Die wahre Wahrheit über die letzten 5 Tage

Ganz schön was los in letzter Zeit. Fassen wir mal zusammen: Seit letzten Freitag gab es einen Einbruch in eine Baustelle in Kulkwitz, einen Einbruch in den Konsum Großlehna, einen Einbruch ins Strandbad an der Uferpromenade, einen gestohlenen PKW-Anhänger, einen gestohlenen Radlader und einen erneuten Farbanschlag auf ein Haus in der Leipziger Straße. Wohlgemerkt: Das alles in nur fünf Tagen!

In anderen Städten drohen genervte Großmütter ihren ungezogenen Enkeln schon mit den Worten: „Wenn du nicht sofort brav bist, bringe ich dich nach Markranstädt!“ Das zieht!

Was die mit Rotkäppchen oder altbackenen Drohungen vom „Heim“ aufgewachsenen Omas allerdings nicht wissen können: Für die Kids wäre ein Tag in Markranstädt eine Schule fürs Leben. Wer hier durchkommt, schafft’s überall.

Das von der staatlichen Exekutive gern bemühte Argument, wonach es sich in der Wahrnehmung der Bevölkerung vorwiegend um „Ordnungsstörungen“ wie Lärm und Vermüllung oder Vandalismus handelt, könnte aber dennoch zutreffend sein.

Radlader war nur scheiße geparkt

Wer kann schon wissen, ob der Radlader in der Celsiusstraße nicht vielleicht nur falsch geparkt und nun von aufmerksamen Mitbürgern lediglich ordnungsgemäß abgestellt wurde? Irgendwo. Wo halt Platz war. In Warschau vielleicht oder in Aserbaidschan. Ist doch egal, Hauptsache es herrscht Ordnung!

Und von wegen Farbanschlag mit Teer. Die Wahrheit könnte auch so aussehen, dass das ganze Haus schon vorher komplett geteert war. Ein paar Jugendliche wollten diesen städtebaulichen Frevel nur abstellen und das Erscheinungsbild der Straße verschönern, indem sie das Gebäude gelb anmalen. Sind halt nur nicht ganz fertig geworden, deshalb noch ein paar schwarze Flecke.

Aber der Wille war da und darum sollte man nicht so streng sein in der Beurteilung dieses beispielhaften Engagements. Und gleich gar nicht sollte man die Fakten verdrehen und behaupten, die Teerflecken wären auf die gelbe Fassade gespritzt worden. Umgekehrt wars, so wird ein Schuh draus!

Ein geklauter Anhänger in einer gesicherten Tiefgarage muss ebenfalls kein Eigentumsdelikt sein. Wie auch, wenn der Hänger mit einem Diebstahlschutz gesichert war? Wie wärs also mit einem investigativen Fingerzeig technisch versierter Jungingenieure, die lediglich auf eklatante Lücken in privaten Sicherheitssystemen aufmerksam machen wollten?

Jawollja, wir sollten dankbar sein, dass es noch Mitmenschen gibt, die nicht völlig kritiklos an das ganze Sicherheitsgeschwafel glauben, das uns täglich vorgesetzt wird. Sie legen nur die Finger in die Wunden.

Man könnte schier endlos fortfahren mit der Richtigstellung kursierender Fake-News. Zum Beispiel der Einbruch in den Konsum Großlehna. Mal ehrlich: Wer bricht schon in einen Supermarkt ein und klaut nur Zigaretten?

Einbruch fürs Gemeinwohl?

Könnte es nicht eher so gewesen sein, dass sich die Feuerwehr lediglich für Notfälle eingedeckt hat? Wenn die in der Ranstädter Mark den BOS-Funkturm verhindern und im Katastrophenfall keine Verbindung zu Rettungskräften mehr möglich ist, können sich die Kameraden wenigstens noch per Rauchzeichen verständigen und so Leben retten. Wir sollten dankbar sein für so viel weise Voraussicht!

Also … tja … zusammenfassend kann man wirklich nur zu der Erkenntnis gelangen, dass in Markranstädt viel gelogen und verbogen wird, um uns ein schlechtes Lebensgefühl zu vermitteln. In Wahrheit leben wir sicher wie in Abrahams Schoß. Es kommt halt nur drauf an, aus welcher Perspektive man sich dieses Leben betrachtet.

Eine Frage der Interpretation

Will heißen: Wenn Sie morgen vor den Trümmern ihres zerstörten Autos stehen oder wieder mal Ihr Fahrrad weg ist, dann liegt es nur an Ihnen, ob sie sich ärgern oder freuen. Stellen Sie sich einfach vor, es wäre das Fahrzeug Ihres bescheuerten Nachbarn gewesen. Sie werden erstaunt sein, wie schön ein Tag beginnen kann.

 

7 Kommentare

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    • Biker auf 14. September 2019 bei 10:54
    • Antworten

    Hallo Börnie, das Blatt habe ich bereits vor anderthalb Jahren abbestellt und vermisse es nicht. Allerdings meine Frau vermisst es, da sie es immer in der Mülltonnezum Unterlegen benutzt hat!

    • Der Seebenischer auf 14. September 2019 bei 0:35
    • Antworten

    Hallo erst mal,
    ich weiss nicht ob Sie das wussten,
    jedenfalls ist auf dem veröffentlichten Foto vom Farbanschlag der vermeintliche Täter im Spiegelbild der Scheibe, scheinbar flüchtend, zu sehen.
    Aber bitte nein, liebe Polizisten und liebe Polizistinnen, bitte jetzt nicht loslaufen und den Täter umstellen. Es ist ja ein Foto und der Tatverdächtige ist darauf vom MN-Team gebannt!

    Völlig ausreichend wenn ihr das am Folgetag zu Dienstbeginn gegen 08:30Uhr vollzieht.

    • Bentin auf 13. September 2019 bei 8:09
    • Antworten

    Bald ist Weihnachten. Bis dahin muss der Geschenkeschrank gefüllt sein!

    • Bernd Hollwitz auf 12. September 2019 bei 15:09
    • Antworten

    Also ich muss sagen: “ …in Markranstädt-Lallendorf ist ja echt immer was los …. „. und es wird immer mehr..
    Zum Glück gibt es diese MN Redaktion, dass man da nix verpassen kann.
    Bitte weiter so, ich lese ALLES!
    Wenn ich meine Frau überredet habe, bestelle ich das LVZ – ABO endlich ab.

    Gruß Börnie

    1. Also das wäre jetzt – ganz im Ernst – wirklich Unsinn. Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Die Leute bei der LVZ kümmern sich um die seriösen Sachen (und das nicht mal so schlecht, wenn man das Ergebnis mit denen anderer Blätter vergleicht) und wir machen hier wirklich einfach nur Spaß. Okay, ein paar Informationen transportieren wir damit schon, aber erstens erheben die keinen Anspruch auf Wahrheit und zweitens kann man sich auf dieser Grundlage keinesfalls eine Meinung bilden. Dazu braucht man die Qualitätspresse schon noch. Und grade jetzt, wo’s das Wochenabo der digitalen Online-Augabe für 2,49 Euro so billig gibt. Also bleib mal lieber dabei. Da weißt Du, was Du hast. Bei uns kanns schließlich mal passieren, dass wir ein paar Wochen gar nichts aussenden – die LVZ sendet immer. Okay. leider zu selten aus Markranstädt, aber das ändert sich vielleicht auch mal wieder.

        • Bernd Hollwitz auf 13. September 2019 bei 13:07
        • Antworten

        Na klar!
        Zitat von euch „… und wir machen hier wirklich einfach nur Spaß …“ Und ich mache doch da sehr gerne mit!
        Meine Frau lässt sich da nicht so einfach „überreden“!!!
        Das ABO haben wir schon seit 1988 und das bleibt.
        Gruß vom Börni in die investigative Redaktion! .. und passt mir auf den „ominösen Seebenischer“ auf.

    • Radfahrer auf 12. September 2019 bei 9:12
    • Antworten

    Das ist ja noch gar nicht alles, es geht ja noch weiter:
    Falls irgend ein Fliesenleger seinen roten PKW sucht: Es steht einer ohne Nummernschild, dafür aber mit zerschlagenen Scheiben und überquillend voll beladen mit alten Fliesen auf der Grenzstraße zu Sachsen-Anhalt, die parallel zur A9 verläuft,kurz vor der Autobahnbrücke nach Günthersdorf, auf der linken Staßenseite am Wäldchen.
    Mist,die linke Straßenseite könnte verwaltungstechnisch zu Markranstädt gehören. Ob das nun eine Markranser Entsorgungspflicht zur Folge hat?

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