Gelber Schnee, Ingwerknollen und ein leicht verspäteter Zug

Der plötzliche Wintereinbruch sorgt aktuell für allerhand Aufregung im sonst eigentlich subtropisch geprägten Markranstädt. Neben viel Ärger gibt es aber auch erfreuliche Nachrichten. Zum Beispiel ist wegen der zahlreichen ausgefallenen Verbindungen jetzt ausreichend Platz auf den Gleisen für andere Züge. Und so fuhr gestern überraschend der seit 3. Februar 1979 als verspätet gemeldete D 7083 der Deutschen Reichsbahn von Erfurt über Naumburg nach Leipzig auf dem Markranstädter Bahnhof ein (Foto). Die Passagiere des seit 3. Oktober 1990 offiziell als vermisst geltenden Zuges erhielten vom Rechtsnachfolger DB als Entschuldigung je ein Tamagotchi sowie eine Kopie des Einigungsvertrages. Was sonst noch geschah …

Ansonsten allerdings überall die gleichen Probleme. Weil sich die Kids im Homeschooling befinden, liegt es jetzt an den Eltern, die sonnenverwöhnte Brut darüber aufzuklären, dass man gelben Schnee besser nicht in den Mund nimmt. Der Grund für solche Lehrstunden: Weil die Fitness-Studios derzeit geschlossen haben, sind erste Frauen dazu übergegangen, die Gelenkigkeit ihrer Hüften zu trainieren, indem sie die Namen ihrer Ehemänner in den Schnee pieseln.

Wie hier zwischen Döhlen und Thronitz, ist jetzt der Wind der größte Gegner. Er treibt immer neuen Schnee von den Feldern auf die Straßen. (Leserfoto: PB)

Wie hier zwischen Döhlen und Thronitz, ist jetzt der Wind der größte Gegner. Er treibt immer neuen Schnee von den Feldern auf die Straßen.

Auch wichtige Lerninhalte: Die dunklen Einschlüsse in den zu Schneemännern gerollten Kugeln sind keine Ingwer-Knollen! Allerdings kann man den Beweis durchaus mit schulischer Bildung verknüpfen. Einfach eine Probe einstecken, zu Hause auftauen und dann im Kinderzimmer in Ruhe analysieren. Lassen Sie Ihre Kids dazu ruhig einen Vortrag ausarbeiten. Wenn Sie währenddessen das Haus verlassen, werden die Rotzlöffel auch ganz schnell begreifen: Wissen ist Macht!

Und dann war da noch der heutige Morgen in Berlin. Angela Merkel öffnet ihr Bürofenster und entdeckt im Schnee die gelb hinterlassenen Worte „Angie ist doof!“ Kurzerhand lässt sie Peter Altmaier rufen und fordert die sofortige Aufklärung der Missetat. Zwei Stunden später steht Altmaier wieder in ihrem Büro und berichtet, dass man anhand einer Urinprobe Friedrich Merz als Urheber überführt habe. Als Merkel dessen sofortige Verhaftung anordnen will, gibt Altmaier zu bedenken: „Die Handschrift stammt allerdings von AKK.“

14 Kommentare

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    • Echter Markranster auf 11. Februar 2021 bei 16:47
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    Kannte ich als“ Erich ist doof “ mit den Teilnehmern Mielke., Margot und Krenz

    1. Ja – und wir mit Hitler, Eva Braun und Iwan dem Schrecklichen.

    • markranster auf 11. Februar 2021 bei 12:10
    • Antworten

    Merz und AKK….ein Schelm, wer Böses dabei denkt…köstlich!

    1. Gelle? Herrliches Kopfkino. Vor allem wenn AKK sich verschreibt und dann mit dem Zapadeus vom Merz radieren muss…

  1. Endlich gibt es sie wieder: Die längst verloren geglaubten (politischen?) Witze… Herrlich erfrischend, nur das Bild will ich nicht haben!

    1. Die hats noch nie nicht gegeben. Einfach alte Honecker-Witze personell neu besetzen – passt immer.

    • EddiKonstanrin auf 11. Februar 2021 bei 10:01
    • Antworten

    Schwiegermutter, wo bist Du solange gewesen? Dann fährst Du doch bestimmt auch gleich weiter, deine Enkel haben homeschooling!

    1. Die Schwiegermütter sitzen auf der Rückreise aus dem Westen im Zug von Frankfurt/M. über Bebra nach Leipzig fest. Auch gut, sprach der Meister, als das Bügeleisen seine Frau traf.

  2. Ich habe mich vor Lachen beim Frühstück regelrecht verschluckt! Einfach Spitze!

    1. Ja, ja, durchschaut. Mit solchen Fake-News soll den Lesern Glauben gemacht werden, dass es im Lockdown noch Menschen gibt, die sich ein Frühstück leisten können. Propaganda nennt man das.

    • Paule auf 10. Februar 2021 bei 22:34
    • Antworten

    Herrlich! Ich schmeiß mich weg 🙂
    Nun freue ich mich auf Euer erstes Interview mit einem der Passagiere des D7083 von 1979!

    1. Top-Idee und schon realisiert. Vielen Dank für die Inspiration!

    • homo marcransis auf 10. Februar 2021 bei 13:39
    • Antworten

    Ich hau mich weg. Waren bei den Tamagotchis die Batterien im Lieferumfang enthalten?

    1. Ja, aber wiegesagt, 1979. Das waren 4,5 Volt-Flachbatterien aus einem ferngesteuerten Polizeiauto, total überlagert.

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