Die Folgen unkontrollierter Fortpflanzung

Was’n Start in die drittletzte Ferienwoche! Gleich reihenweise sind am Montagmorgen Kinderträume wie Seifenblasen im Sommerwind zerplatzt. Früher waren die Ferien noch mit der Hoffnung verbunden, dass in dieser Zeit die Schule abbrennt. Und wenn sowas heutzutage überhaupt irgendwo für möglich gehalten wird, dann wohl gerade in Markranstädt. Aber statt dessen geschieht genau das Gegenteil!

Statt in Glut und Asche zu versinken und auf ewig vom Markranstädter Globus zu verschwinden, wird die Grundschule in der Stadt am See sogar erweitert. Am Montag gings los damit.

Dass erst eine Baufirma keine Zeit hatte, sorgte für eine leichte Verspätung. Abgehakt und draus gelernt. Am Montag hatte die Polizei keine Zeit, die Umsetzung der Verkehrssicherung abzunehmen, aber davon ließ man sich nicht mehr beeindrucken.

Der Bauzaun wurde trotzdem aufgestellt und die entsprechenden Absperrungen ebenfalls vorgenommen, obwohl die Polizei nur wenige Minuten zuvor in der Nähe war.

Vom Dixi zum Wohnklo

Sie suchte auf dem Alten Friedhof nach einem gelben Fahrradschloss. Verschwörungstheoretiker wollten dahinter den Grund erkennen, dass die Kunden jetzt schon Zubehörteile bestellen, weils mit dem Verticken kompletter Drahtesel nicht mehr so klappt.

Zurück zu Schule. Mit dem Bauzaun erfolgte auch die Lieferung der Container. Wegen der Corona-Bestimmungen dürfen Bauarbeiter ihr Maurerdekolleté nämlich nicht mehr rückwärts in ein schnödes Dixi schieben. Statt dessen muss für einen vollklimatisierten Lokus samt sauberer Brille und Desinfektionsmittel sowie Spiegel, Elektroanschluss für den Fön und fließend Wasser mit Warmdusche gesorgt werden.

Aus ähnlichen Gründen wurde auch ein Bürocontainer für die Bauleitung durch den Markranstädter Luftraum geschwenkt. Denn dafür ein Zimmer in der Schule zu nutzen, ist durch die Hygienebestimmungen nahezu unmöglich geworden.

Bauarbeiter müssen containern

Schriftliche Zutrittsnachweise an der Schultür mit Namen und Uhrzeit, jedesmal desinfizieren und nach der Maske suchen und auf dem Rückweg das gleiche Prozedere in umgekehrter Reihenfolge – da müsste für die Fertigstellung des Erweiterungsbaus in Zeiträumen von Jahrzehnten gerechnet werden.

Büros und Toiletten.

Aber so viel Zeit hat man eben nicht. Nach der Baustelleneinrichtung, dem Aufbau des Kranes und der Umverlegung der Gas- und Wasserleitung geht es dann Schlag auf Schlag, wobei viele Arbeiten parallel laufen.

Mit dem Anbau des Speisesaals wird am 14. August begonnen, ebenso mit dem Umbau des Sanitärbereiches im Erdgeschoss.

Schon jetzt soll der Umbau des Eingangsbereiches anlaufen und so richtig hoch hinaus geht es ab 28. August, wenn das Gerüst für die Deckaufbauten des Schulschiffes gestellt wird. Mit dem eigentlichen Bau des zweiten Obergeschosses soll laut Plan am 10. Dezember begonnen werden.

Und warum das alles? Weil auf den gemeinen homo marcransis kein Verlass ist! Erst zwischen 2013 und 2015 wurde die Schule schon mal erweitert. Allerdings nur für einen dreizügigen Schulbetrieb. Für mehr gabs keine Fördermittel, weil der Freistaat nach Auswertung der sexuellen Kopulationsdaten aus Markranstädter Schlafzimmern der Meinung war, dass das reicht.

Doch schon während des Erweiterungsbaus hatte sich die Lage grundsätzlich verändert. Offenbar als Ausdruck zivilen Ungehorsams haben sich immer mehr junge (und alte) Markranstädter dazu durchgerungen, sich wenigstens ab und zu mal zum Sex zu zwingen.

Zusammen mit den Beutekindern, die aus dem Zuzug fremden Genmaterials geschlagen wurden, war der Erweiterungsbau praktisch schon bei seiner Einweihung zu klein.

Das darf jetzt nicht nochmal passieren, denn mit dem vierzügigen Schulbetrieb ist, baulich gesehen, diesmal wirklich das Ende der Fahnenstange erreicht. Also entweder reißt sich der Markranster jetzt mal am Riemen (Cunnilingus, Fellatio, Champions League oder was es sonst noch so an sexähnlichen Alternativen gibt) oder das Rathaus schenkt ab sofort jeden Morgen eine Zwangstasse Hängolintee aus.

Bezahlen müssen Sie die aber selber. Es ist schließlich kein Corona-Test für reiche Urlauber.

 

1 Kommentar

  1. Ich bleibe mal bei der Überschrift: „Die Folgen unkontrollierter Fortpflanzung…“
    Das hatten wir schon mal im Nachkriegsdeutschland: Wohnungsnot für mindestens eine Generation, Schulklassenstärken mit 30-35 Kindern.Wegen Platzmangel durften sie in den Hofpausen auf dem Schulhof nicht spielen oder toben, sondern mussten in geordneten Reihen unter Lehreraufsicht auf gepflastertem Rundweg gemächlich spazierengehemd ihr Pausenbrot an der frischen Luft essen.
    Da freut man sich mit über jeden Schulneu- und anbau:

    Die Idee zur Beseitigung der Wohnungsnot war meiner Meinung nach aber nicht die Schlechteste: Im Arbeiter- und Bauernstaat gab es Wohnungsbaugenossenschaften, deren Mitglieder z. B. in den Neubaugebieten zu Bauhilfsarbeiten eingesetzt wurden und sich mit sehr fleißig an vielen Wochenenden erbrachten Aufbaustunden ihr Recht auf eine Wohnung erarbeiten konnten. Kaum zu glauben, aber wahr: Man fühlte Stolz und Glück, wenn man nach langer Wartezeit z.B. in Schlammhausen (L. Grünau) in eine Neubauwohnung einziehen durfte, auch wenn Straßen und Fußwege erst Monate später gebaut wurden und Kinder erst mal auf dem illegalen Abenteuerspielplatz Baustelle in Matsch und Dreck spielen mussten. Wer hat es miterlebt, wie dieser damals hochbegehrte Leipziger Stadteil entstanden ist?

    Bezahlbare Wohnungen werden dringend gebraucht. Arbeitslose und gering verdienende Wohnungssuchende gibt es zuhauf. Ob sich da zum Wohl des Volkes nach diser alten Idee nochmal was zusammenbringen ließe? Vielleicht auch in Markranstädt? Welche Ideen haben die gut wohnenden BM-Kandidaten für sozialen Wohnugsbau?

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