix. Das schaffen die auf youtube mit nur einem Video. Die stecken sich da eine Feuerwerksrakete in den Schließmuskel, schalten die Kamera ein und zünden die Lunte an. Noch während dem Hauptdarsteller in der Klinik auf unser aller Kosten die Brandwunden versorgt werden, wird der zum Klick-Milliardär.

Ganz ohne Influenz

Wir haben den schwereren Weg gewählt. Ohne Indizierung auf Google, mit der man auf Kosten der Leser für jeden Klick Geld generiert. Ohne Spam-Mails und vor allem ohne Fremdbeiträge mit „do-follow“-Links. Lukrative Angebote dazu gabs reichlich und die Verlockung war zumindest in Dürreperioden groß. Wir haben widerstanden! Ebenso diversen Angeboten, mit der Seite nach Leipzig umzuziehen. Bislang jedenfalls.

Die Offerte „Leipziger Nachtschichten“ schwebt noch immer wie ein Damokles-Schwert über uns. Die Mehrzahl der MN-Aktiven wohnt eh schon dort und es lockt die Verheißung auf wesentlich mehr Leserzuspruch in Form von Kommentaren, Mitwirkung oder Feedback.

Und auch wirtschaftlich würde sich das dort ganz anders rechnen. In Leipzig wäre unsere Sidebar mit Inseraten so lang wie eine Rolle Klopapier.

Feedbacks gibt’s in Markranstädt zwar auch, aber entweder immer von den gleichen Lesern oder – wenns dann doch mal ein paar mehr sind – stets nur dann, wenn auf der Titelseite ein Blaulicht zu sehen ist. Und wenn dann statt eines Dankeschön für kostenlose Unterhaltung auch noch ultimative Aufforderungen kommen, was wir wie zu machen haben, ist der Ofen halt aus.

Die ärmsten Millionäre

Aber im Moment erfreuen wir uns unserer ersten Million. Wohlwissend, dass wenigstens zehn Prozent davon nicht aus Markranstädt stammen. Sogar in Milwaukee sitzen Interessenten, die sich immer mal einloggen und mit Spam-Kommentaren versuchen, ihre Bitcoins an den Leser zu bringen. Aber die restlichen 900.000 Klicks sind von hier.

Der aktuelle Rekord aus Woche 29 / 2018.

Der Tagesrekord vom 18. 7. 2018 steht noch immer.

Was haben wir anfangs gejubelt, wenn am Ende der Woche einhundert Zugriffe auf der Uhr standen. Wenns mal 300 waren, kam schon der Anruf unseres Admins aus Leipzig. „Da ist was im Busch! Schaut noch mal rein, ob da nicht was Falsches steht. Hier braut sich was zusammen“, warnte er dann. Ja, in Markranstädt muss man auf alles gefasst sein.

Den absoluten Rekord hält der 18. Juli 2018. Sage und schreibe 18.091 Leser hatten sich an diesem Tag die Markranstädter Nachtschichten reingezogen, innerhalb der ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung waren es gar über 30.000!

Und das nur, weil unser Chef in der Nacht zuvor von einem Jakeduma, der sich das Hirn weggefixt hat, mit einem Messer angegriffen wurde. Aber wie sagte schon Friedrich Wolf: „Kunst ist Waffe!“.

Kunst ist Waffe! Aber ist das Kunst?

Am Ende waren spitze Zunge und spitze Feder wirkungsvoller als spitzes Messer. Kevin sitzt! Trotzdem oder gerade deshalb standen am Ende dieser 29. Kalenderwoche 2018 insgesamt 37.362 Zugriffe zu Buche. Auch das ein noch immer bestehender Rekord.

Wie es weitergeht? Wir haben (k)einen Plan! Dazu brauchen wir ein kaputtes Streichholz, eine 2-Cent-Münze, einen gerissenen Luftballon …

Allerdings wirft diese Tatsache auch ein schlechtes Licht auf die Gemeinde der Konsumenten. Mit ihrem Leseverhalten bringt sie deutlich zum Ausdruck, dass sie vorzugsweise solche Themen lesen will, bei denen zumindest vermutet werden kann, dass Blut fließt.

Gehts hingegen mal um die Würdigung einer wirklich guten Sache, ist der virtuelle Lesesaal leer wie der Bierkasten nach einer MN-Sitzung. Traurig.

Jetzt wird erstmal gefeiert…

Aber daran wollen wir heute keinen Gedanken verschwenden. Hoch die Tassen und eine Million Dank an Euch, die Ihr uns auf dem Weg dahin immer treue Begleiter wart!

 

9 Kommentare

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  1. „Ich wär so gerne Millionär, dann wär mein Konto niemals leer“(Prinzen) und
    „Ich wär so gerne Im Club der Millionäre“ (Udo Lindenberg)
    … also ich finde, in diesen feinen Club passt Ihr hervorragend … auch und gerade, weil Eure Tätigkeit eine Art Ehrenamt ist… so ganz ohne Aufwandsvergütung. Oder wird die Tippse etwa aus nem schwarzen Topf bezahlt und der Brotschnaps gar illegal erworben?
    Wie auch immer, Danke an Euch und keine Angst vor einer möglichen Expansion in weitere Gefilden. Irgendwann muss sich Leipzig, Schkeuditz, Zwenkau usw. damit abfinden, von Markrans regiert zu werden

      • Volker Schack auf 24. Oktober 2019 bei 10:46
      • Antworten

      Ich bin ja nun ein alter Beobachter von zuHause hier am See. Solche Nachtschichten – Geschichten, Kommentare und eingehender Satire gab es damals 2008/9 bis 12 in der Blütezeit der Frau Radon noch nicht und wir mussten als BI allein stänkern und das Werden hier am See mitansehen. Ein Jedes hat seine Zeit, so plätschert die Stadt inzwischen in ganz ruhigem Fahrwasser, die Mieter der Neubaukomplexe stöhnen nur ein bißchen, wenn sie den überkommenen Anteil am Wohnen in der neuen Zeit aufbringen müssen und sich wundern , wie Vermieter und neuen Besitzer an Grund und Boden und direkt am See fett daherkommen und sich rekeln. Neue Parteien sind entstanden und wollen es besser machen, tragen den Keim der Hoffnung vor sich her. Zum Glück gibt es von Anfang der Wende an, eine starke CDU, die letztlich auch Garant einer weiteren gedeihlichen Entwicklung sein wird!

      1. Aber warum denn so pessimistisch? Haben Sie sich mal die Hütten der sich räkelnden „fett Dahergekommenen“ mal angeschaut? Würden Sie in solchen Wohnwürfeln leben wollen, von denen manche eher an ein Trafohäuschen aus DDR-Zeiten erinnern? Wenn Sie auf der A 38 mal in Richtung Leipzig fahren und am Zwenkauer See Ihren Blick nach rechts schweifen lassen … den gleichen Anblick gibts von Kreuzfahrtschiffen, wenn an der Mittelmeerküste die Slums der Altstadt von Algier auftauchen. Und architektonisch genauso lebensbejahend siehts da hinten in der Markranstädter Känguruhsiedlung am See aus. Also: Ein bisschen mehr Demut bitte, lieber Volker! Es hätte Sie auch schlimmer erwischen können: An der Renne, Salzstraße, Kormoranweg, Falkenhain, Möwengasse …
        Und was Ihren rhetorischen Ausrutscher hinsichtlich der CDU angeht, der sei Ihnen vergeben. Stark ist sie,die CDU, das stimmt. Aber was den Garanten für eine weitere gedeihliche Entwicklung betrifft, führt an den Markranstädter Nachtschichten auch in Zukunft kein Weg vorbei.

    • Ute Weigand-Münzel auf 16. Juli 2019 bei 17:46
    • Antworten

    Hallo aus dem Urlaub,
    freue mich, dass ihr die erste Million geknackt habet! Ich finde euch toll!
    Macht weiter so!
    Ute

  2. Einfach schön, das es Euch gibt.
    Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch zum Erfolg.
    Die Zeit spielt für Euch und wird Euch noch viel mehr Klicks in Zukunft bringen.
    Die „Inspirationsförderkasse“ habe ich auch schon vermisst.
    Aber das findet sich nun sicher bald.
    Los ist in Lallendorf genug und der Schreibstoff wird in Zukunft nicht ausgehen, so wie es aussieht, zumal die „Qualitätspresse“ ihrem Namen keine Ehre macht.
    DANK Euch herzlichst.

  3. Erfolg ist, was folgt, wenn man sich selbst folgt!(…und nicht der vorgehaltenen, sicher lecker duftenden Wurst aus Leipzig!)
    Herzlichen Glückwunsch an alle super fleißigen Millionäre und noch ´ne wichtige Frage:
    Wo steht eure Sammelbüchse für einen freiwilligen Obolus für die Mitfinanzierung eurer Millionärsparty, die ihr ohne Zweifel verdient habt?

  4. Respekt und alles Gute für die Zukunft. Ich bin Fan von euch und hoffe auf rege Markranstädter Nachrichten die ich hier im Waldecker Land in Hessen mit Begeisterung verfolge. Danke

    • Ein aufmerksamer Bürger auf 15. Juli 2019 bei 12:08
    • Antworten

    Eine Millon ist geschafft, dass macht stolz und zuversichtlich………..

    Als aufmerksamer und aktiver Bürger von „Lallendorf“ bin glücklich, tolle kurzweilige und satirische Momente und Stunden mit dem Studium der „Markranstädter Nachtschichten“ verbracht zu haben!

    EIN GROSSES DANKESCHÖN EUCH ALLEN NACHTARBEITERN UND ……INNEN IM BUNKER!!

    Ja, in Markranstädt ist immer was los, ob es sich um die auf der Straße liegenden mindestens 50.0 T Euro handelt, die die Stadt einfach vergessen hat auf zu heben, weil die Stadt die kostenfreien Parkplätze am See seit zwei Jahren nicht abkassiert oder weil wir Bürger und unsere Gäste mit unseren Hunden gemeinsam in die Büsche am Westufer oder einfach im Kulki unsere Notdurft verrichten müssen, anstatt der „seit 31.03.2010 im Grünen Leitbild für den Kulki“ geforderte öffentliche Toiletten“ zu benutzen oder die seit über fünf Jahren geforderten Kosten zur Ertüchtigung der Priesteblicher Straße, die vor der Wende eine öffentliche Ortsstraße war, immer noch nicht bekannt sind oder und noch vieles mehr!!!!!

    Die „Markranstädter Nachtschichten“ in ihrer Form und Aussage sind m.E. für unseren Ort ein tolles ALLEINSTELLUNGSMERKMAL, genauso wie die Leipziger Straße mit dem „Langen Markt“ und den vielen Stadtmöbeln und Sitzgruppen, die hoffentlich im Mittelpunkt des Ortes, an der Bushaltestelle vor ROSSMANN zeitnah, wie schon 2013 geplant und auch zu gesagt, vollendet wird!

    Bei aller Euphorie wird hoffentlich unser satirisches „Schwergewicht“ in Markranstädt bleiben und trotz des betriebswirtschaftlichen Mehrwertes nicht in das benachbarte große Leipzig abwandern!!!!!

    Ein aufmerksamer Bürger

    • Burkhard Schmidt auf 15. Juli 2019 bei 10:14
    • Antworten

    Hallo, Ihr Klick-Millionäre,
    herzlichen Glück- Und Klickwunsch!
    Vielen Dank für Eurer Engagement.
    Die Million ist doch für Euch eine Auszeichnung
    und keine Bürde!! ??
    Nur Mut !
    Alles Gute wünscht Euch
    Burkhard Schmidt

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