Der Untergang

 

Da suchen die Jecken vom MCC seit Jahren händeringend nach Fachpersonal für ihre Büttenreden, derweil strotzt das gemeine Bürgertum geradezu vor lyrischem Tatendrang. Das Schachspiel Markranstädt gegen die Nachtschichten entwickelt sich so langsam zu einem Poetry Slam für verkannte Talente. Hätten wir das vorher gewusst, wäre die Ausschreibung anders formuliert worden. Hätte, hätte, Fahrradkette …

Die Markranstädter Heeresführung ist sich uneins. In wilder Verzweiflung werden zur Verteidigung der Stadt Armeen durch die Gegend geschickt, die es gar nicht gibt.

Da möchte man gern mal Mäuschen spielen bei so einer Lagebesprechung, wenn die Sprache auf die Aussichtslosigkeit der Situation kommt und Garri K. eine bedingungslose Kapitulation ins Spiel bringt. Fast möchte man schon SNU’s gebrochene Stimme hören, wenn er mit zitternden Händen den Bleistift zerbricht und sagt: „Ös bloibön im Rrrraum: Garri, Elly und Frrröhling…“

Die Armee Wenk, die den sich immer enger um Markranstädt schließenden Ring im Südosten durchbrechen soll, ist nichts weiter als ein lächerlicher Trupp zwangsverpflichteter Bauern. Der Volkssturm sozusagen. Aber der hat’s in sich. Ausgemergelt von veganer Tofu-Kost in ihrem Schützengraben, stürzen sie sich mit ihren Mistgabeln wie von Sinnen auf den inmitten der Wiese auf g5 grasenden Gaul und stechen ihn ab!

Natürlich kann man das vor allem den jüngeren Mitspielern nicht in solch traumatisierenden Worten mitteilen. Für diese Aufgabe gibt es speziell geschulte Kriegsberichterstatter, die sowas in gesellschaftsfähige Balladen schmieden können. So wie Garri K., der sich mit seinem Helden-Epos in Jugendsprache diesmal den Tagessieg gesichert hat.

Hey …. Yo …hey….. Yo
Hey Yo Du geiler Bauer auf h sechs
Deine Gans heisst Martin und Dein Hund heißt Rex.
Hey Yo Du Bauer komm in die Strümpf‘
hey Yo Bauer, knall das Roß auf g fünf.

Nun gut, bedienen wir uns also der gleichen Waffen, auf dass dieses Duell ritterlich fortgesetzt und fair zu Ende gebracht werden kann. Endlich mal was zu tun für unseren Nachtschichten-Rapper, der keine Sekunde zögert, es den hungrigen schwarzen Bauern gleich zu tun. Allerdings zelebrieren wir sowas mit mehr Würde. Wir lassen einen Offizier nicht von einem einfachen Bauerntölpel abstechen.

Ehre, wem Ehre gebührt! Der schwarze Reiter auf b4 wird von niemand Geringerem als unserem auf d2 stationiertem Läufer aus dem Sattel gehoben. In die Annalen der Stadt wird dieser Akt mit folgendem Rap eingehen:

Upft…upft…upft…upft [das sind die Bässe]
Hey du … schwarzer Motherfucker.
Hey … hmm … wir seh’n das hier ganz locker.
Isch hau disch Opfer was aufs Maul,
dann fällst du runter von das Gaul.
Upft…upft…upft…upft
[wieder die Bässe]
Und wehe du macht sowas wieder,
dann …uhm … yeah …
hol isch meine Brüder.
Upft…upft…upft…upft [sie wissen schon, Bässe und so]


Wir sind gespannt, was Ihnen dazu einfällt.

6 Kommentare

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  1. Den Turm wollte ich letztens schon auf b8 setzen, jetzt bin ich aber im Schmollmodus und empfehle die Rochade. Aber gegen euch zwei Turteltäubchen habe ich wohl keine Chance.

    • Frühling auf 28. April 2021 bei 19:50
    • Antworten

    Danke fein,
    so solls sein 😉

    • Frühling auf 28. April 2021 bei 11:13
    • Antworten

    Im Land der Dichter und Denker sind viele Menschen dichter als sie denken.
    (Netzfund)
    Die ersten 6 Monate eines 3-wöchigen Lockdowns sind die schlimmsten.
    (Netzfund)

    Ich möchte heute nicht dichten oder reimen, an die Netzfunde komme ich eh nicht ran und die Ereignisse im realen Leben sind an Realsatire nicht zu übertreffen.
    Aber ich setze den Turm von A8 auf B8, Grenzbewachung, das mir keiner abhaut, der Feind steht schon vor der Tür 😉

    • Garri K. auf 26. April 2021 bei 13:00
    • Antworten

    Ich trotze als Turm dem Aprilsturm,
    steh`mit Bedacht noch auf a acht.
    Gibt es noch keinen Frieden,
    geh ich eben auf b sieben.
    Die Zeit vergeht so wie im Flug,
    drum seid nun ihr wieder am Zug.

      • Frühling auf 27. April 2021 bei 10:51
      • Antworten

      Turm von A8 nach B7 ?
      hast du dich vertan heute?

        • Garri K. auf 28. April 2021 bei 12:30
        • Antworten

        B8 reimt sich aber nicht so schön auf Frieden.
        Dem Rotwein oder den betörenden Düften weiblicher Hanfpflanzen ist die Restschuld zuzuschreiben.
        Danke für´s Aufpassen. Gibt ein Küsschen als Belohnung wenn Du eine Dame bist, eine Unterlegscheibe welche in die meisten Baumarkteinkaufswagen passt gibt’s für den Mann.

        Also lautet der Beschluß,
        daß Garri sich korrigieren muss.
        Der gute Frühling der gab Acht,
        drum rückt der Turm nun auf b8.

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