Heißes Wochenende am Markranstädter Polarkreis

Endlich mal nicht was mit einer ominösen „Tausend“ und trotzdem genug Superlative. Im Norden der Stadt feiert am Wochenende der Heimatverein Frankenheim-Lindennaundorf sein diesjähriges Heimatfest und zugleich das 20jährige Vereinsjubiläum.

Dass die da oben am Markranstädter Polarkreis feiern können, zeigt allein die Tatsache, dass sich das dortige Mühlenfest zum größten Volksfest der Stadt entwickelt hat.

Ein Blick auf das Programm des von heute bis Sonntag laufenden Heimatfestes lässt kaum ahnen, dass da nur rund 40 Frauen und Männer dahinter stehen sollen. Was da abgeht, ist schon sowas wie die kleine Schwester der Leipziger Kleinmesse und entsprechend organisiert muss auch das Management rundherum aufgebaut sein.

Immer zu sehen ist dabei Jens Schwertfeger. Der Mann rotiert wie ein Aufziehmännchen und ist auf der Festwiese nicht nur als Müller zu sehen, sondern auch als Mitglied des Org-Teams, Kümmerer und Ansprechpartner.

Müllermeister und andere Macher

Nebenher geht er auch noch einem Beruf nach und saß am Vorabend des Festbeginns als Stadtrat bis in die Nachtstunden in der vierten Etage wie angenagelt.

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Vereins-Chef Jens Schwertfeger als Müller. Seine Führungen durch die Mühle sind sowohl für Kinder als auch Erwachsene Bildungserlebnisse mit Abenteuer-Charakter.

Kontakte zu den umliegenden Vereinen pflegt er außerdem noch. Unvergessen seine Stippvisite vorige Woche auf dem Seebenischer OpenAir.

Nach einem anstrengenden Tag aus Dresden kommend, hat er zu später Stunde nochmal kurz beim KFV vorbeigeschaut.

Obwohl das Falco-Imitat auf der Bühne gerade jeden Kreislauf in Schwung brachte, musste Schwertfeger erstmal an den vereinseigenen Kaffee-Debrifillator angeschlossen und intravenös mit Koffein versorgt werden. Der Mann lebt seinen Heimatverein Tag und Nacht.

Das funktioniert aber nur, weil alle im Verein und im Kreise der Dorfbewohner mitziehen. Angefangen vom Vorstand (Schwertfeger, Frommolt, Kühn, Klas) bis hin zu den Mitgliedern von A wie Axel Donix bis Z wie Dieter Zechel.

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Weit über tausend Gäste sind keine Seltenheit, wenn in Frankenheim und Lindennaundorf gefeiert wird. Mühlenfest zu Pfingsten, Heimatfest, Kürbisfest, Tag des offenen Denkmals – ein Anlass findet sich zwar immer, aber so ein Event will auch organisiert und durchgeführt sein.

Da werden Kuchen gebacken, Kostüme genäht, Sketche und kulturelle Beiträge ausgeknobelt und Ideen konzipiert, die woanders oft schon im Ansatz scheitern. Der neue Backofen, in dem das in der Mühle gemahlene Mehl zu leckerem Brot wird, ist eines der jüngsten Zeugnisse dieser Kreativität.

Das alles gibt es am Wochenende sozusagen als Konzentrat der Vielfalt. Über 30 Höhepunkte enthält das Programm, von einzelnen „Unterpunkten“ gar nicht zu reden. Heute Abend geht’s los mit Musik, Lampionumzug, Lagerfeuer, Höhenfeuerwerk und Disco.

Für all das, was am Samstag und Sonntag auf die Gäste wartet, reicht nicht mal bei den Markranstädter Nachtschichten der Platz. Schauen Sie einfach selbst auf das Programm … oder besser noch: Gehen Sie einfach hin und lassen Sie sich überraschen. Da ist garantiert für jeden Besucher was dabei, das ein Blind Date rechtfertigt.

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Auch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen aus Markranstädt und den Ortschaften funktioniert. Die Markranstädter Oldtimerfreunde sind hier ebenso dabei wie Eberhard Rödger aus Döhlen mit seinem Lanz und viele andere Akteure.

Bei 1,50 Euro Eintritt mit der Tageskarte kann man da auch nichts falsch machen. Das ist eine Wertanlage, deren Rendite sich bereits beim Betreten der Festwiese deutlich von Staatsanleihen oder Zinsverheißungen findiger Banker unterscheidet.

Am Freitag um 21:30 Uhr sowie am Samstag gegen 14:30 Uhr gibt es aber ein Highlight (auf dem Lande sagt man da noch Hochlicht dazu), das mit besonderem Interesse erwartet wird. Die legendären „FRANKLIN’S“ haben sich für dieses Jahr ein neues Programm einfallen lassen und werden das Publikum wieder zum Toben bringen.

Irgendwie wird man trotz allem die Befürchtung nicht los, dass auch an diesem Wochenende wieder eine 1000 geknackt wird. Zumindest wäre es ein kleines Wunder, wenn bei dem Wetter und dem Programm in dem Dorf nicht wieder deutlich mehr als tausend Menschen auf die Wiese an der Windmühle strömen.

 

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