Der Baum steht!

Die Hoffnung stirbt zuletzt! Angesichts der bevorstehenden Adventszeit, die das mit Abstand einsamste vorweihnachtliche Szenario seit 2020 Jahren werden soll, wurde heute früh auf dem Marktplatz ein Zeichen der Hoffnung gepflanzt. Eine stolze Nordmann-Tanne streckt jetzt ihren Wipfel in den Markranstädter Adventshimmel.

Eigentlich müsste das Gewächs „Ostmann-Tanne“ heißen. Seine rund 25 Lebensjahre verbrachte das Gehölz nämlich am Markranstädter Anger, also im Osten der Stadt.


Dort schützte sie das Schlafzimmer ihrer Eigentümer vor Einblicken fremder Passanten und hatte auch genug Platz, sich üppig auszudehnen. Der wurde jetzt knapp und weil die Markranstädter Tanne traditionell von einer Markranstädter Familie gespendet wird, bot diese das Gehölz nun feil.

Und siehe: Die Tanne aus dem Osten der Stadt ging aus dem Wettbewerb mit fünf weiteren Gehölzen als Siegerin des Jahres 2020 hervor. Als Uwe Klesse mit seinem Team vom Technischen Service der Stadt heute morgen anrückte, hatte der stolze Baum eine Höhe von über zehn Metern erreicht. Zeit für die Kettensäge.

Wie immer dabei: Das Team des Großlehnaer Transportunternehmens Uwe Felgentreff. „Die gehören zu dieser Aktion wie die Kugeln zum Christbaum“, würdigt Klesse das bereits seit Jahren bestehende Felgentreff-Engagement beim Aufstellen des Markranstädter Weihnachtsbaumes.

In diesem Jahr hatten sie aber ganz schön zu tun. Gefällt und aufgeladen war die Tanne schnell.

Slalom durch die Stadt

Pünktlich um 8 Uhr gings los am Anger. Kurze Planung der Logistik, den Stamm an den Haken genommen und die Säge angeworfen. Nach nur 45 Minuten lag das stolze Gehölz auf der Ladefläche. Doch dann begann die Spießrutenfahrt durch die zugeparkten Lallendorfer Viadukte.

Der Markranstädter Christbaum auf dem Weg vom Anger in die Karlstraße.

Der Markranstädter Christbaum auf dem Weg vom Anger in die Karlstraße.

Allein der Transit durch das Nadelöhr Hordisstraße kam dem Geschlechtsverkehr eines XXL-bestückten Mannes mit einer androgynen Jungfrau gleich. Aber mit der Routine eines erfahrenen Kraftfahrers am Steuer wurde auch diese Hürde ohne Gleitmittel genommen.

So kam der Markranstädter Christbaum kurz nach 9 Uhr auf dem Marktplatz an. Dort war zu diesem Zeitpunkt allerhand los. Ein zweiter Autokran stand an der Kirche und hievte neue Balken zur Glockenstube am Turm hinauf.

Mit dieser Höhe konnten die Felgentreffs zwar nicht mithalten, aber dafür gings auch schneller als im benachbarten Gotteshaus. Um 9:30 Uhr stand der Baum. Seine Aufrichtung erfolgte unter gespannten Blicken ganzer Kita-Gruppen.

Jetzt muss nur noch der Schmuck dran.

Jetzt muss nur noch der Schmuck dran.

Die Glücklichen, die. Nicht nur weil sie noch an den Weihnachtsmann glauben, sondern zudem die einzigen sind, die noch in Gruppen und ohne Masken draußen rumlaufen dürfen.

Jetzt warten alle gespannt, wie die Markranstädter Tanne in geschmücktem Zustand aussehen wird. „Die Äste sind nicht ganz so stark“, hat Klesse festgestellt. Aber man habe auch schmückende Leichtgewichte im Lager. Spätestens am Wochenende soll die Tanne fertig dekoriert sein.

 

1 Kommentar

  1. „Wenn’s weihnachdet wird’s schie“
    De Danne steht, de BM rückt Mondach ei-
    bald wird’s wohl Weihnachte sei!

    Vielen Dank dem Spender, der Stadtverwaltung und Helfern die uns das biss’l Kultur was verbleibt
    -in dieser Zeit-
    möglich machen!

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