D-Day in Lallendorf

Ein schwarzer Mittwoch für die Jakedumas. Als ob es nicht reichen würde, dass sich die Versorgungssituation mit lebenswichtigen Drogen durch die Corona-Regeln zugespitzt hat, sollten heute sachsenweit auch noch wichtige Lieferketten zerschlagen werden. Deshalb gingen am Vormittag auch in Markranstädt an mindestens zwei Orten Großaufgebote des Landeskriminalamtes in Stellung.

Während man von Einsätzen lokaler Freunde und Helfer selbst auf Nachfrage in der Leipziger Pressestelle oft nichts bis gar nichts erfährt, arbeitet das LKA regelrecht proaktiv.

Die Meldung über die „Exekutivmaßnahme“ ging bereits 8:07 Uhr durch den Ticker, also noch während die sachsenweit angesetzten Einsätze liefen.

In Quesitz konzentrierte sich die Aktion offenbar auf ein Anwesen im Kreuzungsbereich B 87 / Zum Rittergut. Weil überall Einsatzfahrzeuge rumstanden, befürchteten unmittelbare Nachbarn, beim beobachtenden Passantentum ebenfalls in Verruf zu geraten.

Also zum Mitmeißeln: Ziel der Aktion waren nicht der Tierfutterhandel, nicht die Tankstelle und auch nicht eines der beiden Autohäuser von VW oder Arzimatov.

Landung in der Normandie

Locker acht offizielle Einsatzfahrzeuge und mindestens eins in ziviler Lackierung fuhren an der Quesitzer Kreuzung vor. Als die Türen aufgingen, glichen die Bilder der alliierten Landungsoperation damals an der Normandie. D-Day in Lallendorf.

LKA-Großeinsatz in Quesitz.

LKA-Großeinsatz in Quesitz.

Auf das Tragen von Mund-Nase-Schutzmasken konnten die Cops ausnahmsweise verzichten. Sturmhauben waren angesagt.

Blickdicht wie die Stützstrumpfhose von Inge Meysel und so sicher, dass jede Abstandsregel vor Ehrfurcht auf Millimeterlänge schmolz.

Nahezu zeitgleich wurde von einer anderen Einheit ein etwas mondäneres Anwesen im Dahlienweg unter die Lupe genommen. Auch das ging gespenstisch schnell. Noch vor 11 Uhr knallten die Autotüren wieder zu und zurück blieb lediglich der sich entfernende Klang quietschender Reifen. Fertig!

Offizielle Information

Damit die satirisch motivierte Spaßgemeinde nicht sinnlos im Trüben fischen muss, haben die Staatsanwaltschaften Leipzig und Dresden zusammen mit dem Landeskriminalamt Sachsen bereits erwähnte Mitteilung entbunden.

Einsatz beendet, ab zum nächsten Ziel.

Einsatz beendet, ab zum nächsten Ziel.

Demnach ermitteln die Behörden seit letztem Sommer gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Sachsen, den Gemeinsamen Ermittlungsgruppen Rauschgift, der Zollfahndung und den örtlichen Kriminalpolizeiinspektionen „in einem größeren Verfahrenskomplex“.

Es gehe um den „Verdacht des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln bzw. des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in mehreren Fällen.“

Im Verlauf der Ermittlungen konnten mehrere Tatverdächtige bekannt gemacht und Strukturen auf dem Gebiet des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln aufgedeckt werden, heißt es weiter.

Am Morgen des heutigen Tages seien umfangreiche Exekutivmaßnahmen angelaufen, welche sich schwerpunktmäßig auf die Städte Dresden und Leipzig konzentrieren. Die Koordinierung der Einsatzmaßnahmen habe das Landeskriminalamt Sachsen übernommen.

Auch zivil lackierte Autos waren vor Ort.

Aktuell wurden und werden Wohnungen und andere Objekte durchsucht, bestehende Haftbefehle vollstreckt, Vermögenswerte gesichert und Beweismittel sichergestellt.

Aktion läuft den ganzen Tag

An mehreren Objekten kämen Spezialeinheiten der Polizei zum Einsatz, welche durch entsprechende Kräfte aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei unterstützt werden, informiert die Polizei.

Die Maßnahmen werden sich mindestens noch über den gesamten Tag erstrecken, teilt das LKA Sachsen mit. Über erste Ergebnisse wollen das Landeskriminalamt und die sachleitenden Staatsanwaltschaften im Verlaufe des Tages informieren.

 

2 Kommentare

    • Sven S. auf 27. Januar 2021 bei 19:13
    • Antworten

    Ihr seit ja auf Zack!
    Wenn die Quantitätspresse Morgen berichtet,
    haben diese dann Nachrichten von gestern.
    Hut ab!
    Bei Euch scheinen echte Journalisten am Werk zu sein – und der Schreibstil – köstlich!

    1. Einen Vergleich mit echten Journalisten weisen wir entschieden zurück! Das ist eine unerträgliche Diffamierung unseres Strebens nach … ja, nach allem.

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