Gestaltungsentwurf für Verkehrsinsel?

Normalerweise gehört der heutige Tag zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch den Karnevalisten. Deshalb hat uns unsere Korrespondentin Heidi vom Felde mit einer närrischen Grußnote überrascht, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Inspiriert wurde sie dabei, wie viele andere Bürger auch, von der aktuellen Witterungslage. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein eindrucksvolles Kontrastprogramm, wenn sich die Würste und Haufen so allmählich durch die weiße Schneedecke hindurch tauen und unsere Augen mit ihren kecken braunen Häuptern als mannigfaltige Blickpunkte erfreuen.

Noch ein Wort, bevor die Lesergemeinde jetzt wieder auf die Hundehalter anlegt. Die können wahrlich nichts dafür. Versetzen Sie sich einfach mal in die Lage eines Dackels. Wie wollen Sie mit einer Risthöhe von 20 Zentimetern auf ein Klo kommen, das sich knapp einen halben Meter über dem Boden befindet? Und selbst wenn er’s schaffen würde oder eine Deutsche Dogge mit einem Anus von 0,8 Metern über NN wäre, würde es ihm nichts nützen, wo doch die Hundetoiletten permanent durch Plastetüten verstopft sind.

Das ist eben der Unterschied zwischen einem Hund und einem Menschen. Während sich der homo marcransis hinterm Wohnzimmerfenster Sorgen macht und sich fragt, wie er bei dem Wetter auf Arbeit kommt oder ob er überhaupt die Wohnung verlassen sollte, geht so ein Hund viel entspannter mit der Situation um. Er lebt noch im Einklang mit der Natur und was kümmerts ihn, wenn er vor der Haustür auf eine geschlossene Schneedecke trifft? „Scheiß drauf“, denkt er sich und lässt den Gedanken Taten folgen.

Eine entsprechende Danksagung an die Verschmutzer am anderen Ende der Leine haben wir zwar schon entbunden, schieben diese aber noch eine Weile auf, um Heidis Poem den ihm zustehenden würdigen Rahmen zu geben. Ein wahrhaft meisterliches Werk, das schon deshalb vielen Markranstädtern aus der Seele sprechen dürfte, weil uns allein zwischen Freitag und Montag neun (!!!) Leserzuschriften erreichten, die den Zustand mit entsprechenden fotografischen Beweisen dokumentarisch belegen.

Hier drück ich nun und kann nicht anders…

Ach was musst‘ man oft von bösen Wesen hören oder lesen,
wie zum Beispiel hier von diesen, welche manchmal Waldi hießen.

Aber diesmal, nee, nee, nee, hier der Beweis bei Frost und Schnee,
ist alles klaro, man kann’s sehn und beruhigt weiter gehen.

Denn: Festgefroren auf dem Grunde steht die Form, wie eingebrannt.
Welches Kunstwerk wird das werden? Wem ist der Entwurf bekannt?

Lasst den Turm uns höher bauen, kommt ihr Leute frisch ans Werk!
Lasst uns hier gemeinsam formen einen frechen Gartenzwerg.

So am Eingang zu den Gärten ist er zur Begrüßung toll,
Jeder kann von Weitem sehen: Diese Ablage ist voll!

Im Kreisel, an der Leipzscher Straße, ist ein großer freier Fleck,
wo ein Monument tät fehlen. Doch dieses nicht!!! Schnell räumt es weg!!!

Helau!

11 Kommentare

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    • Heidi auf 17. Februar 2021 bei 12:47
    • Antworten

    Sprichwörrlich passt es ja nicht zwischen Hunden und Katzen. Aber wenn man gleiche Probleme hat, ist es durchaus sinnvoll gemeinsam zu handeln. Drum dachten sich die Katzen der Nachbarschaft wohl „Rache ist süß, liebe Menschenkinder…“ und stetzten ihre Hintelassenschaften unverpackt als Guten – Morgen – Gruß auf den schneefreien Hauseingangspodest aus rauhem, rutschsicherem Waschbeton. – Da kannste aber schrubben!!!

    1. Das ist die Idee! Tzmindest könnte man mit freilaufenden Hunden die Katzenplage eindämmen und hätte beim Zuschauen noch richtig Unterhaltung dabei.

    • Joseph G. auf 17. Februar 2021 bei 12:36
    • Antworten

    Sensationell! Markranstädt hat ein Hundertwasser-Klo.

      • Heidi auf 17. Februar 2021 bei 13:01
      • Antworten

      Ja, wenn ein solches Hundertwasserklo am Badestrand stünde, dann käme vielleicht das Stadtmarketing noch auf die Idee zur Markierung für eine Stadterkundungstour: 1. Begrüßungsmonument im Kreisel, dann entlang der Seepromenade zu 2. Hundertwasserbau u. 3. Kunstwerk auf Waschbeton…

    1. Nur leider funktionieren die Parkscheinautomaten nicht, um die Scharen von Touristen abzuzocken.

    • Lüngen auf 17. Februar 2021 bei 11:20
    • Antworten

    Diese Hundehalter stecken den Sch… wenigstens in die Tüten . Es gibt Hunde die machen dies auch ohne Schneedecke vor den Läden, heimlich, ohne das der Halter das sieht. Ja und die Stadt ist noch auf Winterbetrieb eingestellt mit einer maximalen Reichweite bis Hordisstraße für die Gruß-Botschaften unterm Scheibenwischer . Vielleicht wäre das ja was fürs Guinness Buch……

    1. Und wie sollen die Ordnungshüter die Hundekacke hinter die Scheibenwischer kriegen?

    • Bernd Hollwitz auf 17. Februar 2021 bei 10:47
    • Antworten

    Tätä tätä tätä
    Applaus!!!

    1. Wolle mer se wieder rauslasse?

  1. Das Bunte liegt wie hier zu Hauf-
    geh ich hinaus aus meinem Haus.
    Drum Raus,Helau Alaf zum Karneval!
    Corona 2021 ist vor der Tür und nicht im Saal.
    Bunt geschmückt, auch drumherum Wohlfein –
    kommt Alle: Lasst uns Jecken sein!
    Versammeln wir uns abständig nun im Kreis –
    bestaunen wir der Tierkünstler Fleiß.
    Der Mensch der setzte die bunte Krone drauf,
    doch Aschermittwoch ist dann alles Aus.
    Natur Sonne hat nun den Schnee getaut-
    der lustig schöne Anblick ist nun versaut!
    Drum Leinenende komm jetzt und schnell herbei-
    mach weg diese unverschämte Sauerei!!!
    Pack ein in Plastik diese Haufen –
    kannst es nun als Sondermüll verkaufen.
    Bleibt’s liegen ist es wertvoller Dünger-
    dem Pflasterstein darunter nutzt es aber nimmer.
    Schaff’s auf Dein Feld oder in den Garten-
    der Frühling tut bald schon darauf warten.
    Die Einwegtüten-Plastik wird nun zum Mehrweg-
    und Frei liegt nun auch: UNSER Gehweg!

    1. Jetzt fehlt noch eine pfiffige Melodie, mit der das Poem in die Ohren geht.

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