Die Nummer 13 auf „Kirschners Liste“: J.R. und die Sehnsucht nach der vierten Etage

Und schon hallt der nächste Paukenschlag durch Markranstädt: J.R. ist zurück! Der Mann, der auf den bürgerlichen Namen Jens-Reiner Spiske hört und aktuell sein Dasein als Oberfeldarzt bei der Bundeswehr fristet, hat das Skalpell gewetzt und will in den Reihen der CDU um den Einzug in die vierte Etage kämpfen. Schulter an Schulter mit der Ex-Beigeordneten Beate Lehmann sogar! Bevor ihn der Volksmund zum St. Aesculap auf „Kirschners Liste“ glorifizieren kann, haben wir Jens Spiske auf dem Heimweg hinter einer Hecke aufgelauert und zur Rede gestellt.

Nachdem vorm kommenden Wahl-Marathon schon Bodo Walther bei den Freien Wählern, Nadine Stitterich bei der UWV und Roland Steckel auf der Liste von Sarah Wagenknecht von Harry Potters Vielsafttrank genascht haben, scheint mit Spiskes Kandidatur für die CDU zumindest schon die Frage geklärt, was am 9. Juni in den Markranstädter Küchen zum Mittagessen auf den Tischen steht: Es gibt kommunalpolitisches Omelett!

Hallo Herr Spiske, tolle Überraschung, die sie uns Satirikern da bereitet haben. Lassen Sie uns gleich zur Sache kommen, bevor die nächste Liste veröffentlicht wird und wir womöglich auch noch Anton Hofreiter fragen müssen, warum er im Stadtrat für die AfD kandidiert. Zur Sache: Böse Zungen behaupten, dass Sie mit Ihrem Comeback dem drohenden Marschbefehl in die Ukraine entgehen wollen. Dabei weiß ja jeder, dass es heute sogar in einem Schützengraben am Donbas wesentlich sicherer ist als in der vierten Etage. Also, wie kam’s wirklich dazu?

Anton und die AfD, das wäre mal was. Aber im Ernst, ich beobachte natürlich die Vorgänge in Markranstädt sehr aufmerksam. Was ich dort sehe, gefällt mir so wenig wie die Frisur von Hofreiter. Die wirtschaftliche Entwicklung stagniert, das Personal im Rathaus wechselt schneller als mancher seine Unterwäsche. Aber sich ärgern bringt nix, anpacken ist die Devise, wie bereits 2011, nur diesmal auf der anderen Seite des Ratstisches. Außerdem vermisse ich die vierte Etage in der Tat schon ein bisschen.

Wahrscheinlich mangels erforderlicher Grundinformationen hat in Markranstädt das Gerücht die Runde gemacht, Jens Spiske sei in die CDU eingetreten. Stimmt das?

In die CDU bin ich nicht eingetreten. Aber ich bin der Meinung, dass Menschen, die unsere Demokratie schützen und erhalten wollen, sich in den Parteien engagieren sollten, die unser Land über Jahrzehnte groß gemacht und die Demokratie erhalten haben.

In der Markranstädter CDU soll es ja per se schon mehr Strömungen geben als im gesamten Nil-Delta und jetzt gibt es da auch noch gleich zwei Medizinmänner, über die es bekanntlich heißt: Zwei Ärzte – drei Meinungen. Hält die CDU so viel Meinungsvielfalt aus?

Ich glaube schon. Etablierte Parteien, auch die CDU, haben da meiner Meinung nach zwar schon noch ein wenig Lernbedarf, denn das Zuhören und sich selbst reflektieren und gegebenenfalls aufeinander zugehen, ist zumindest in der sogenannten großen Politik in der Vergangenheit etwas kurz gekommen. Allerdings nicht auf der kommunalen Ebene, da konnte ich schon immer recht gut mit den Kollegen der CDU. Was die mögliche ärztliche Repräsentanz angeht, waren der Doktor und ich uns sowohl politisch und als auch medizinisch oft erschreckend einig.

"Ein Arzt darf alles, was er kann!" Mit dem grünen Kittel sollen sich die Patienten schon mal an die Farbe gewöhnen, wenn sie ins Gras beißen. Die Maske hingegen dient Feldärzten dazu, dass sie bei der OP nicht versehentlich das Skalpell sauberlecken.

„Ein Arzt darf alles, was er kann!“ Mit dem grünen Kittel sollen sich die Patienten schon mal an die Farbe gewöhnen, wenn sie ins Gras beißen. Die Maske hingegen dient Feldärzten dazu, dass sie bei der OP nicht versehentlich das Skalpell sauberlecken.

Der Doktor hatte Ihnen schon öffentlich zu verstehen gegeben, dass er als in der DDR ausgebildeter Mediziner im Gegensatz zu Ihnen, einem friesischen Schamanen mit westelbischem Migrationshintergrund, sogar gynäkologisch tätig sein darf. Hat er da einen Vorteil, weil er direkten Zugriff auf das weibliche Wählerpotenzial hat, während Sie sich mit Rekruten herumschlagen müssen, die sich an der Sturmwand einen Splitter eingezogen haben und in Markranstädt nicht mal wahlberechtigt sind?

Wer sagt denn, dass ich nicht auch gynäkologisch tätig sein darf? „Ein Arzt darf alles, was er kann!“ lautet ein alter Medizinerspruch. Manche werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich sogar Reifen wechseln kann. Und vielleicht will ich ja gar nicht gynäkologisch tätig sein? Ich esse ja auch nicht jeden Tag Sahnetorte, das versaut einem den ganzen Appetit auf mehr.

Beobachter waren verwundert, dass Ihre Nominierung für die Kandidatenliste der CDU so reibungslos über die Bühne ging. Vielfach wurde erwartet, dass es ein Erdbeben gibt, dessen Epizentrum sich beim Blick aus dem Dachfenster Ihres Altranstädter Hauses fast in Sichtweite befindet. Kommt das noch oder dürfen Sie sich in der bei Christen tief verwurzelten Tugend der Vergebung sonnen?

Ganz ehrlich? Das hat auch mich überrascht. Ich hatte mich auf Buh-Rufe, Streitgespräche und faules Verbal-Obst eingestellt. Nichts davon trat ein. Im Gegenteil: mit 25 von 29 abgegebenen Stimmen fiel das Ergebnis ziemlich klar aus. Zwar vermutete mein Seismograph eine baldige Eruption in Großlehna I, aber lediglich ein leichtes Vibrieren war zu vernehmen und am Tag danach schon nicht mehr wahrnehmbar. Ob die Christlichen Demokraten mir vergeben haben, weiß ich nicht, aber sie haben mich in ihrem Kreise aufgenommen und ich fühle mich da wohl, auch ohne Gesangs … ähm … Parteibuch.

Wenn man sich in Markranstädt so umhört, stehen Ihre Chancen bei der Wahl ganz gut. Allerdings droht Ihnen nach dem Einzug in die vierte Etage ein eklatanter Perspektivwechsel. Sie sitzen dann nicht mehr vorn auf dem Glockenstuhl, sondern sind einer von vielen Hinterbänklern. Während Sie früher Ihre Meinung nach Belieben äußern konnten, müssen Sie dann warten, bis Ihnen von der Hausherrin das Wort erteilt wird. Können Sie Ihre Füße stillhalten und was sehen Sie als die größte Herausforderung bei dieser Aufgabe an?

Da ich ja nunmehr seit drei Jahren wieder bei der Bundeswehr tätig und dort nur ein kleines Rädchen im schlecht geölten Getriebe bin, habe ich Demut und Zurückhaltung wieder lernen müssen. Als Bürgermeister hatte ich zwar den Glockenstuhl inne, aber ich glaube, dass ich die Stadträte immer als das respektiert und behandelt habe, was sie sind: Nämlich das höchste Verwaltungsgremium der Stadt und Repräsentanz der Bürger. Diesen Respekt erwarte ich von der derzeitigen Glöcknerin auch. Sollte ich das Gefühl haben, dass dies nicht so ist, werde ich mir schon Gehör verschaffen.

Thema Stadträte: Es heißt ja immer, die würden die Geschicke der Stadt lenken. Für viele Menschen sieht es aber eher so aus, dass die nur als Erfüllungsgehilfen für die Wahrung des demokratischen Scheins gebraucht werden. Wenn der Stadtrat zum Beispiel den Bau einer Kita beschließt, weiß doch heute jeder, dass das kein Beschluss ist, sondern bestenfalls eine demütige Willensbekundung. Ob eine Kita gebaut wird oder nicht, entscheiden Bund und Land, indem sie Fördermittel gewähren oder nicht. Was kann ein Stadtrat in der heutigen Zeit in seiner Kommune eigentlich noch bewirken?

Das Thema Fördermittel ist ein leidiges Thema, über das selbst ein wortkarger Friese stundenlang reden könnte. Als Stadtrat muss man mit den Dingen jonglieren, die einem von der „großen“ Politik vorgegeben werden, und dabei kann man auch gestalten. Aber ich wäre dafür, dass die Landespolitik endlich erkennt, wer im Lande die Wertschöpfung macht, nämlich in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger und dann die Kommunen, die eine gute Wirtschaftspolitik machen. Damit das wieder möglich ist, muss diese unsäglich bürokratische Fördermittelpolitik über- und neu gedacht werden.

Wenn ein Lütt so guckt wie hier der Jens, dann hat er dem Papa bestimmt ein Furzkissen auf den Sessel gelegt. Mal sehen, was er sich für den Glockenstuhl in der vierten Etage so einfallen lässt.

Wenn ein Lütt so guckt wie hier der Jens, dann hat er dem Papa bestimmt ein Furzkissen auf den Sessel gelegt. Mal sehen, was er sich für den Glockenstuhl in der vierten Etage so einfallen lässt.

Sie sind vor einigen Jahren bei den Freien Wählern Markranstädt (FWM) ausgetreten. Bei den Freien Wählern Sachsen (FWS) sind Sie aber noch Mitglied geblieben und saßen als Mandatsträger der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) im Kreistag, weil die noch eine Brandmauer zur AfD hatten. Sie tragen aber keine Anstecknadel der FWS mehr an Ihrem Revers. Was ist passiert?

Bis 2020 habe ich mich in der Partei Freie Wähler in Sachsen engagiert. Allerdings war auch dort ein Engagement aus verschiedensten Gründen nicht mehr möglich und ich bin ausgetreten. Aktuell bekennt sich die Parteiführung in Sachsen zu einer möglichen Kooperation mit der AfD und auch deren Spitzenkandidat Berger aus Grimma hat damit offenbar keine Probleme. Gut, dass ich nicht mehr dabei und rechtzeitig ausgetreten bin. Liebäugeln mit Rechtsextremen hat schon 1933 zur Katastrophe geführt und auch der Verbrecher Herr Hitler soll ja im persönlichen Umgang mitunter als ganz netter Mensch wahrgenommen worden sein. Er war aber ein Wolf im Schafspelz und sowas will ich in Markranst nicht haben.

So will die CDU in den Wahlkampf um die Besetzung des neuen Stadtrats gehen. Bei den selbsternannten Buchmachern in den Lallendorfer Hinterzimmern steht allerdings Beate Lehmann klar an der Tabellenspitze.

So will die CDU in den Wahlkampf um die Besetzung des neuen Stadtrats gehen. Bei den selbsternannten Buchmachern in den Lallendorfer Hinterzimmern steht allerdings Beate Lehmann klar an der Tabellenspitze.

Reden wir nicht um den heißen Brei: Seit dem letzten Machtwechsel im Rathaus hat sich die Welt weitergedreht, allerdings nicht immer in die Richtung, in der Sie einst gekurbelt haben. Wo sehen Sie die drängendsten Probleme und was kann der Stadtrat tun, um sie zu lösen?

Leider hat sich in Richtung Wirtschaft nicht viel oder gar nichts bewegt, trotz verfügbarer Gewerbeflächen. Hier möchte ich gemeinsam mit Beate Lehmann ansetzen. Aufgrund der hohen Personalfluktuation im Rathaus dauert insbesondere die Bearbeitung von Bauanträgen zu lange – das muss aufhören. Alle Betriebsansiedlungen, insbesondere in der Ranstädter Mark, sind vor der aktuellen Legislatur angeschoben worden. Der Neubau des Stadtbades hätte schon längst abgeschlossen werden können. Aber ich will nicht alles schlechtreden, in einigen Bereichen hat sich auch eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen: Im Dienstzimmer der Bürgermeisterin gibt es einen neuen Teppich und neue Büromöbel.

Unter Ihrer Ära ist die MN-Serie „Neues aus der vierten Etage“ zum Blockbuster gediehen. Gut, das war von vornherein nicht als Qualitätssiegel für hervorragende kommunalpolitische Arbeit gedacht, aber es hat den Anschein, als sei dem homo marcransis nicht nur der Humor, sondern auch die Leichtigkeit des Umgangs miteinander irgendwie abhanden gekommen. Man hat das Gefühl, als wenn man nur noch daran gemessen wird, wie „woke“ man ist. Wie sehen Sie das als einer, der früher (nicht nur) von uns auch allerhand einstecken musste?

Dass meine Bürgermeisterzeit dazu geführt hat, dass die Nachtschichten einen Boom erlebt haben, betrachte ich schon als Auszeichnung und Zeichen guter Arbeit. Warum? Weil es was zu reden und auch zu kritisieren gab. Dadurch lebt Politik. Das macht Politik transparent und interessant für unsere Bürgerinnen und Bürger. Wenn es dann noch satirisch und humorvoll verpackt wird, dann stehen die Nachtschichten in einer Reihe mit Dieter Hildebrandt und anderen Satirikern. Nuhr kommt dem noch ziemlich nahe, ansonsten gibt es ja nur noch Comedians oder Spaßmacher.

Dass Spiske auch CDU kann, hat er schon 2014 mit der Erfindung der Kanzler-Raute bewiesen, die später durch kulturelle Aneignung von Angela Merkel vereinnahmt wurde.

Dass Spiske auch CDU kann, hat er schon 2014 mit der Erfindung der Kanzler-Raute bewiesen, die später durch kulturelle Aneignung von Angela Merkel vereinnahmt wurde.

Politiker müssen einstecken können, das gehört dazu. Ich erinnere daran, dass die Bundeskanzlerin Merkel öffentlich übelst diffamiert und in Griechenland sogar mit Hitlerbärtchen und Hakenkreuz abgebildet wurde. Ich habe sie nie klagen hören.

Früher konnte man durchaus mal für Dinge kritisiert werden, die man gesagt oder getan hat. Heute dagegen kann einem schon mal eine Gesinnung unterstellt werden, weil man etwas nicht getan oder gesagt hat, zum Beispiel nicht an einer Demo teilnahm. Das schreckt immer mehr Menschen davon ab, mit anderen über andere Meinungen zu diskutieren. Gleich gar nicht mit Politikern, weil Bauern oder Handwerker, deren Kompetenzen nun mal in der Arbeit und nicht im Labern liegen, denen rhetorisch gar nicht gewachsen sind und dabei von vornherein den Kürzeren ziehen. Der Austausch findet mehr und mehr nur noch im privaten Raum und unter Gleichgesinnten statt. Wie wollen Sie diese Leute im Wahlkampf abholen?

Sie bringen es auf den Punkt. Der Spruch „Das darf man aber nicht laut sagen“ macht mich wütend. Doch, in diesem Land darf man fast alles laut sagen. Man darf und muss streiten, aber respektvoll! Jemanden wegen einer anderen Meinung als der eigenen gleich in eine Ecke zu stellen und ihn gar als Nazi oder Stalinist zu diffamieren, gehört sich nicht. Ich habe Meinungen, die müssen nicht die richtigen sein, aber ich darf sie laut sagen. Das garantiert unser Grundgesetz. Leider findet ein niveauvoller und respektvoller politischer Disput in unserer Gesellschaft und auch der Politik nicht mehr statt. Das muss sich ändern. Mit mir kann man jedenfalls durchaus streiten.

Militärische Spezialoperation "Wahlkampf" war einmal. Die Frontlinien in der Gesellschaft haben sich verändert, der Oberfeldarzt setzt auf Zuhören und Klartext sprechen.

Militärische Spezialoperation „Wahlkampf“ war einmal. Die Frontlinien in der Gesellschaft haben sich verändert, der Oberfeldarzt setzt auf Zuhören und Klartext sprechen.

In der Diskussion mit den Menschen muss sich der Politiker auf sein Gegenüber einlassen können. Selbst wenn er meint, intellektuell und rhetorisch überlegen zu sein, muss er sein Gegenüber mitnehmen und seine Sprache sprechen. Das tun Politiker der Etablierten zu wenig. Sie haben die Bodenhaftung und den Kontakt zum Volk verloren. Wie holt man die Menschen in der Politik ab? Indem man mit ihnen spricht, ihnen zuhört und auch mal Klartext redet.

Sie leben nun schon fast 20 Jahre im Freien Osten, gehen einer geregelten Tätigkeit nach und laut Ihrer Nachbarn trennen Sie sogar ihren Müll. Wie sieht es inzwischen mit Ihren Sprachkenntnissen aus und wie verständigt man sich im Hause Spiske?

Bedingt durch meines Vaters Beruf und meine Tätigkeit bei der Bundeswehr bin ich in der Vergangenheit selten mehr als 3 Jahre an einem Ort geblieben. In Sachsen bin ich angekommen, hier fühl ich mich wohl und seit ich mit einer Görlitzerin verheiratet bin und eine Tochter habe, behaupte ich, dass die Integration des friesischen Migranten gelungen ist. Mittlerweile finde ich sogar den Karneval toll und das will was heißen bei einem Friesen! Da meine Tochter das Ergebnis einer erfolgreichen Ost-West-Vereinigung ist, wächst sie zweisprachig auf, also mit Modschegiebchen und Dackhaas.

15 Kommentare

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  1. Oha, das klingt nach einem Gruselmärchen. Was ihr so alles herausfindet, Wahnsinn. Ein echter Markranser bleibt ein Markranser, Zugvögel haben keine Bleibeperspektive und können sich eigentlich nicht integrieren. Dann schauen wir in die Wahlaufstellungen, wer ist wirklich für die Mitwirkung im Stadtrat geeignet. Es wird ein spannendes Wahljahr.

    1. Sogar Gruselmärchen haben manchmal ein gutes Ende. Man denke nur an den bösen Wolf, der sich als Sissy in Frauenkleidern auf dem Bett einer MILF räkelte, die er vorher gefressen hat. Der wurde auf der Flucht erschossen. Okay, heute verwenden die Einsatzkräfte deutsche Gewehre und würden damit wahrscheinlich eher das Rotkäppchen erlegen, aber zumindest hätten sie damit ein Zeichen gesetzt. Darum geht’s doch heute, oder?

      • Spaßvogel auf 14. März 2024 bei 12:42
      • Antworten

      Durch den großen Zuzug der letzten Jahre, vorallem aus der näheren Umgebung haben sich die Markranser ganz schön durchmischt. Für unsere Familie war das eine große Bereicherung, mehr Spielkameraden für die Kinder und ein erweiterter Freundeskreis, der über den Tellerrand schaut. Die alten und die jüngeren Hasen wollen und sollen sich gleichsam in den Niederungen des Zschampert vertreten fühlen, warum nicht auch von einem Zugvogel. Ich bin gegen das Artensterben durch Inzest und befürworte die Vögelei. Kannst du dich damit doch ein wenig anfreunden, Pieps?

      1. „Mir schwant etwas“, sprach der Hahn, als er seine Kücken sah…

      2. Mit der Vögelei schon, aber nicht mit einem Wendehals, der seit 2012 gegen die Markranstädter CDU gewirkt hat und nun auf der Liste steht. Einfach unfassbar.

    • Pia Nörenberg auf 13. März 2024 bei 18:55
    • Antworten

    Da muss man nur aufpassen, dass man beim fröhlichen Listenhopping nicht die eigenen Ideale verliert.

    1. Man kann nur verlieren, was man hat.

    • Spaßvogel auf 13. März 2024 bei 16:50
    • Antworten

    Der Artikel inspiriert mich zu einer Zeitreise zum Fasching nächsten Jahres: Die Doppelspitze wird abgelöst durch einen flotten Dreier bestehend aus 2 Ärzten und der ehemaligen Beigeordneten im Schwesternkostüm. Da platzen die Stadthalle oder der Filmriss aus allen Nähten.
    Habt ihr toll gemacht und ich bin neugierig auf vielleicht ein nächstes Interview.

    1. So langsam wirds wirklich schwer. Jetzt kandidiert die Bürgermeisterin nicht nur für die UWV im Kreistag, sondern auch noch für die FWM als Stadträtin. Das kann auch die beste Satire (zu der wir ohnehin nicht fähig sind) nicht mehr toppen. Unsere Tippse wäscht gerade die letzten Spermaflecken aus ihrem Bettlaken und will daraus eine weiße Fahne schneidern. Wir erklären hiermit unsere bedingungslose Kapitulation.

    • Wanderer auf 13. März 2024 bei 11:45
    • Antworten

    Wieder mal sehr viel erfahren, was nicht einmal am Schwarzen Brett steht. Nun, die Vergangenheit begraben, wo die Markranstädter „Soldaten“ nicht immer mit fairen Mittel für ihren Feldherrn in die Schlacht gegangen sind. Besser so, sich einpendeln, zuhören, verstehen, abwägen. Wer die andere Seite kennen gelernt hat, dem kann das in der vierten Etage möglicherweise am besten gelingen. Mit und ohne Humor. Ob das die Altvorderen – pardon, Altväter in der M-CDU aber tragen können? Wir dürfen gespannt sein.

    1. Das wird die große Aufgabe der Zukunft sein. Um die neuen Fragen anzugehen, braucht es neue Leute. Die etablierten Parteien müssen ihren uralten Wahl-Adel ausschwitzen, der gefühlt schon in der letzten Volkskammer saß. Aber da verhält es sich wohl so wie in jedem Karnickelzüchterverein: Die Alten machen so lange, bis der Laden ausgedient hat und wenns mal ein neues Gesicht gibt, dann ist dieser „Junior“ auch schon 80. Neu wirkt das Gesicht nur deshalb, weil es bis dahin tief im Mastdarm des Vorgängers gesteckt hat und dort all die Jahre nicht sichtbar war. Und plötzlich blendet das Tageslicht…

  2. Jens Spiske, Bodo Walther oder in Kürze vielleicht auch Anton Hofreiter: Es sind alles keine Satiriker oder Spaßmacher, deshalb will ich für die Antworten Absolution erteilen. Aber für die Fragen kann ich mich nur verneigen und da können sich auch mal gestandene Qualitätsjournallien mal eine große Scheibe abschneiden. Es sind genau die Fragen gestellt worden, die wahrscheinlich die meisten Menschen stellen würden, dazu sind sie messerscharf formiliert und haben auch ohne die Antworten schon herrlichen Unterhaltungswert. Ihr seid Spitze!

    1. Also sind wir sowas wie die Sesamstraße für den homo marcransis? Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm.

    • Xt'Tapalatakettle auf 13. März 2024 bei 8:45
    • Antworten

    Vielen Dank für die humorvolle Morgenlektüre.

    Ich bin sehr gespannt, was und wer da vielleicht, eventuell, hoffentlich ab Sommer auf uns zukommt. Vielleicht gibt’s dann auch mal wieder was aus der vierten Etage zu berichten.

    1. Zu berichten vielleicht nicht gleich. Die sind da oben jetzt schon besser als jedes Satireformat. Es reicht, wenn man einen hinschickt, der einfach nur mitschreibt.

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