Dolchstoßlegende, diverse Stecker und ein kommender König

Die Klimaerwärmung sorgt für immer neue Wetterkapriolen. Jetzt hat es auch noch geschneit! An Schnee zum Beginn der Adventszeit können sich bestenfalls noch einige Veteranen der 6. Armee erinnern, die ihre Zehen seinerzeit an gefrorenen Russen aufgetaut hatten. Glaubt man den Medien, sind heute wieder die Russen daran schuld, dass wir im Winter frieren sollen. Aber auch sonst hat uns die Presse in dieser Woche wieder mit unglaublichen Neuigkeiten erstaunt. Hier die MN-Wochenschau:

Das lokale Zentralorgan überraschte unsere Leserin Frieda mit einer Information, die durchaus das Zeug zu einer neuzeitlichen Dolchstoß-Legende hat. Messerscharf hat sie die Information analysiert.

Weil der Artikel selbst beim Team der ARD-Faktenchecker keinen Aufschrei erzeugte, muss er folglich wahr sein. Wer also zur Lektüre dieser journalistischen Kostbarkeit Lust und Zeit hat, erfährt auf diese Weise wahrscheinlich, wann auf dem Leipziger Messergelände die Rasiermesse 2024 stattfindet, was das Publikum bei der Küchenmesse, der Fleischmesse oder der Taschenmesse erwartet und dass die Brotmesse 2024 ebenso wie die Schälmesse ausfällt.

Wir lernen: Man sollte auch auf dem Leipziger Messer nicht mit einer Messe zu einer Schießerei kommen.

Das spanische Königshaus ist immer wieder für Überraschungen gut. Sogar das Liebesleben des greisen Ex-Monarchen Juan Carlos war der LVZ in der letzten Woche wieder eine Recherche wert.

Nicht nur einmal sei der 85-Jährige in diesem Jahr gekommen, sondern sage und schreibe fünfmal. Und das, obwohl er inzwischen in Abu Dhabi lebt, wo das Onanieren im Hotel strikt verboten ist. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Sein Zimmermädchen hat ärztlich attestiertes Parkinson. Erwischen lassen sollte man sich dabei trotzdem nicht, weshalb Juan Carlos noch lernen musste, beim Cumshot keinen Lärm zu machen. Aber die Leute gewöhnen sich dran.

Wir lernen: In Abu Dhabi ist es gut, wenn man beim Onanieren beide Hände frei hat … um in Zeichensprache stöhnen zu können.

Der Strom ist männlich, die Spannung dagegen weiblich. Ein alter Hut. Deshalb ist es höchste Zeit, dass sich die unterschiedlichen Geschlechter endlich auch in unserer Sprache niederschlagen.

Was für Elektriker seit der Antike als physikalisches Grundwissen gilt, war für unsere Leserin Melisande offenbar Neuland. Schnell sei ihr im Baumarkt klar gewesen, dass männliche Schnellverbinder bei Gleichstrom und weibliche bei Wechselstrom Anwendung finden. „Liegt doch auf der Hand: Wechseljahre gleich Frau“, hat sie logisch geschlussfolgert. Unerträglich finde sie jedoch, dass unsere Gesellschaft noch immer die Existenz diverser Schnellverbinder leugnet.

Wir lernen: Männer = Stecker, Frauen = Dose. Nur die Nase steckt oft in Dingen, die sie nichts angehen.

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